Ehem. Bankhaus W. Gumpert & Sohn (Brandenburg)
Zwischen 1817 und 1897 befand sich das Bankhaus im Besitz und unter der Leitung der jüdischen Familie Gumpert. Louis Gumpert, ein wichtiger und für das Gemeinwohl engagierter Akteur in Brandenburg, späterer Kommerzienrat und Ehrenbürger der Stadt, übernahm ab 1857 das Geschäft.
Heute befindet sich dort das Café Kaffekännchen Brandenburg.
Jüdische Gemeinde (Brandenburg an der Havel)
Bei Gründung des Kaiserreichs 1871 lebten in Brandenburg/Havel 255 jüdische Bürger. Ihre Zahl stieg bis 1925 auf 469 an. 1877 errichtete die Jüdische Gemeinde in der Großen Münzenstr. 15 straßenseitig ein neues Gemeindehaus mit Rabbiner- und Kantorenwohnung.
Lilli Friesickes ehemalige Wohnung und Praxis (Brandenburg)
Lilli Friesicke wurde als Elisabeth Luise Lilli Culp am 8. Oktober 1888 im heutigen Wuppertal geboren. 1909 legte sie in Remscheid das Abitur ab und studierte in Bonn und Jena, für Frauen zu dieser Zeit sehr ungewöhnlich, Medizin. Mitte 1914 legte Lilli Friesicke ihr Staatsexamen ab, 1915 promovierte sie über "Die Bedeutung des fötalen Hydrocephalus als Geburtshindernis" und noch im selben Jahr wurde sie Assistenzärztin an der Medizinischen Poliklinik in Jena.
Jüdischer Friedhof (Waldfriedhof) Aachen
Auf dem jüdischen Ehrenfriedhof des Waldfriedhofs Aachen sind 16 Grabsteine jüdischer Soldaten aus dem Krieg 1914 - 1918 erhalten. Sie liegen auf einem kleinen, erhöhten Areal nahe dem Eingangsbereich des Friedhofs. Die Grabsteine sind in den riesigen Gräberfeldern schwer zu finden.
Ehemalige Synagoge (Enkirch)
Vor der Errichtung der Synagoge 1852 gab es einen Betraum, der sich im Wohnhaus der Familie Simon befand.
Nach der zwangsweisen Auflösung der Synagogengemeinde durch die Nationalsozialisten 1937 wurde das Gebäude verkauft und Teil einer Gaststätte. So entkam das Gebäude einer Zerstörung während des Novemberpogroms 1938 und ist bis heute erhalten.
Alter jüdischer Friedhof (Enkirch)
Der alte jüdische Friedhof ist heute nicht mehr als solcher zu erkennen, um 1928 gab es noch vier sichtbare Grabsteine, Verbleib unbekannt.
Neuer jüdischer Friedhof (Enkirch)
Der neue jüdische Friedhof liegt als Teil des allgemeinen Friedhof von der Straße aus links an der Umfassungsmauer, hat aber einen Eingang den Fußpfad nach Starkenburg entlang. Ein ehemals zugehöriges Erweiterungsgrundstück ist heute nicht mehr Teil des Friedhofes. Das Eingangstor und die Anordnung der Grabsteine wurden nach 1945 erneuert.
Ernst Löwenstein
Ernst Löwenstein war ein Rechtsanwalt, der am Oldenburger Landgericht sowie am Oberlandesgericht tätig war. Er heiratete Else de Boer, die evangelisch war, und bekam mit ihr zwei Kinder. Mit ihren Kindern Hermann Löwenstein und Anneliese Löwenstein wanderte die Familie 1951 in die USA aus.
Alexander Freund
Alexander Freund, Sohn von Elias Freund, wurde am 30. März 1889 in Kempen in der Provinz Posen geboren. Von Oktober 1937 bis November 1938 war er Lehrer an der Jüdischen Volksschule Oldenburg.
Im Februar 1939 emigrierte er mit seiner Frau Fanny Freund, geb. Schragenheim nach San Salvador (El Salvador) und wurde dort Rabbiner.