Synagoge (Kirchzarten)
Auf dem Gut Markenhof bei Kirchzarten betrieb seit 1919 Alexander Moch aus Schwanau-Nonnenweier eine Landwirtschaft, die auch als Hachschara, das heißt der Vorbereitung auf die Einwanderung nach Palästina diente. Der Markenhof gilt als "erster Kibbuz deutscher Juden" (Ruben Frankenstein). Das Lehrgut wurde vom jüdischen Unternehmer Konrad Goldmann finanziert. Er richtete mit seinen Mitteln auch eine Synagoge auf dem Hof ein, deren Fenster von Friedrich Adler aus Laupheim gestaltet wurden.
Judenstraße (Stralsund)
Bereits im 13. Jahrhundert waren Juden in Stralsund ansässig. Seit Anfang des 15. Jahrhunderts gab es in Stralsund eine Judenstraße. Bis zur Reichspogromnacht 1938 befand sich in ihrer unmittelbaren Nähe eine Synagoge. Zu dieser Zeit lebten jüdische Einwohner*innen über die gesamte Innenstadt verteilt; ein Ghetto wie in anderen deutschen Städten hat es in Stralsund nie gegeben. Im Jahr 1934 wurde die Judenstraße in "Jodestraße" umbenannt. Veranlasst wurde dies durch die NSDAP, deren Ortsbüro die Adresse Judenstraße hatte.
Jüdischer Friedhof (Krakow am See)
geschlossener Friedhof mit Grabbestand. 37 Gräber/Steine.
edit.: 21.09.2019 (Vor-Ort-Recherche Signe Winter)
58 Grabstellen, davon
- 40 Grabsteine/Stelen (6 Gräber nur in hebräisch / auf 33 Gräbern - Rückseiten in deutsch)
- 29 Grabeinfassungen, davon zwei große quadratische
- 8 Sockelfragmente
- 5 Steinfragmente (Grabbruchstücke oder Sockel), am Zaun stehend oder liegend
Zugang über evangelischen Friedhof, nordöstlich gelegen
Freiburg im Breisgau
In Freiburg bestand eine jüdische Gemeinde zunächst im Mittelalter. Erstmals werden 1281 (möglicherweise bereits 1230) Jüdinnen*Juden in der Stadt genannt. Die Judenverfolgung in der Pestzeit am 1349 (Verbrennung der Jüdinnen*Juden am 30. Januar 1349) vernichtete die Gemeinde. Einige Jahre später zogen wieder einige Juden in der Stadt zu, bis sie zunächst 1401, dann wiederum 1424 ausgewiesen wurden.
Landwerk Neuendorf im Sande (Steinhöfel)
Im Landwerk Neuendorf im Sande, zu dem etwa 375 Hektar Land gehörten, lebten und arbeiteten Jugendliche und Erwachsene zwischen 16 und 40 Jahren, darunter auch einige Familien mit ihren Kleinkindern. Genaue Zahlen sind für die einzelnen Jahre nicht bekannt.
Jüdischer Friedhof Wandsbek (Hamburg)
Der jüdische Friedhof Wandsbeck oder auch Friedhof Königsreihe in Hamburg war von 1637 bis 1884 in Benutzung der jüdischen Gemeinde Wandsbek.
Er liegt an der früheren Lange Reihe (heute Königsreihe, Ecke Litzowstraße) .
Der Pächter Oberst Bernd von Hagen stellte das Grundstück zur Verfügung auf dem der Friedhof 1634 errichtet wurde.
Wie viele jüdische Friedhöfe, wurde auch dieser während des Novemberpogroms 1938 geschändet.
Seit 1960 steht der Friedhof unter Denkmalschutz. Ca. 1.000 Grabsteine sind noch erhalten, der älteste stammt aus dem Jahr 1676.
Joseph-Carlebach-Platz (Hamburg)
Aus Anlass des 50. Jahrestages der Novemberpogrome des Jahres 1938 weihte die Freie und Hansestadt Hamburg am 09.11.1988 das als begehbaren Platz gestaltete „Synagogenmonument“ von Margrit Kahl (1942–2009) ein.
Jüdenstraße (Berlin-Spandau)
Die Jüdenstraße ist ein Verkehrsweg in der Altstadt des Berliner Ortsteils Spandau und war im Mittelalter Wohngebiet der Jüdinnen*Juden Spandaus. Sie beginnt am Altstädter Ring und überquert dort den Mühlengraben, kreuzt die Moritzstraße sowie die Ritterstraße und trifft an ihrem nördliche Ende wieder auf das Viktoria-Ufer. Die Straße entstand im 14. Jahrhundert. Das Wort "Jüden" ist eine umgelautete Nebenform zum mittelhochdeutschen Wort "Juden". Diese Straße erhielt ihren Namen nach den in dieser Zeit dort lebenden Jüdinnen*Juden.
Jüdisches Krankenhaus Berlin
<p>Das erste Krankenhaus der Jüdischen Gemeinde zu Berlin wurde 1756 in der Oranienburger Straße eröffnet. Zuvor wurden Kranke im sog. Hekdesch beherbergt und gepflegt. 1796 ist das Krankenhaus von der Kapazität mit der Charitè vergleichbar, was ihm den Namen „kleine Charité“ einbringt. Im Jahr 1857 beschloss die Jüdische Gemeinde einen Neubau, weil die räumlichen Kapazitäten nicht mehr ausreichten.