Jüdischer Friedhof Niederzissen

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Ein jüdischer Friedhof in Niederzissen wird erstmals 1763 erwähnt (Bürger, U.: Chronik Niederzissen S. 517). Hier wurden die Juden der Herrschaften Olbrück, Kempenich, Bürresheim und Burgbrohl bestattet. Ab 1820 kam es zu einem längeren Rechtsstreit mit der Ortsgemeinde über das Eigentumsrecht an dem Friedhofsgelände, 1852 konnte Isaac Berger im Namen der jüdischen Gemeinde das Gelände erwerben. 1938 wurde der Friedhof geschändet, einige Grabplatten wurden dabei zerstört. 1942 fand die letzte Bestattung statt.

Chemische Fabrik Milton Rohrbacher

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1893 gründet Milton Rohrbacher die Chemische Fabrik Milton Rohrbacher. Ab 1922 ist Sohn Siegfried Rohrbacher Teilhaber der Firma. Zur Produktenpalette der Firma gehören auch "Kinessa-Bohnerwachs" und "Kinessa-Holzbalsa".Der Firmenboykott sowie die gesellschaftliche Ausgrenzung veranlassen Siegfried Rohrbacher und seine Frau Gertrud, geb. Lendt 1936 die Firma zu verkaufen und zusammen mit der 3 Jahre alten Tochter Miriam und dem 10 Monate alten Sohn Michael nach Palästina auszuwandern. Der Firmengründer Milton Rohrbacher stirbt 1937.

Braunsbach

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In Braunsbach existierte bereits seit Anfang des 17. Jahrhunderts eine jüdische Gemeinde. Seit 1732 gab es eine Synagoge und einen Friedhof. Im 19. Jahrhundert trugen jüdische Ortsbewohner wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung des Ortes bei. Sie waren im Viehhandel, als Krämer und Kaufleute tätig. In dieser Zeit waren ein Drittel der Ortsbevölkerung jüdischen Glaubens. Nach ihrer rechtlichen Gleichstellung wanderten viele in die Städte und ins Ausland, vor allem in die Vereinigten Staaten, aus. 1941 und 1942 wurden die letzten zwölf Juden deportiert und ermordet.

Textilwaren-Geschäft Adolph Heimann

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Das Textilwarengeschäft wurde 1867 von dem aus Oberdorf am Ipf stammenden Adolph Heimann gegründet. Nach seinem Tod 1903 übernahmen die Söhne Julius und Ludwig Heimann das Geschäft. Ab 1913 führte dann Ludwig Heimann mit seiner Frau Betty, geborene Bergmann aus Gunzenhausen, das Geschäft allein weiter.Trotz zunehmender Repressalien und Boykottaufrufe führte das Ehepaar Heimann das Geschäft weiter bis 1938, um es dann aus Gründen "rassischer Verfolgung" und im Zuge der Maßnahme der Arisierung der jüdischen Geschäfte zu verkaufen.

Trikotfabriken - Hermann Moos

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Hermann Moos hatte 1840 eine Hemdenfabrik gegründet, die er später, in Zeiten der Modernisierung zur Trikotfabrik ausbaute. Sein Sohn Friedrich stieg in das Unternehmen mit ein. Ab 1900 gab es Filialen in Weingarten und Schussenried. Als Eigentümer zu dieser Zeit zeichneten damals Hermann Moos mit Teilhabern Alfred, Richard und Franz Moos. 1922 vergrößerte sich der Betrieb nochmals und aus der Trikotweberei, Hemden - und Blusenfabrik wurde 1923 die Trikotwarenfabrik Hermann Moos AG. 1938 wurde auch dieser Betrieb ein Opfer der "Arisierung" in der NS-Zeit.