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Kategorie
Adresse

Spiegelstraße 56
38820 Halberstadt
Deutschland

Koordinate
51.88989282229, 11.049189368131

<p>Das Hexagramm ist seit der Antike als - nicht urspr&uuml;nglich j&uuml;disches - Symbol f&uuml;r die Abwehr von B&ouml;sem bekannt. Der legend&auml;re K&ouml;nig David soll es auf seinem Schild getragen haben, und so erkl&auml;rt sich auch die g&auml;ngige Bezeichnung &quot;Davidstern&quot; oder eigentlich &quot;Davidschild&quot; (hebr. Magen David).</p><p>In Halberstadt finden sich - bis heute - gleich mehrere H&auml;user, deren Fassade mit einem Davidstern geschm&uuml;ckt ist. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert zum &quot;Logo&quot; der nationalj&uuml;dischen (zionistischen) Bewegung erkoren, d&uuml;rfte er in der mehrheitlich neo-orthodox gepr&auml;gten Halberst&auml;dter Gemeinde jedoch eher vom Selbstbewusstsein der j&uuml;dischen Hausbesitzer*innen bzw. Bewohner*innen gezeugt haben.</p><p>So waren zun&auml;chst diverse Geb&auml;ude der J&uuml;dischen Gemeinde durch einen Davidstern nach au&szlig;en als j&uuml;disch erkennbar: die Klaussynagoge (Rosenwinkel 18), das Schulhaus der &quot;Hascharat Zwi&quot; (Westendorf 15a), die Trauerhalle auf dem j&uuml;ngsten der drei j&uuml;dischen Friedh&ouml;fe (Klein Quenstedter Chaussee) oder das &quot;Casino&quot; der j&uuml;dischen Loge und Vereine (Walter-Rathenau-Stra&szlig;e 65). Dies galt auch f&uuml;r Privath&auml;user: 1901 lie&szlig; die Unternehmerfamilie Hirsch f&uuml;r die neue Einfriedung ihres Hauses Unter den Weiden 3 eine schmiedeeiserne Verzierung aus Davidsternen entwerfen.</p><p>Schlie&szlig;lich findet sich auch am Giebel des Wohnhauses Spiegelstra&szlig;e 56 ein Davidstern. Wann und warum das ungew&ouml;hnliche Ornament dort angebracht wurde, ist jedoch unklar. Den Akten im Halberst&auml;dter Bauarchiv l&auml;sst sich nur entnehmen, dass der Bauherr und langj&auml;hrige Besitzer des Geb&auml;udes, Bauunternehmer R&ouml;mert, an der Fassade urspr&uuml;nglich das Baujahr 1886 hatte vermerken lassen wollen. R&ouml;mert selbst war zudem nicht j&uuml;disch. Ob die Bauzeichnungen also nochmals ver&auml;ndert wurden, oder ob der Davidstern dort nachtr&auml;glich angebracht worden ist, verbleibt im Dunkel der Geschichte...</p>

Ereignisse
Beschreibung
Errichtung des Wohnhauses Spiegelstraße 56 durch den Halberstädter Bauunternehmer Römert
Ereignis
Datum Von
1886-01-01
Datum bis
1886-12-31
Datierung
1886
Epoche universalgeschichtlich
Medien
Das Wohnhaus Spiegelstraße 56 (links) wurde 1886 vom Halberstädter Bauunternehmer Römert errichtet (straßenseitige Ansicht von Westen).
Aufnahmedatum
16.10.2019
Fotografiert von
Johannes Valentin Schwarz
Johannes Valen…
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
eigene Aufnahme
Breite
5822
Höhe
3881
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Am Giebel sollte ursprünglich das Baujahr 1886 vermerkt werden. Ab wann und warum dort - bis heute - ein Davidstern die Fassade svchmückt, ist ungeklärt.
Aufnahmedatum
Johannes Valentin Schwarz
Fotografiert von
16.10.2019
Johannes Valen…
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
eigene Aufnahme
Breite
4158
Höhe
2772
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Literatur
Auf den Spuren jüdischen Lebens durch Halberstadt [Faltplan], hrsg, Verein zur Bewahrung jüdischen Erbes in Halberstadt und Umgebung e.V., Texte: Günter Maeß / Martin Gabriel / Jutta Dick, 1. korrigierte Nachauflage, Halberstadt 2004.
Lüdemann, Monika, Quartiere und Profanbauten der Juden in Halberstadt [Dissertation, Fachbereich Architektur, TU Braunschweig], Braunschweig 2004, S. 212-213.
BauA H, A 1675, Bauakte Spiegelstraße 56, Bauzeichnungen von 1886
Redaktionell überprüft
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