Walter Bondy
Walter Bondy wächst in Wien als Sohn einer Industriellenfamilie auf. Nach einem Studium an den Kunstakademien von Wien und Berlin zieht er Anfang des 20. Jahrhunderts nach Paris. Dort gründet er den Künstlerkreis im Café du Dôme mit und verkehrt mit Künstler*innen, Literat*innen und Intellektuellen.
Diese Biografie ist im Rahmen der Ausstellung "Paris Magnétique" entstanden. Mehr Informationen finden Sie in den weiterführenden Links.
Lou Albert-Lasard
Lou Albert-Lasard war eine der Künstlerinnen, die als Töchter aus assimilierten jüdischen Familien lange nicht die Anerkennung erhalten hatten, die ihnen zustand. Nach dem Ersten Weltkrieg prägte sie wesentlich die Kunst der Moderne in vielerlei Hinsicht. Vom Expressionismus der Münchner Kunstgruppe „Blauer Reiter“, über das Umfeld der Pariser École de Paris und letztlich den Berliner Jahren in der Novembergruppe - sie machte vielfältige Erfahrungen und trug selbst zur Entwicklung und Verbreitung prägender Kunststile des 20. Jahrhunderts bei.
Georg Lukács
Der ungarisch-jüdische Intellektuelle Georg Lukács wurde im 20. Jahrhundert europaweit bekannt. Er war Kulturkritiker, Literaturwissenschaftler, Philosoph, Marxist, Parteifunktionär – und vieles mehr. Bekannt ist er heute vorallem als einer der bedeutendsten marxistischen Theoretiker des 20. Jahrhunderts. Er durchlebte die Assimilation der jüdischen Bevölkerung und die Entwicklung einer Arbeiter*innenbewegung im ausgehenden 19. Jahrhundert, die Revolutionen um 1918 sowie den Realsozialismus unter und nach Stalin. Damit verlief sein Leben parallel zum geschichtsträchtigen 20.
Rudolf Levy
Der moderne Maler Rudolf Levy wurde am 15. Juli 1875 in Stettin in eine jüdische Kaufmannsfamilie geboren und wuchs mit zwei Geschwistern in Danzig auf. Nach einer Maurerlehre und Ausbildung als Architekt zog es ihn zunächst nach München, wo er bei einem impressionistischen Maler lernte.
Magnus Hirschfeld
Magnus Hirschfeld wurde am 14. Mai 1868 in eine jüdische Arztfamilie in Kolberg geboren. Seine jüdische Herkunft hatte der spätere Sozialdemokrat, der wie sein Vater ebenfalls Arzt wurde, immer tabuisiert. Schon als Student hatte er sich für die Naturheilkunde interessiert und Pfarrer Kneipp in Wörrishofen besucht. Als er in Magdeburg seine erste Praxis eröffnete, machte er wegen seiner Bezeichnung als „Arzt der Naturheilkunde“ die dortige Ärzteschaft zu Gegnern.
Siegfried Czapski
Siegfried Czapski führte zu seiner Zeit ein selbstbestimmtes Leben und war vor allem beruflich sehr erfolgreich. Nachdem er sein Studium in Physik, Mathe und Philosophie abgeschlossen hat, arbeitete er in Jena für die Firma Zeiss und wirkte dort an innovativen Projekten mit, wie an der technischen Realisierung eines binokularen Mikroskops nach der Idee des amerikanischen Biologen Horatio S. Greenough und an der Entwicklung von Prismen-Feldstechern. Aufgrund seiner Fähigkeiten erklärte ihn Ernst Abbe sogar 1884 zu seinem persönlichen Assistenten.