Obere Kanalstraße 25
90429 Nürnberg
Deutschland
Bevor Georg Levy 1920 seine eigene Firma gründete (Markenzeichen "GL" und "Gely", - zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben seines Namens), war er Teilhaber bei der Firma von Hubert Kienberger (Markenzeichen "Huki"). Inhaber der Firma waren Alfred und Kurt Levy und Peter Moritz Goldschmidt. Hausbesitzer Ingenieur Georg Levy wohnte in der Frommanstraße 8. Das Warenangebot umfaßte ein großes Sortiment an Blechspielzeug wie Autos, Motorräder, Flugzeuge, Schiffe, Blechfiguren verschiedener Art als auch Blechbahnen. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 und die damit verbundenen Maßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung veranlaßten Georg Levy seine Firma zu verkaufen und mit seiner Familie nach England zu emigrieren. Nach einer Anweisung der nationalsozialistischen Behörden vom März 1934 eine Schule in der Oberen Kanalstraße 25 einzurichten kaufte die jüdische Kultusgemeinde Nürnberg die frühere Spielzeugfabrik um nach deren nicht unerheblichem Umbau am 13.9.1934 dort ihre Volks- und Berufsschule zu eröffnen. Zusammen mit der jüdischen Realschule in Fürth stellten diese Einrichtungen die grundlegende schulische Versorgung der israelit. Jugendlichen in der Region Nürnberg sicher. Jahr um Jahr wurde die Obere Kanalstraße 25 immer mehr Anlaufstelle und Zentrum des jüdischen Lebens in Nürnberg. Nachdem die Synagogen in Folge der Reichspogromnacht alle Opfer der Zerstörung wurden fanden die Gottesdienste nun in der Schulturnhalle statt. Mit der Deportation nach Riga am 29.11.1941 wurde die Schule auch der letzten Schüler beraubt. Die jüdische Gemeindeverwaltung musste in die leerstehenden Räume umziehen. Die Leben der jüdischen Gemeinde erlosch im Juni 1943, als die Gestapo das Restvermögen aller verbliebenen jüdischen Institutionen im Reich einzog und deren Vertreter in die Konzentrationslager verschleppte
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