Synagoge Langenstraße (Stralsund)

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Der Bau der Synagoge in der Langenstraße 69 wurde 1786 begonnen. Ein Jahr später wurde sie eingeweiht. 1913 wurde die Synagoge vollständig umgebaut. Die zweite Einweihung erfolgte am 16. September 1913. An diesem Tag wünschte der damalige Oberbürgermeister, dass die jüdischen Einwohner*innen Stralsunds mit den Christ*innen weiterhin in Frieden und Verbundenheit zusammenleben mögen. Dieser Frieden hielt aber nicht lange. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 zerstörten SA-Männer und Hitlerjugend die jüdischen Geschäfte und Wohnungen.

Warenhaus Wertheim

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Die Familie Wertheim beginnt ihr Geschäft in einem kleinen Mietshaus in der Wasserstraße 14 in Stralsund. Nach Umzügen und Erweiterungen der Grundstücke errichten sie bis zum Jahr 1927 ein Warenhaus, das sich über die Ossenreyerstraße 8 bis 12 zog. Nachdem auch Abrahams Ehefrau und Kinder in das Familienunternehmen einsteigen, bauen sie ein florierendes Warenhaus auf. Die Familie Wertheim führte viele neue Geschäftsprinzipien ein, beispielsweise das Rückgaberecht, und expandierte bald, bis auch ihre Warenhäuser von den Nationalsozialisten enteignet wurden.

Alte Münze Stralsund

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1757 wurde eine königliche Münzprägeanstalt in Stralsund in der Tribseer Straße 24 eingerichtet. Der Direktor der "Münze" verlangte von der schwedischen Regierung, Juden*Jüdinnen einstellen zu dürfen. Die schwedische Regierung stellte dennoch eine Beschäftigungserlaubnis und einen Schutzbrief für die Juden trotz Aufenthaltsverbots aus, denn sie wurden für den Einkauf alter Münzen, zur Beschaffung von Edelmetallen und zum Stempelschneiden gebraucht. Es durften sich wegen Protests nur noch 12 Juden*Jüdinnen in Stralsund niederlassen.

Bahnhof

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Oktober 1938 erließ der Stralsunder Oberbürgermeister eine sofortige Verfügung gegen die jüdischen Familien. 22 Personen gehörten zu den 6 Familien, denen nur eine Stunde blieb, um die wichtigsten Sachen zu packen, bevor sie festgenommen und ins Stralsunder Amtsgefängnis gebracht wurden. Dieser Transport (auch die Deportation) geschah über den Bahnhof, der 1843 erbaut wurde.

Familie Gerson

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Die Stolpersteine auf dem Gehweg in der Triebseerstraße 22 in Stralsund erinnern an die Familie Gerson, die seit 1735 dort ansässig war. Der am 3. Juli 1872 geborene Kaufmann und Kohlehändler Adolf Gerson war der Ehemann von Johanna Gerson und Vater von Natan Gerson. Adolf wurde 1938 gedemütigt, enteignet und drangsaliert. Noch im selben Jahr starb er an Herzversagen. Johanna Gerson und Sohn Natan wurden im Jahr 1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Weitere Familienangehörige wurden ebenfalls in Konzentrationslager gebracht und ermordet. 

Kaufhaus Tietz (Stralsund)

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Die Kaufmannsfamilie Tietz prägte mit ihren Ideen und Innovationen die Entwicklung der Warenhausbranche in Deutschland. Am 14.08.1879 eröffnete Leonhard Tietz ein Geschäft für Wollwaren in der Ossenreyerstraße 31 in Stralsund. Mit Sally und Max Baumann, den Brüdern von Leonhards Frau Flora, expandierte er in den Westen Deutschlands. 1902 eröffnete Leonhard ein modernes Warenhaus in der Ossenreyerstraße 19. Am 14.11.1914 starb er mit 65 Jahren. Alfred Leonhard Tietz, sein ältester Sohn, übernahm 1919 die Leonhard Tietz AG, im März 1939 bildete er einen Vorstand und Aufsichtsrat.

Die Stele im Johanniskloster

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Die Stele im Johanniskloster wurde im Jahr 1988 zum Gedenken an die jüdische Gemeinde aufgestellt. Sie trägt die Inschrift: "Zum Gedenken an die jüdische Gemeinde und ihre Synagoge, in der sie von 1787 bis 1938 versammelt war." Ursprünglich stand die Stele am Apollonienmarkt, wo sich bis 1938 die Synagoge befand. Dort wurde sie aber öfter beschmutzt. Deshalb wurde sie in den Tierpark versetzt. Heute steht sie im Innenhof des Johannisklosters.

Das Haus der Familie Blach

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Das Haus der Familie Blach wurde um 1700 nach dem Stadtbrand im Jahre 1680 erbaut. Die Gebrüder kauften im Jahr 1882 das Haus, um dort zu wohnen und ihre eigene Lederhandlung zu gründen, nachdem sie bereits seit 1876 in der Ossenreyerstraße 8 ein Geschäft unter dem Namen "Wallmann und Blach-Lederwaren en gros" führten. 1915 übernahm Felix Blach die Geschäftsführung mit seinem Sohn Carl-Phillip Blach, da sich sein Bruder Julius Blach aus Altersgründen zurückzog. Friedrich Blach erbte 1921 das Stralsunder Haus. Er war der jüngste Sohn von Julius und Selma Blach.