Mannheim, im Nordwesten Baden-Württembergs und am Zusammenfluss von Rhein und Neckar gelegen, hat heute rund 310.000 Einwohner. 1607 als Festungsstadt gegründet, wurde sie im 18. Jahrhundert zur kurpfälzischen Residenz bestimmt und entwickelte sich im 19. Jahrhundert zum größten Industriestandort im Großherzogtum Baden.

Die Stadt blickt auf rund 350 Jahre jüdische Geschichte zurück, die ersten jüdischen Familien kamen um 1655 nach Mannheim. Jüdische Hoffaktoren, Unternehmer und Mäzene trugen zur wirtschaftlich-kulturellen Blüte der Stadt bei. Hofjuden finanzierten im 18. Jahrhundert den Bau des Schlosses, heute Universität, jüdische Bankhäuser ermöglichten im 19. Jahrhundert den industriellen Aufstieg der Stadt. Das Klima zwischen Christ*innen und Juden*Jüdinnen war vergleichsweise tolerant. Das mag an der liberalen Einwanderungspolitik des Kurfürsten gelegen haben. Andererseits war die Stadt aufgrund ihrer Lage in der Rheinebene im Schnittpunkt von Fernwegen weltoffener als anderswo.

Dennoch waren die jüdischen Mannheimer*innen in der NS-Diktatur auch hier dem Terror erbarmungslos ausgesetzt. Mehrere Auswanderungswellen folgten auf die Boykottmaßnahmen, antijüdischen Gesetze und Terroraktionen. Die Deportationen besiegelten das Ende der einst blühenden Gemeinde. Über 2.000 Mannheimer Juden*Jüdinnen fanden in der Shoa den Tod.

Die jüdische Gemeinde war und ist eine der größten Südwestdeutschlands. Sie hatte 1925 etwa 7.000 Mitglieder. Die Nachkriegsgemeinde wuchs von anfänglich etwa 50 Menschen auf heute rund 500 Mitglieder an.

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Der Großteil des Bildmaterials wurde mit freundlicher Genehmigung vom Stadtarchiv Mannheim zur Verfügung gestellt.

Das MARCHIVUM – Mannheims Archiv, Haus der Stadtgeschichte und Erinnerung – führt seit März 2018 das frühere Stadtarchiv Mannheim-Institut für Stadtgeschichte fort. Es beschreitet zugleich neue Wege. Dazu wurde Mannheims größter Hochbunker spektakulär umgebaut. Das MARCHIVUM steht auf drei Säulen: das Archiv mit seinen umfangreichen Sammlungen und Beständen; den Bereichen Forschung, Bildung und Vermittlung sowie den Ausstellungen zur Stadtgeschichte und NS-Zeit. Letztere eröffnen im Herbst 2021 bzw. Frühjahr 2022. Das MARCHIVUM versteht sich als ein offenes Haus der Begegnung, des Erlebens, Lernens und Forschens.

Adresse

G 1
68159 Mannheim
Deutschland

Dauer
90.00
Literatur
Walter, Friedrich: Mannheim in Vergangenheit und Gegenwart, Mannheim 1907

Fliedner, Hans-Joachim: Die Judenverfolgung in Mannheim 1933-1945, Stuttgart 1971
Felsenthal, Simon: Zur Geschichte des Israelitischen Kranken- und Pfründnerhauses E 5, 9 in Mannheim, in: Israelitisches Gemeindeblatt Mannheim 10, 11 und 12, 1925
Keller, Volker: Bilder vom jüdischen Leben in Mannheim, Mannheim 1988
Keller, Volker: Jüdisches Leben in Mannheim, Mannheim 1995
Keller, Volker: Die Welt der Mannheimer Klaus, Mannheim 2012
Keller,Volker: Bet Olam – Der jüdische Friedhof in Mannheim, Mannheim 2017
Oberrat der Israeliten Badens (Hrsg.): Jüdisches Gemeindezentrum F 3. Festschrift zur Einweihung am 13. September 1987, Mannheim 1987
Rosenthal, Berthold: Heimatgeschichte der badischen Juden, Bühl 1927 und zahlreiche Veröffentlichungen im Israelitischen Gemeindeblatt Mannheim 1922-1938
Rosenthal, Berthold: Zur Geschichte der Mannheimer Synagogen, in: Israelitisches Gemeindeblatt Mannheim 6-1930
Stadtjugendamt Mannheim (Hrsg.): „Auf einmal da waren sie weg“, Mannheim 1995
Rosenthal, Berthold: Zur Geschichte des alten jüdischen Friedhofs in Mannheim, Vortrag, gehalten im Juli 1938, Nachtrag 1940, Leo Baeck Institute New York
Otto Watzinger, Karl: Geschichte der Juden in Mannheim 1650-1945
Länge
4.30
Stationen
Adresse

G 1
68159 Mannheim
Deutschland

Geo Position
49.489489, 8.467378
Titel
Marktplatz
Literatur
Keller, Volker: Jüdisches Leben in Mannheim, Mannheim 1995
Stationsbeschreibung

Der Marktplatz befindet sich im Zentrum Mannheims, das 1607 als Festungsstadt gegründet wurde. Die ersten Juden*Jüdinnen kamen um 1655, angelockt durch die Siedlungspolitik des Kurfürsten Karl Ludwig: „Alle ehrlichen Leute von allen Nationen“ sollten sich in Mannheim niederlassen und die nach dem Dreißigjährigen Krieg zerstörte Stadt wieder aufbauen. Die jüdische Gemeinde wuchs rasch an, Prinzessin Liselotte von der Pfalz formulierte 1720 in einem ihrer berühmten Briefe überspitzt, es sollen, "wie man sagt, nun mehr Juden, alß Christen, zu Mannheim wohnen". Ein Frankfurter Reisender berichtete 1731 über Mannheim: "Bei der Betrachtung gegenwärtiger Stadt mußte (ich) mich auch über die Menge der allhier in besonderer Freiheit lebenden Juden verwundern."

Die aschkenasischen oder "deutschen" Juden*Jüdinnen kamen durch die Konzession des Kurfürsten von 1660 in den Genuss rechtlicher und wirtschaftlicher Privilegien wie in kaum einer anderen deutschen Stadt. Trotzdem blieben auch sie Bürger*innen zweiter Klasse, ihr Status war der des Schutzbürgers, d.h. sie hatten ein Schutzgeld zu entrichten. Noch weitergehende Rechte als die deutschen Juden*Jüdinnen genossen die sefardischen, die sogenannten "portugiesischen" Juden*Jüdinnen, welche meist vermögender und angesehener waren.

Als Kurfürst Karl Philipp 1720 seine Residenz von Heidelberg nach Mannheim verlegte, nahm er das Angebot des Emanuel Oppenheim an, bis zur Bezugsfertigkeit des Residenzschlosses in dessen Stadtpalais zu wohnen. Oppenheim war der Sohn des kaiserlichen Hofjuden und Oberfaktors Samuel Oppenheimer in Wien. Das stattliche Haus diente dem kurfürstlichen Hof als Interimsresidenz, bis das Schloss 1731 bezugsfertig war. An seiner Stelle in R 1, 1 steht heute ein modernes Gebäude.

Die Wirtschaftsform des Merkantilismus begünstigte die Lage der Mannheimer Juden*Jüdinnen. Jüdische Handelsleute besorgten die Finanzierung der pfälzischen Manufakturen, den Export der dort hergestellten Waren und die Einfuhr ausländischer Rohstoffe. Jüdische Hoffaktoren befriedigten den ungeheuren Finanzbedarf des Hofes.

Adresse

F 1, 10
68159 Mannheim
Deutschland

Geo Position
49.488578, 8.466419
Titel
Die Lemle-Moses-Klaussynagoge 1708-1940
Literatur
Keller, Volker: Jüdisches Leben in Mannheim, Mannheim 1995
Stationsbeschreibung

Die im 18. Jahrhundert von Hofjuden gestifteten Klausen waren Orte des Tora- und Talmudstudiums. Von den drei Einrichtungen dieser Art war die Klaussynagoge mit Lehrhaus im Quadrat F 1 die bedeutendste.

Lemle Moses Reinganum (um 1666-1724) war kurpfälzischer "Hof- und Obermilizfaktor". Sein legendärer Reichtum ermöglichte ihm die Stiftung einer Klause. Kurfürst Johann Wilhelm billigte ihm zu, dass die in seiner Klaus wohnenden sechs bis zehn Rabbinerfamilien nicht unter die in Mannheim zugelassenen 200 jüdischen Familien gezählt werden sollten. Die Klausgebäude im Quadrat F 1 mit den späteren Bezeichnungen F 1, 2 und F 1, 11 wurden 1708 eingeweiht.

Nach seinem Tod hinterließ Lemle Moses die ungewöhnlich hohe Summe von 100.000 Gulden, um den Bestand des Lehrhauses auf ewige Zeiten zu sichern. Hierdurch und durch den ideellen und materiellen Einsatz vieler Mannheimer Juden*Jüdinnen blieb die Klaus mehr als zwei Jahrhunderte hindurch das religiöse Zentrum. Bedeutende Gelehrte wirkten in der Jeschiwa, etwa Jakob Ettlinger, der 1825-36  Klausrabbiner war. Diese wiederum zogen zahlreiche Schüler nach Mannheim.

Im 19. Jahrhundert diente die Klaus als Synagoge der orthodoxen Gemeindemitglieder. Nach der Einweihung der neuen religiös-liberalen Hauptsynagoge mit Orgel fanden sie hier ihre religiöse Heimat. So verhinderte die Klaus die Abspaltung des orthodoxen Gemeindeteils und trug zur Einheitsgemeinde bei.

Die Klausgebäude wurden 1888 im neuislamischen, "maurischen" Stil neu erbaut und 1930, während der Amtszeit des orthodoxen Rabbiners Dr. Isak Unna, in ein modernes Gotteshaus im Stil der Neuen Sachlichkeit verwandelt.

Im Novemberpogrom 1938 wurde die Klaussynagoge, im Gegensatz zur Hauptsynagoge, nicht völlig zerstört. Notdürftig instand gesetzt, diente sie ab Pessach 1939 dem Gottesdienst der Gesamtgemeinde. Das Gemeindeleben konzentrierte sich nun in F 1, 11, bis die Deportation von über 2000 Mannheimer Juden*Jüdinnen nach Gurs am 22.Oktober 1940 dieser traditionsreichen Einrichtung ein Ende setzte.

Die Hausnummer F 1, 11 ist heute verschwunden. An der Westseite von F 1 befindet sich eine Gedenktafel, vor der heutigen Synagoge in F 3 eine Gedenkstele. Vor der früheren Adresse F 1, 11 ist ein Stolperstein zu Ehren des letzten Rabbiners Dr. Franz Rosenthal zu finden.

Adresse

F 2, 13
68159 Mannheim
Deutschland

Geo Position
49.489234, 8.465333
Titel
Die Hauptsynagoge 1700-1938
Literatur
Keller, Volker: Jüdisches Leben in Mannheim, Mannheim 1995
Stationsbeschreibung

Eine "Schul" wird in der ersten Judenkonzession von 1660 genannt. Abwechselnd fand in dieser Synagoge der Gottesdienst nach aschkenasischem und sefardischem Ritus statt. Eine „artige wollgebawete sinagogue" wird von Liselotte von der Pfalz erwähnt. Im Krieg 1689 wurde sie zerstört und um 1700 neu erbaut. Das einfache Gebäude in F 2, 13 hatte, wie es 1824 heißt, einige „hebräische Inschriften [...] In der Mitte stehen die Stühle der Vorsänger mit Verzierungen. Die Weiber haben ihre eigene Schule; aus welcher vergitterte Fenster in die Hauptschule gehen, um sie den Männerblicken zu entziehen, und damit kein Theil den andern in der Andacht störe."

Das Gebäude wurde 1851 abgerissen, nur ein schmiedeeisernes Oberlichtgitter mit der Darstellung von Josua und Kaleb blieb erhalten. Abgüsse sind heute in den Rundbögen der Eingänge zum Gemeindezentrum in F 3 zu sehen.

Nach der Einweihung der prächtigen Hauptsynagoge in F 2, 13 am 29. Juni 1855 fand die Architektur begeisterte Aufnahme in der Presse: "Da ist gewiß keiner, den diese Zierde der hiesigen Stadt nicht mit Bewunderung erfüllt, auf den die Harmonie in den Verhältnissen und die Konsequenz des Stils nicht den wohltuendsten und erhebendsten Eindruck [...] gemacht".

Der Stil des Gebäudes, der "byzantinische" oder "Rundbogenstil", sollte an die gemeinsame Bautradition von Juden*Jüdinnen und Christ*innen erinnern und die Integration in die christliche Umwelt unterstreichen. Das Raumprogramm war an evangelische Kirchen angelehnt. Besonders die Orgel stieß auf heftige Ablehnung seitens der Orthodoxie. "Die Tempelweihe wurde zur Geburtsstunde des religiösen Liberalismus in Mannheim", so umschrieb es der Gemeindevorsitzende Julius Moses 75 Jahre später. Andere badische Gemeinden ahmten das Mannheimer Vorbild nach und führten die Orgel im Gottesdienst ein.

80 Jahre diente die Hauptsynagoge ihrer Bestimmung. 1933 wurde sie von SA-Männern heimgesucht. Die Gestapo überwachte von nun an die Gottesdienste. In der Pogromnacht am 10. November 1938 ließ die Feuerwehr die Synagoge brennen und schützte nur die Nachbargrundstücke. Was in F 2, 13 übrig blieb, wurde zerschlagen oder geplündert.

Die Initiativen der Nachkriegs-Stadtverwaltung, in den massiven Mauern einen Betsaal für die kleine Nachkriegsgemeinde zu erbauen oder die Ruine als Gedenkstätte zu erhalten, scheiterten. 1955 wurde sie abgerissen. Heute befindet sich dort eine etwas versteckt angebrachte Gedenktafel, vor der heutigen Synagoge in F 3 steht eine Gedenkstele.

Adresse

F 3
68159 Mannheim
Deutschland

Geo Position
49.4899, 8.465488
Titel
Das jüdische Gemeindezentrum seit 1987
Literatur
Oberrat der Israeliten Badens (Hrsg.): Jüdisches Gemeindezentrum F 3. Festschrift zur Einweihung am 13. September 1987, Mannheim 1987

Keller, Volker: Jüdisches Leben in Mannheim, Mannheim 1995
Stationsbeschreibung

Die Rückkehr der jüdischen Gemeinde ins Zentrum war von der Stadtverwaltung erwünscht, das Ruinengrundstück Quadrat F 3 im ehemaligen jüdischen Wohnbereich bot sich an. Der Bau begann 1985. Die Einweihung der nach den Plänen von Karl Schmucker erbauten Synagoge und des Gemeindezentrums erfolgte am 13. September 1987 in Anwesenheit des ehemaligen Mannheimer Rabbiners Dr. Grünewald, der aus den USA angereist war.

Der fünfgeschossige Wohngebäudekomplex umschließt die Synagoge hufeisenförmig. Der vor der Synagoge angelegte Platz, seit 1993 Rabbiner-Grünewald-Platz genannt, ist zu einem stimmungsvollen Ruhepunkt der Unterstadt geworden. Von dort betritt man den Synagogenbereich durch einen der beiden Rundbogeneingänge, deren hebräische Inschriften übersetzt lauten: "Das ist das Tor des Herrn, die Gerechten werden dort einziehen (links); Denn mein Haus wird ein Bethaus heißen für alle Völker (rechts)." Die biblischen Kundschafter Josua und Kaleb in den Bogengittern sind Kopien eines aus der Synagoge vor 1851 stammenden Bauteils.

Das Kernstück des Komplexes mit vielen Gemeinderäumen bildet die Synagoge. Der kubische Gottesdienstraum bietet im Erdgeschoss 228 Besucher*innen Platz, die umlaufende Empore mit 98 Plätzen wird oft von Gästen benutzt. Unter den seitlichen Emporen sind die Frauen-, in der Mitte und unter der Westempore die Männerplätze.

Der Aron Hakodesch im Innenraum ist ein Werk des Tel Aviver Künstlers Frank Meisler. Sein Bogenfeld zeigt die Mauern, Tore, Kuppeln und Berge der Heiligen Stadt im Relief. Von starker Ausdruckskraft sind die Bleiglasfenster der Synagoge. Die nach oben dunkler werdenden Blautöne der Fenster kontrastieren, zusammen mit dem Blau der Kuppel und der Pfeiler sowie mit den Rottönen der Architekturteile.

Wie schon vor dem Krieg war und ist die jüdische Gemeinde Mannheim eine Einheitsgemeinde, in der alle religiösen Richtungen zusammenkommen. Die Gebetsordnung folgt der traditionellen Überlieferung. Das Angebot der Gemeinde umfasst Religionsunterricht für Grundschüler*innen, ein Jugendzentrum für Kinder und Jugendliche, den Makkabi-Sportverein, einen Seniorenclub und Vieles mehr. Am jährlichen Frühlingsball nehmen Bürger*innen der ganzen Stadt teil. Das jüdische Gemeindezentrum entwickelte sich zu einem geistigen und gesellschaftlichen Mittelpunkt, nicht nur für die rund 500 jüdischen Bürger*innen Mannheims.

Adresse

E 5, 9
68159 Mannheim
Deutschland

Geo Position
49.489782, 8.462982
Titel
Das Israelitische Krankenhaus 1711-1936
Literatur
Felsenthal, Simon: Zur Geschichte des Israelitischen Kranken- und Pfründnerhauses E 5, 9 in Mannheim, in: Israelitisches Gemeindeblatt Mannheim 10, 11 und 12, 1925

Keller, Volker: Jüdisches Leben in Mannheim, Mannheim 1995
Stationsbeschreibung

Im Jahr 1711 kaufte die jüdische Gemeinde in E 5 das Haus zur Stadt Straßburg. Es diente ihr als Herberge für Durchwanderer und zur Aufnahme und Verpflegung kranker Juden*Jüdinnen. Durch Grundstücksankäufe wurden 1722 und 1798 Erweiterungen möglich. 1722 konnten hier ein Schabbesofen aufgestellt und eine Schranne, ein Verkaufsmagazin der jüdischen Metzger eingerichtet werden.

1831 beschloss die Gemeinde, dass das Haus neben kranken Juden*Jüdinnen auch unvermögende und Pfründner*innen (Rentner*innen) aufnehmen sollte. Zusätzliche Räume gewann man durch die Herrichtung des "ganz verfallenen 2. Stocks". Das Gebäude diente nun als Krankenhaus, als Armenhaus und Altersheim.

1843-1844 baute man das Gebäude grundlegend um und erhöhte es um ein drittes Stockwerk. Die Metzgerschranne und der Gemeindebackofen wurden ausgelagert und  im Gebäude die Verwalterwohnung, ein Arztzimmer, die Küche und ein Speisesaal, Kranken- und ein Totenzimmer sowie Räume für die Wärterin eingerichtet. Im 2. Obergeschoss waren die Pfründnerwohnungen untergebracht. Im Hof entstand anstelle des Schabbesofens ein Garten.

Auch in den 1890-er Jahren erfolgte ein großzügiger Umbau, der von einem Besuch der Großherzogin Luise von Baden gewürdigt wurde. Aufnahme fanden nun auch nichtjüdische Patienten*innen, die von den verbesserten chirurgischen Leistungen oder der guten Verpflegung Gebrauch machen wollten. Zwischen 1910 und 1918 waren durchschnittlich 30 % der Kranken Christ*innen. Die jährliche Gesamtanzahl der Patient*innen stieg von 124 im Jahr 1910 auf 428 im Jahr 1929.

Der Abriss des gesamten Quadrats E 5 erzwang 1936 den Umzug des Krankenhauses. Es wurde, unter der Leitung seiner Oberin Pauline Maier, in einen Teil des wenige Jahre zuvor erbauten jüdischen Altersheims am Neckar verlegt. Auf E 5 erhob sich bald das technische Verwaltungsgebäude der Stadt, dessen nationalsozialistischer Architekturstil seitdem das Quadrat beherrscht. Es ist heute das Rathaus der Stadt Mannheim.

Adresse

E 5, 4
68159 Mannheim
Deutschland

Geo Position
49.489345, 8.463038
Titel
Der Gesangverein Liederkranz
Literatur
Keller, Volker: Jüdisches Leben in Mannheim, Mannheim 1995
Stationsbeschreibung

Der Liederkranz entstand um 1840 aus einem Männerchor, der in der Hauptsynagoge von der Bima herab das Kaddischgebet und das Ein- und Ausheben der Tora begleitete. Der "Israelitische Singverein" stand unter der Leitung des christlichen Lehrers und Organisten Eberhard Kuhn. Vielleicht aus Rücksicht auf das religiöse Empfinden der Orthodoxen spaltete sich ein Männergesangverein ab, der ab 1858 den Namen "Liederkranz" führte und auch weltliches Liedgut pflegte. Daneben blieb der Synagogenchor weiterhin aktiv.

Zunehmend pflegte der Liederkranz das klassische "deutsche Lied". Die Zahl seiner Sänger wuchs. Ein großzügiges Gesellschaftshaus mit Veranstaltungssälen, Gesellschaftsräumen und einem Café eröffnete der Liederkranz 1880 in E 5, 4. Für seine Konzerte engagierte er Solisten aus ganz Europa. Er war im Musikleben der Stadt fest verankert.

Nach dem Ersten Weltkrieg führte der Verein verstärkt Kompositionen mit jüdischem Charakter und biblischen Themen auf. 1931 spielte man den von Heinrich Schalit komponierten Hymnus von Jehuda Halevy "In Ewigkeit", den sinfonischen Psalm "König David" von Arthur Honegger, 1932 Joseph Haydns "Die Schöpfung" und 1933, durch die Machtübernahme der Nazis verzögert, das Oratorium "Samson" von Händel.

Dem Liederkranz fielen neue, dringende Aufgaben zu. Er stärkte die jüdische Identität seiner Mitglieder, andererseits erfüllte er eine Ersatzfunktion in einer Zeit, in der Juden*Jüdinnen vom kulturellen Leben ausgeschlossen waren. Nur hier konnten sie noch selbst künstlerisch aktiv werden, nur hier konnte jüdisches Publikum Kultur genießen. Die Mitgliederzahl stieg bis 1936 auf 800 an.

1936 verlor der Liederkranz sein Gesellschaftshaus, doch in Q 2, 16 wurde der Kulturbetrieb im August 1936 mit 500 Zuschauerplätzen wieder aufgenommen.   Oratorien wie „Saul" und „Judas Makkabäus"  von Händel und „Judith" von Mozart oder mit Opern wie „La serva padrona" von Pergolesi und „Bastien und Bastienne" von Mozart.

Zwei Tage vor dem Novemberpogrom 1938 wurde der Liederkranz in Q 2, 16 von Schlägertrupps heimgesucht und am 10. November 1938 zerstört.

Adresse

G 7, 30
68159 Mannheim
Deutschland

Geo Position
49.492016, 8.460199
Titel
Ostjüdische Betstübel
Literatur
Keller, Volker: Jüdisches Leben in Mannheim, Mannheim 1995
Stationsbeschreibung

Auf der Suche nach einer besseren Zukunft emigrierten seit dem Ende des 19. Jahrhunderts aus dem Zarenreich oder dem österreichischen Galizien stammende Juden*Jüdinnen auch nach Mannheim. Ein Teil von ihnen besuchte die Klaus- oder die Hauptsynagoge. Viele von ihnen blieben jedoch ihrer religiösen Tradition treu und besuchten die „Betstübel“. Die Leidenschaft und tief empfundene Atmosphäre ihrer chassidischen Gottesdienste war beeindruckend.

Es entstanden mehrere ostjüdische Vereine. Das Vereinsregister nennt seit 1907 den Verein "Ahawas Schulem", Friedensliebe, seit 1912 der "Sfard-Verein Schomre Schabbos", Hüter des Schabbats, und seit 1919 die "Vereinigung der Ostjuden in Mannheim". Die Ahawas-Schulem-Mitglieder unterhielten vor dem Ersten Weltkrieg in F 3, 13a ein Betstübel. Dieses wurde zu Beginn der 20er Jahre vom Verein "Linas Hazedeck", Stätte der Gerechtigkeit, weitergeführt.

1920 erwarb die Vereinigung der Ostjuden in F 7, 16 ein Haus, in welchem Ahawas Schulem ein Betstübel einrichtete. Im Sommer und Herbst 1929 fanden hier zwei feierliche Toraweihen statt, bei denen auch die Rabbiner und Kantoren der Gemeinde mitwirkten. Die "Vereinigung der Ostjuden" eröffnete 1923 in F 7, 11 ein Betstübel.

In G 7, 30 hatte Schomre Schabbos 1929 die Erdgeschossräume für ein Betstübel angemietet. Ende 1932 verlegte es der Verein ins Hinterhaus von F 3, 13. Die Gottesdienste hielten die Vorbeter Aronsfrau und Kanner. Die besondere Atmosphäre der Gottesdienste in den Betstübel zog Besucher*innen an. Besonders an Simchat Tora besuchten die Kinder der Gemeinde gerne die Freudenfeiern der Ostjuden*Ostjüdinnen, um die traditionellen Tänze zu erleben und um Süßigkeiten zu erhaschen. In Erinnerung sind auch die gemeinschaftlich eingenommenen Mahlzeiten am Schabbatnachmittag, meist ein Heringsessen, bei dem auch dem Wodka zugesprochen wurde. Man verbrachte die Feier im Betstübel mit frommen Schabbatliedern, gelehrten Disputen und Tanz.

Ungarische Juden*Jüdinnen sollen in U 1 ein Betstübel betrieben haben.

1933 waren die Ostjuden*Ostjüdinnen die ersten, auf die sich der Hass der Nationalsozialist*innen entlud. Ihre Vereine mussten sich auf Druck des Polizeipräsidiums um die Jahreswende 1933/34 auflösen. Die wenigen, noch auf privater Basis unterhaltenen Betstübel wurden am 10. November 1938 brutal zerschlagen. Im Hof von F 3, 13 verbrannten Nazis die Einrichtungsgegenstände und die Torarollen.

Adresse

F 7, 1
68159 Mannheim
Deutschland

Geo Position
49.4908, 8.461018
Titel
Der alte jüdische Friedhof 1661-1938
Literatur
Keller, Volker: Jüdisches Leben in Mannheim, Mannheim 1995
Stationsbeschreibung

Die Gemeinde erwarb 1661 einen Platz für ihren Friedhof "in dem Bollwerk hinter dem Hütterschen Brüderhof" im heutigen Quadrat F 7.  Folgende Familien unterschrieben den Kaufvertrag: "Macholt, Hertz, Läser, Simon, Isac, Salmon, Zallel, Mosis, Mannus und Daniel, alle sampt von der teutschen, benebenst Emanuel Carcassone, Abraham und Moise Astroucg von der portugiesischen Judenschaft" (Berthold Rosenthal 1938).

Der Friedhof wurde von 1661 bis 1842 belegt und mehrmals durch Ankäufe von Nachbargrundstücken erweitert. Insgesamt 1.113 Grabsteine von 3.586 Toten drängten sich auf einer Fläche von 28 Ar. Als die Stadt um 1840 den Bau des Hauptfriedhofs plante, entschied sich auch die jüdische Gemeinde, daneben einen neuen Friedhof anzulegen. Seit 1842 wurde auf F 7 nicht mehr beerdigt, doch wurde der Friedhof pietätvoll bewahrt. Die Mitglieder der Chewra Kadischa versammelten sich seither zu ihren zweimal im Jahr stattfindenden Friedhofbesuchen abwechselnd auf dem alten und auf dem neuen Friedhof.

Der Friedhof in F 7 war das älteste Kulturdenkmal der Stadt. In seiner Umgebung entstanden Mietskasernen, die im Sommer hinter Baumkronen verborgen lagen. 1907 nannte Friedrich Walter den Friedhof "einen interessanten und stimmungsvollen Überrest Alt-Mannheims." Doch schon 1933 polemisierte die Nazipresse gegen den "vorsintflutlichen Judenfriedhof inmitten der Stadt" und die NS-Stadtverwaltung drängte die Gemeinde zur Aufgabe des Friedhofs. Oberbürgermeister Renninger drohte, die Frage der Beseitigung aller Judenfriedhöfe in Berlin aufzugreifen, wenn sie weiterhin "Schwierigkeiten" machen würde. Schweren Herzens und um weiteres Unheil zu vermeiden entschloss sich die Gemeinde zur Umbettung der Toten. Im Sommer 1938 versammelten sich ihre Mitglieder auf dem alten Friedhof, um mit den Rabbinern Dr. Lauer und Dr. Richter Abschied zu nehmen. Entgegen den Religionsgesetzen grub man die Toten aus und bestattete sie in einem Sammelgrab auf dem neuen jüdischen Friedhof.

Die Stadt errichtete 1960 auf F 7 eine Säuglingstagesstätte und legte Grünanlagen an. Später entstand ein Hotel auf Teilen des früheren Friedhofs. Eine Gedenktafel und eine Erinnerungsstele weisen auf die Geschichte des Ortes hin.

Adresse

B 7, 3
68159 Mannheim
Deutschland

Geo Position
49.488112, 8.457594
Titel
Das jüdische Altersheim und Mikwe 1939-1942
Literatur
Keller, Volker: Jüdisches Leben in Mannheim, Mannheim 1995
Stationsbeschreibung

Die Aufgabe, alte und pflegebedürftige Gemeindemitglieder zu versorgen, wurde für die Gemeinde in der Nazizeit zu einem der drängendsten Probleme. Durch die Auswanderung ihrer Angehörigen waren viele Ältere auf sich gestellt. Das 1930 eröffnete jüdische Altersheim am Neckar war überbelegt. Der jüdische Bankier Gustav Würzweiler übereignete 1936 sein Haus B 7, 3 der jüdischen Gemeinde. Bald war es bis unter das Dach mit Alten, Kranken, Pflegebedürftigen und Obdachlosen gefüllt. Meist waren es vertriebene Menschen der Umgebung; es gab Etagen für pfälzische und für badische Juden*Jüdinnen. Im oberen Stockwerk entstand eine Synagoge, im Keller eine Mikwe. Auch im Nachbargebäude B 7, 2 wurden Räume von der jüdischen Gemeinde genutzt. Sie nahmen jüdische Patient*innen aus Nervenheilanstalten auf, später die jüdische Schule.

Am 22./23. Oktober 1940 wurden 56 Menschen aus B 7, 3 nach Gurs deportiert. In der Stadt blieben von den über 2.000 jüdischen Personen nur wenige Hunderte zurück. In B 7, 2 und B 7, 3 spielte sich das Leben der Restgemeinde ab. Die verbliebenen Kinder erhielten in B 7, 2 Schulunterricht. Ende 1941 musste das jüdische Krankenhaus am Neckar schließen. Nach dem Umzug der Kranken wurde B 7, 3 auch zu einem Krankenhaus.

1942 führten die Deportationen von Mannheim aus direkt in den Osten. Im April wurden elf Menschen aus B 7, 3 nach Izbika deportiert, im August mindestens 52 Menschen nach Theresienstadt. Die Bewohnerin Helene Waldeck, die Mutter des Mannheimer Ehrenbürgers Dr. Florian Waldeck, nahm sich kurz vor ihrem geplanten Abtransport am 21. August 1942 das Leben. Sie schrieb: "Ich scheide freiwillig aus dem Leben, das ich nicht mehr ertragen kann. Es ist zu viel für einen Menschen von 80 Jahren, der stets anständig durchs Leben ging. Hoffentlich gelingt mir mein Vorhaben, ich habe die Tabletten schon viele Jahre bei mir, schon bei dem Freitod meiner Tochter, mit der ich damals hätte gehen sollen, da wäre mir viel erspart geblieben. Dem Hause, in dem ich zuletzt versorgt war, danke ich für alles, die Pflegerinnen, die Herren, der Arzt waren fürsorglich und gut zu mir, aber gegen die Hetze waren sie machtlos.“

An der Fassade des Hauses erinnert heute eine Gedenktafel an die Vorgänge in diesem Gebäude.

Adresse

C 4, 12
68159 Mannheim
Deutschland

Geo Position
49.488, 8.461924
Titel
Die August-Lamey-Loge 1900-1937
Literatur
Keller, Volker: Jüdisches Leben in Mannheim, Mannheim 1995
Stationsbeschreibung

Im Jahr 1843 gründeten neu eingewanderte Juden in den USA den "Unabhängigen Orden Bnei-Brith", "Söhne des Bundes" (U.O.B.B.). Ziel des Vereins war, Juden*Jüdinnen verschiedener Herkunft zur "Förderung hoher Menschheitsziele" zusammenzuführen, Not zu lindern und Opfern der Verfolgung zu helfen. In Mannheim wurde 1896 der U.O.B.B. ins Leben gerufen. Man gab ihm den Namen des Politikers August Lamey, des Schöpfers des Gesetzes zur rechtlichen Gleichstellung der Juden*Jüdinnen in Baden.

Nach ihrer Satzung hatte die August-Lamey-Loge "den Zweck, die reinsten Grundsätze der Menschenliebe zur Geltung zu bringen, an den Kulturaufgaben unseres deutschen Vaterlandes tätig mitzuwirken, und durch die Pflege der unvergänglichen Ideale des Judentums deren Erhaltung und Kräftigung zu erstreben." In der Loge konnten sich die Mitglieder zwanglos versammeln und als Logenbrüder und -schwestern den Meinungen der anderen mit Respekt begegnen. Anspruchsvolle Vorträge und Diskussionsveranstaltungen gehörten zu den regelmäßigen Aktivitäten der Loge mit Gastdozenten wie Dr. Martin Buber und Dr. Leo Baeck.

Die soziale Arbeit der Loge war umfangreich: Sie beinhaltete den Schwesternbund "Caritas", der im Rahmen der sozialen Fürsorge arbeitete, den Knaben- und Mädchenhort, die Betreuung schulpflichtiger Kinder bis hin zu deren Berufsfindung, die Hilfe für notleidende Familien sowie den Verband der jüdischen Krankenschwestern. Das 1926 eröffnete Wohlfahrtsamt der Gemeinde übernahm viele, bisher von der Loge wahrgenommene Aufgaben und profitierte von den Erfahrungen der Logenbrüder und -schwestern.

In dem um 1900 in C 4, 12 am Zeughausplatz errichteten Logengebäude befanden sich das Logenrestaurant, der Tempelsaal und weitere Veranstaltungsräume. Die Küche wurde nicht streng koscher geführt. An den hohen Feiertagen dienten die Räumlichkeiten für zusätzliche Gottesdienste, so der obere Saal für die Neben- und Jugendgottesdienste an Rosch Haschana und Jom Kippur.

1937 wurden die Bnei-Brith-Orden verboten, das Haus C 4, 12 von den Nazis geschlossen. Das Haus wurde im Krieg zerstört.

Adresse

C 1, 2
68159 Mannheim
Deutschland

Geo Position
49.486314, 8.464661
Titel
Die Ressource-Gesellschaft 1828-1938
Literatur
Keller, Volker: Jüdisches Leben in Mannheim, Mannheim 1995
Stationsbeschreibung

Mehrere jüdische Vereine ermöglichten das gesellige Beisammensein. Der größte Verein mit diesem Ziel war die Ressource-Gesellschaft, die aus dem 1817 gegründeten jüdischen Erholungsverein hervorging und 1828 unter seinem französischen Namen neu gegründet wurde. In ihrer Satzung nannte sich die Gesellschaft "ein Verein zum Zwecke der geselligen Unterhaltung und Erholung". 1839 konnte der Verein das ehemalige Adelspalais C 1, 2 erwerben. Eine 1924 ausgeführte Aufstockung schuf großzügigere Räumlichkeiten und die Ressource konnte ihren Mitgliedern "hauptsächlich die Pflege der Geselligkeit nach des Tages anstrengender Berufsarbeit" bieten. Hier wurden aber auch "häufig bei Kaffee und Spiel Gemeindefragen erörtert", wie der Vorsitzende der Gemeinde Julius Moses im Israelitischen Gemeindeblatt vom 20. März 1929 ausführte – hier trafen sich die Vertreter der Gemeindespitze. Eine reichhaltige Bibliothek mit über 6.000 Bänden stand zur Verfügung.

Seit dem Frühjahr 1938 konnten sich die Ressourcemitglieder nur noch bei vorheriger Anmeldung bei der Gestapo treffen. 1939 wurde der Verein aus dem Vereinsregister gelöscht.

 

Adresse

R 7, 24
68161 Mannheim
Deutschland

Geo Position
49.487146, 8.475097
Titel
Das Israelitische Waisenhaus 1895-1942/ Gemeindezentrum 1946-57
Literatur
Keller, Volker: Jüdisches Leben in Mannheim, Mannheim 1995
Stationsbeschreibung

Ende Juni 1945 kehrten etwa 50 jüdische Überlebende aus Theresienstadt nach Mannheim zurück, die noch am 14. Februar 1945 dorthin verschleppt worden waren. Im März 1946 bezog die kleine Nachkriegsgemeinde das frühere jüdische Waisenhaus in R 7, 24, das den Krieg überstanden hatte. Das Gebäude war 1893 vom Israelitischen Waisenverein eröffnet und nach der im Oktober 1940 erfolgten Deportation der Waisenkinder und des Ehepaars, das die Anstalt leitete, an die Stadt "verkauft" worden. Nach Kriegsende wurde es der Gemeinde wieder zur Verfügung gestellt.

Der Gemeindevorsitzende Max Keller berichtete 1947: "Mit großer Mühe und Fleiß ging der Umbau vonstatten. Ein neuer Tempel – 200 Personen fassend – war erstanden, und als im März 1946 die Einweihung dieses Hauses stattfand [… ], da fühlte ein jeder, daß er die feierliche Stunde nie vergessen wird [...] Aber unser Gemeindehaus steht auch anderen Zwecken zur Verfügung. Räume für Übernachtungen sind vorhanden, und so können wir in unserer 80 Prozent zerstörten Stadt den durchreisenden Juden eine Unterkunft bieten. Zu diesem Zwecke stehen 20 Betten bereit, jeder bekommt Frühstück und auf Wunsch Mittag- und Abendessen, so wie es in unseren Kräften steht. Monatlich haben wir ca. 250 Übernachtungen, und es ist uns eine große Genugtuung, den meist armen Menschen – aus dem Osten kommend – dienen zu können.“ Neben wenigen überlebenden Familien der Vorkriegsgemeinde zählten die sogenannten Displaced Persons (DPs) vor allem aus Osteuropa zu den Gemeindemitgliedern.

Der im Erdgeschoss eingerichtete Betraum mit dem Charakter eines Provisoriums und der Publikumsverkehr auf den Etagen boten auf Dauer keinen würdigen Rahmen für Gottesdienste. Die Gemeinde verkaufte das ehemalige Waisenhaus an die Stadt. Heute ist es in Privatbesitz. An der Fassade ist eine Gedenktafel angebracht.

Adresse

Maximilianstr. 6
68165 Mannheim
Deutschland

Geo Position
49.483326, 8.483929
Titel
Die Nachkriegssynagoge 1957-87
Literatur
Keller, Volker: Jüdisches Leben in Mannheim, Mannheim 1995
Stationsbeschreibung

Dem Angebot der Stadtverwaltung, die zerstörte Hauptsynagoge vereinfacht wiederaufzubauen, zog die Gemeinde einen Neubau auf einem Grundstück in der Oststadt vor. Die finanziellen Mittel für den Neubau in der Maximilianstr. 6 kamen aus dem Verkauf des Hauses R 7, 24 und aus Zuschüssen des Oberrates, der Jewish Restitution Successor Organization (JRSO) und der Stadt. Die feierliche Einweihung der neuen Synagoge fand am 19. Mai 1957, an Lag Baomer des Jahres 5717 statt. Noch im Eröffnungsjahr 1957 traten hier Harry Perlstein und Doris Herzberg als erstes Hochzeitspaar unter die Chuppa.

Durch den Vorraum mit einem Handwaschbecken betrat man den Betsaal. Die Bankreihen links waren für die Frauen, rechts für die Männer bestimmt. Der hölzerne Almemor, die Bima, von der aus die Tora verlesen wird, stand im vorderen Drittel des Raumes. Der Aron Hakodesch, der Toraschrein, war in die Ostwand eingelassen. Die Goldstickerei seines roten Samtvorhangs zeigte zwei Löwen, welche die Krone der Tora halten. Darüber waren die steinernen Gesetzestafeln in die Wand eingelassen, die bereits den Toraschrank der Hauptsynagoge in F 2, 13 sowie auch den des Betraums in R 7, 24 bekrönt hatten.

Ein 1964/65 im Garten des Gemeindezentrums erstellter Anbau bot der Gemeinde einen großen  Veranstaltungssaal. In dem zwischen diesem Saal und der Synagoge entstandenen Hofraum wurde alljährlich die Sukka gebaut und das Laubhüttenfest gefeiert.

Die Mitgliederzahl verdoppelte sich 1957-1987 von etwa 160 auf 385. Wie schon vor dem Krieg war die jüdische Gemeinde eine Einheitsgemeinde, in der alle religiösen Richtungen zusammenkamen. Die Ausrichtung folgte der traditionellen Überlieferung. Neben wenigen überlebenden Familien der Vorkriegsgemeinde zählten die Displaced Persons (DPs) vor allem aus Osteuropa zu den Gemeindemitgliedern.

30 Jahre erfüllte die Synagoge in der Oststadt ihren Zweck. 1987 kehrte die Gemeinde und die Synagoge in die Innenstadt zurück. Den letzten Gottesdienst in der Maximilianstraße hielt Rabbiner Dr. Grünewald am Schabbat vom 11./12. September 1987.

Adresse

Am jüdischen Friedhof
68167 Mannheim
Deutschland

Geo Position
49.490348, 8.493314
Titel
Der neue jüdische Friedhof ab 1842
Literatur
Keller, Volker: Bet Olam – Der jüdische Friedhof in Mannheim, Mannheim 2017

Keller, Volker: Jüdisches Leben in Mannheim, Mannheim 1995
Stationsbeschreibung

Vom Hauptfriedhof durch eine Mauer getrennt, legte die jüdische Gemeinde 1842 ihren neuen Friedhof an. Der alte Friedhof in F 7 wurde geschlossen. Als erstes Gemeindemitglied wurde im Sommer 1842 Bär Weilmann beigesetzt.

Die Stadtverwaltung führte 1898 die Bestimmung ein, dass Verstorbene in öffentlichen Leichenhallen aufgebahrt werden müssen. Der „Leichenhallenzwang“ war der Anlass zu einem Neubau. Anstelle des alten Eingangsgebäudes entstand ab 1900 ein neuer Eingangskomplex, der eine Bethalle, eine Leichenhalle mit zehn Zellen, Sezier-, Warte- und Empfangsräumen sowie ein Aufseherwohnhaus miteinander verband. Die drei Teile der Anlage waren durch Gänge miteinander verbunden; als Blickfang wirkte die überkuppelte Bethalle in der Mitte. Die Fassaden zeigten Formen eines romanisch-gotischen Mischstils.

Im Novemberpogrom 1938 wurden die Gebäude von Nazihorden gesprengt. Auch Grabsteine wurden hierbei beschädigt. Die im Wärterhaus wohnende Familie des Friedhofaufsehers wurde 1940 nach Gurs deportiert und 1942 in Auschwitz ermordet.

Im Jahr 1954 ließ die Stadt nur die Leichenhalle in vereinfachter Form wieder aufbauen. Beim Eintreten erblickt man zu beiden Seiten des Hauptwegs je eine Steinschale. Sie stammen vom alten jüdischen Friedhof in F 7 und dienten der rituellen Handwaschung.

Rechts am Hauptweg liegt das Sammelgrab, in dem die 1938 aus F 7 überführten Gebeine von über 3.000 Toten bestattet sind. Von den ursprünglich 1.113 Grabsteinen des alten Friedhofs umsäumen 31 das Sammelgrab. Unter den jahrhundertealten Grabsteinen des Sammelgrabs fällt die rechteckige Stele des Lemle Moses Reinganum auf, des Stifters der Klaussynagoge. Ein ellipsenförmiges Medaillon zeigt ein Lämmchen, das Namenszeichen Lemles. Auch an der linken Umfassungsmauer des Friedhofs sind Steine aus F 7 angebracht.

Der Friedhof enthält neben dem Sammelgrab 5.590 Grabstätten, darunter 379 Kindergräber. Über 8.000 Tote sind hier bestattet. Die am Mittelweg befindlichen Gräber sind oft Repräsentanten der Gemeinde vorbehalten. Die Reihen an den Umfassungsmauern wurden von gut situierten Bürger*innen bevorzugt. Hier befinden sich die Grabstätten der Familien Ladenburg und Hohenemser, Inhaber bedeutender Banken, von Bernhard Herschel, des Stifters des Herschelbades, der Familie Eberstadt, aus der bedeutende Bankiers, Politiker und Künstler hervorgingen, der Familie Lenel, die drei Generationen von Handelskammerpräsidenten stellte, sowie des Rechtswissenschaftlers Dr. Max Hachenburg. Ihnen, den Wirtschaftsförderern, Politikern, Künstlern, Mäzenen und Ehrenbürgern verdankt Mannheim seinen wirtschaftlichen und kulturellen Aufstieg.

 

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Autor
Volker Keller

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