Wohnhaus von Rosa und Ludwig Warschauer
Hier wohnten Ludwig Warschauer, geboren am 18. April 1896 in Wittstock und Ehefrau Rosa Warschauer, geb. Borchardt, geboren am 10. Februar 1890 in Zippnow (Polen). Beide wurden bis 6.12.1938 in Sachsenhausen in ’Schutzhaft’ genommen und am 16.6.1943 nach Theresienstadt deportiert. Am 9.10.1944 wurden sie nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Wohnhaus der Familien Finkelstein und Borgenicht
Frau Fanny Finkelstein, geborene Gross, Jahrgang 1882, abgeschoben nach Polen, Schicksal unbekannt, Massenerschießungen im Oktober 1941 in Nadworna
Herr Moritz Finkelstein, Ehemann von Fanny Finkelstein, Jahrgang 1880, geboren in Boryslaw/Galizien, Schicksal unbekannt
Hutfabrik Steinberg, Herrmann & Co.
Die ehemalige Hutfabrik wurde 1922 bis 1923 nach einem Entwurf von Erich Mendelsohn erbaut. Mendelsohn war mit der jüdischen Familie Herrmann aus Luckenwalde befreundet. Es entstanden vier Produktionshallen, ein Kessel- und ein Turbinenhaus sowie zwei Torbauten. 1932 starb der Familienvater Gustav Herrmann. Die Familie Herrmann emigrierte ein Jahr später aus Angst vor der deutschen Rassenpolitik.
Fabrikanlage der Firma Herrmann
Hutfabrik Gustav Herrmann (gegründet 1883 von den Brüdern Moritz und Salomon Herrmann)
Verwaltungsgebäude Hut- und Tuchfabrik Steinberg - spätere Hutfabrik Steinberg, Herrmann & Co
Hut- und Tuchfabrik Steinberg, mit Wohn-, Verwaltungs- und Produktionsgebäude (heute Kreissparkasse). 1921 fusinonierte die Firma Steinberg mit der jüdischen Familie Herrmann. Der Architekt und Freund der Familie Herrmann, Erich Mendelsohn, entwarf in den Jahren 1922 und 1923 einen Komplex mit Färberei, Kraftstation und Torhäusern. Das Gebäude in der Dahmer Straße diente der Firma danach als als Verwaltungsgebäude.
Firma Tannenbaum, Pariser & Co.
Die Fabrik hatte 500-700 Arbeiter vor dem ersten Weltkrieg, im Jahre 1919 arbeiteten hier 300-400 Menschen. Die Herren Pariser stifteten der Stadt Kapital, dessen Zinsen den Arbeitern zugute kommen sollte, richteten Wohlfahrtseinrichtungen ein, wie Kaffeeküchen und Kantinen.
Jüdischer Friedhof Luckenwalde
Philipp de Haas
Philipp de Haas war ein deutscher Rabbiner, der unter anderem von 1929 bis 1935 das Amt des Oldenburgischen Landesrabbiners bekleidete. De Haas setzte sich stark für seine Gemeinde ein, indem er beispielsweise aufgrund der finanziellen Notlage durch die nationalsozialistische Regierung sein eigenes Gehalt heruntersetzte. Er heiratete die aus Dortmund stammende Anny, geb. Markhof, mit welcher er eine Familie mit drei Kindern gründete.
Nathan Marcus Adler
Dr. phil. Nathan Marcus Adler war ein deutsch-britischer Rabbiner und Oberrabbiner. Er vollzog sein Amt sowohl in den deutschen Städten Oldenburg und Hannover als auch in London. Dabei fungierte er im Herzogtum Oldenburg bis 1830 als Landesrabbiner, löste danach seinen Vater (Oberrabbiner des Britischen Reiches) in Hannover ab und wurde 1845 zum Chief Rabbi of the United Hebrew Congretations of the British Empire. Adler war bedeutsam als Vertreter einer vermittelnden Position zwischen starrer Orthodoxie und extremer Aufklärung.