In Freiburg bestand eine jüdische Gemeinde zunächst im Mittelalter. Erstmals werden 1281 (möglicherweise bereits 1230) Jüdinnen*Juden in der Stadt genannt. Die Judenverfolgung in der Pestzeit am 1349 (Verbrennung der Jüdinnen*Juden am 30. Januar 1349) vernichtete die Gemeinde. Einige Jahre später zogen wieder einige Juden in der Stadt zu, bis sie zunächst 1401, dann wiederum 1424 ausgewiesen wurden.
Erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts konnten sich Jüdinnen*Juden wieder in der Stadt niederlassen. 1863 wurde eine neue Gemeinde gegründet. Zunächst wurde die Gemeinde der Bezirkssynagoge Breisach zugeteilt, bis deren Sitz im Dezember 1885 nach Freiburg verlegt wurde.
Die höchste Zahl jüdischer Einwohner wurde um 1925 mit 1.399 Personen erreicht.
In den wenigen Jahrzehnten ihres Bestehens haben die Mitglieder der jüdischen Gemeinde Freiburgs zahlreiche, zum Teil bedeutendewirtschaftliche Unternehmen gegründet. Auch ein Bankhaus und ein großes Warenhaus gehörten jüdischen Familien. Vor 1933 praktizierte etwa ein Dutzend jüdischer Ärzte in der Stadt, gleichfalls Zahnärzte und Rechtsanwälte. An der Universität lehrten 1933 sechs ordentliche und sieben außerordentliche Professoren sowie acht Privatdozenten, die der jüdischen Gemeinde angehörten.
Auf Grund der Judenverfolgungen und -ermordungen in der NS-Zeit kamen von den 1933 in Freiburg wohnhaften 1.138 jüdischen Personen mindestens 314 ums Leben.
Neuen Kommentar hinzufügen