Poale Zion
Die von osteuropäischen Juden 1907 gegründete Organisation Poale Zion (hebr. Arbeiter Zions) verband die Ideen des Zionismus und Sozialismus. Meinungsverschiedenheiten über den Weg dorthin führten zu Abspaltungen in eine sozialdemokratische und eine kommunistische Fraktion.
Die Poale Zion war maßgeblich am Aufbau der landwirtschaftlichen Siedlungen in Palästina beziehungsweise Israel beteiligt.
Dieser Eintrag wurde im Rahmen der Online-Ausstellung „München Displaced ONLINE“ unseres Kooperationspartners Jüdisches Museum München erstellt.
Ehrengericht / Juristische Abteilung des Zentralkomitees
Neben den autonomen jüdischen Strafgerichten, die Alltagsdelikte verhandelten, existierten auch sogenannte Ehrengerichte. Sie urteilten insbesondere über Kollaborateure und sogenannte Kapos, die in der Zeit der Verfolgung mit den Nationalsozialisten zusammengearbeitet oder Mitgefangene misshandelt hatten. Bei einem Schuldspruch konnten soziale Ächtung, Kürzung der Lebensmittelzuteilung, Haft, aber auch ein Ausschluss aus der DP-Gemeinschaft erfolgen.
Redaktion der Jidiszen Sport-Cajtung
Die Jidisze Sport-Cajtung (JSC) wurde als Organ des Zentralkomittees und des Verbandes jüdischer Turn- und Sportvereine in der Münchner Druckerei H. Lindner in der Herzogstraße 7 gedruckt. Die Zeitung berichtete von Mai 1947 bis Juni 1948 über alle sportlichen Aktivitäten der jüdischen DPs, insbesondere über den Fußballbetrieb. Neben der Ersten Liga, die in eine Süd- und Nordgruppe unterteilt war, existierten fünf Regional-Ligen, die in Franken, Frankfurt, Kassel, Regensburg sowie Oberbayern ansässig waren. Insgesamt nahmen rund 80 Teams am Liga-Betrieb teil.
Verband jüdischer Schriftsteller in der Sche’erit Hapleta
Auf Initiative des jiddischen Schriftstellers David Volpe und des Historikers Israel Kaplan gründete sich im Sommer 1946 in München ein Schriftstellerverband. Ende Oktober zählte die Vereinigung 31, ein Jahr später 71 Mitglieder. Neben 43 Journalistinnen und Journalisten und 18 Schriftstellerinnen und Schriftstellern gehörten auch zehn Bildende Kunstschaffende dazu.
Zentrale Historische Kommission
Jüdische Überlebende aus Osteuropa gründeten im November 1945 die Zentrale Historische Kommission in München mit dem Ziel, die Vernichtung des europäischen Judentums zu dokumentieren. Historikerinnen und Historiker, Aktivistinnen und Aktivisten versuchten trotz ihrer prekären Lebensbedingungen und der sehr heterogenen Herkunft, Überlebende mit Fragebogen und Interviews dazu zu ermutigen, unmittelbar Zeugnis über die Geschehnisse der Schoa abzugeben.
Oberrabbinat
Schon im Oktober 1945 konstituierte sich das beim Zentralkomitee der befreiten Juden in Bayern angesiedelte Oberrabbinat. An seiner Spitze standen die beiden litauischen Rabbiner Samuel A. Snieg und Samuel Ros. Für den Münchner Stadtkreis war außerdem Rabbiner Baruch Leiserowksi im Führungsgremium vertreten. Der Rat war zuständig für alle religiösen Fragen und setzte Repräsentanten in allen DP-Lagern ein.
Dieser Eintrag wurde im Rahmen der Online-Ausstellung „München Displaced ONLINE“ unseres Kooperationspartners Jüdisches Museum München erstellt.
Synagoge Herxheim
<p>Die Synagoge in Herxheim bei Landau/Pfalz, einer Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz, wurde 1841/42 errichtet. Die Synagoge stand an der Oberen Hauptstraße 18.</p><p>Mit der Planung der Synagoge wurde der bekannte Architekt August von Voit (1801–1870) beauftragt.
Facharzt für innere Krankheiten - Dr. Paul Bonem
<p>Im Adressbuch Stuttgart 1930 findet sich folgender Eintrag: Bonem Paul, Dr. med., Facharzt für innere Krankheiten, Schellingstraße 13. 1. - Paul Bonem wurde am 21. Juni 1888 in St. Wendel geboren. Seine Eltern waren Hermann Bonem, geb. am 11. Dezember 1866 in Neumagen und Delphine Bonem, geb. Daniel. Nach seinem Studium und seiner Promotion zum Doktor der Medizin 1923 in Heidelberg arbeitete er zunächst am Physiologischen Institut der Universität Heidelberg.
Spezialarzt für Chirurgie und Orthopädie - Edgar Heilbronner
<p>Im Stuttgarter Adressbuch 1930 findet sich folgender Eintrag: Heilbronner Edgar, Spezialarzt für Chirurgie und Orthopädie, Schloßstraße 12A - Privatwohnung Am Kräherwald 203/1. - Edgar Jakob Heilbronner wurde am 19. Juli 1890 in Stuttgart geboren. Nach seinem Studium der Medizin an den Universitäten München, Berlin und Freiburg, 1913 bestandener ärztlicher Prüfung, promovierte Edgar Heilbronner 1915 erfolgreich an der Universität Freiburg.
Salm, Fanny
<p>Fanny Lehmann wurde am 15.10.1889 in Köln als Tochter von Benjamin und Bertha Lehmann geboren. Sie heiratet 1912 in Andernach bei Koblenz den Kaufmann und Rohprodukthändler Leopold Salm. Sie haben eine gemeinsame Tochter Erna (*1914) und einen Sohn Rolf (*1920). Fanny lässt sich im Jahre 1926 von ihm scheiden und zieht nach Berlin. Die Kinder kommen in einem Waisenhaus unter. Fanny Salm arbeitet ab 1939 im Haushalt von Sophie Feldmann, Witwe des Färbereibesitzers Simon Feldmann, in der Tabbertstr.14.