Kaufhaus Tietz (Stralsund)
Die Kaufmannsfamilie Tietz prägte mit ihren Ideen und Innovationen die Entwicklung der Warenhausbranche in Deutschland. Am 14.08.1879 eröffnete Leonhard Tietz ein Geschäft für Wollwaren in der Ossenreyerstraße 31 in Stralsund. Mit Sally und Max Baumann, den Brüdern von Leonhards Frau Flora, expandierte er in den Westen Deutschlands. 1902 eröffnete Leonhard ein modernes Warenhaus in der Ossenreyerstraße 19. Am 14.11.1914 starb er mit 65 Jahren. Alfred Leonhard Tietz, sein ältester Sohn, übernahm 1919 die Leonhard Tietz AG, im März 1939 bildete er einen Vorstand und Aufsichtsrat.
Die Stele im Johanniskloster
Die Stele im Johanniskloster wurde im Jahr 1988 zum Gedenken an die jüdische Gemeinde aufgestellt. Sie trägt die Inschrift: "Zum Gedenken an die jüdische Gemeinde und ihre Synagoge, in der sie von 1787 bis 1938 versammelt war." Ursprünglich stand die Stele am Apollonienmarkt, wo sich bis 1938 die Synagoge befand. Dort wurde sie aber öfter beschmutzt. Deshalb wurde sie in den Tierpark versetzt. Heute steht sie im Innenhof des Johannisklosters.
Das Haus der Familie Blach
Das Haus der Familie Blach wurde um 1700 nach dem Stadtbrand im Jahre 1680 erbaut. Die Gebrüder kauften im Jahr 1882 das Haus, um dort zu wohnen und ihre eigene Lederhandlung zu gründen, nachdem sie bereits seit 1876 in der Ossenreyerstraße 8 ein Geschäft unter dem Namen "Wallmann und Blach-Lederwaren en gros" führten. 1915 übernahm Felix Blach die Geschäftsführung mit seinem Sohn Carl-Phillip Blach, da sich sein Bruder Julius Blach aus Altersgründen zurückzog. Friedrich Blach erbte 1921 das Stralsunder Haus. Er war der jüngste Sohn von Julius und Selma Blach.
Jüdischer Friedhof (Stralsund)
Der jüdische Friedhof in Stralsund wurde 1850 von der Stralsunder Synagogengemeinde erworben und 1912 erweitert. Während des nationalsozialistischen Regimes wurde die jüdische Gemeinde gezwungen, den Friedhof Anfang der 1940er Jahre an die Stadt zu verkaufen. Bis heute blieb der Friedhof unversehrt. 1956 wurde er zu einer Gedenkstätte umgestaltet. Hierbei wurden die Grabsteine umgesetzt, so wie es heute noch sichtbar ist. Am 19.08.1997 übernahm der Landesverband der jüdischen Gemeinde Mecklenburg-Vorpommern den Friedhof. Die letzte Sanierung erfolgte zwischen 2000 und 2008.
Familie Keibel-Cohn
Die Familie Cohn kam 1890 nach Stralsund. Dort übernahmen Martha und Siegfried Cohn das Herren- und Knabengarderobengeschäft von Max Keibel, in dem Siegfried zuvor als Geschäftsführer gearbeitet hatte. In der Ossenreyerstraße entstand somit ein Familienunternehmen für Bekleidung. Nach der Geburt der beiden Söhne Heinrich und Ernst verstarb Siegfried Cohn. Martha Cohn führte dennoch das Geschäft weiter und erweiterte es durch eine Maßschneiderei. Nach einem Umbau beider Häuser wurden sie als Geschäfts- und Wohnhäuser von der Familie Cohn genutzt.
Meyer Magnus
Meyer Magnus, geboren am 18. November 1805 in Berlin - gestorben am 11. Februar 1883 in Berlin war verheiratet mit Johanna, geborene Pollack aus Wien. Meyer Magnus war Bankier, Seidenwarenfabrikant, Geheimer Kommerzienrat, Stadtrat in Berlin und Vorsitzender des Vorstands der jüdischen Gemeinde in Berlin in den Jahren von 1866-1883.
Im Allgemeinen Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, dessen Umgebungen und Charlottenburg, Ausgabe 1870 findet sich nachfolgende Angabe: - Magnus, M. - Stadtrath, Bellevuestraße 8
Jüdischer Friedhof An der Strangriede (Hannover)
Die jüdische Gemeinde Hannovers war seit dem Beginn der rechtlichen Gleichstellung im Jahre 1842 stark angewachsen. Da der historische Friedhof nicht mehr ausreichte, erwarb sie ein Grundstück im Gartengelände weit vor der Stadt, heute inmitten der hannoverschen Nordstadt gelegen. Der neue Friedhof wurde 1864 feierlich eingeweiht. Seine Bauten an der Straßenseite – Predigthalle, Verwaltung, Leichenhalle und Betsaal – folgten Entwürfen des jüdischen Architekten Edwin Oppler, der fast zeitgleich auch die Neue Synagoge Hannovers ausführte.
Alter jüdischer Friedhof
Der Alte jüdische Friedhof in der Nordstadt, unweit der Christuskirche, bietet ein staunenswertes Bild: ein Hügel inmitten des Wohnviertels, darauf hunderte alter Grabsteine unter hohen Bäumen, eine ummauerte Toteninsel.
Jüdischer Friedhof Alme
Der jüdische Friedhof „am Judenknapp“ bestand etwa um 1800, erst ab 1824 wurden Sterberegister geführt.
Er wurde vermutlich um 1750 gegründet. Die letzte Beerdigung fand 1939 statt. Damals wurde Miriam Ruhstädt auf dem Judenknapp beigesetzt, durfte aber keinen Grabstein mehr bekommen.
Der Friedhof liegt an der Moosspringstrasse direkt hinter dem Eingang zur alten Papierfabrik am Waldrand.