Complete profile
100
Adresse

Judenstraße
18439 Stralsund
Deutschland

Koordinate
54.311626602066, 13.090334687131

Bereits im 13. Jahrhundert waren Juden in Stralsund ansässig. Seit Anfang des 15. Jahrhunderts gab es in Stralsund eine Judenstraße. Bis zur Reichspogromnacht 1938 befand sich in ihrer unmittelbaren Nähe eine Synagoge. Zu dieser Zeit lebten jüdische Einwohner*innen über die gesamte Innenstadt verteilt; ein Ghetto wie in anderen deutschen Städten hat es in Stralsund nie gegeben. Im Jahr 1934 wurde die Judenstraße in "Jodestraße" umbenannt. Veranlasst wurde dies durch die NSDAP, deren Ortsbüro die Adresse Judenstraße hatte. Begründet wurde die Umbenennung mit der erfundenen Stralsunder Familie Jode. Am 22. Januar 1934 bezeichnete die Pommersche Zeitung die Umbenennung der Straße als vermeintlich berechtigt, da der Name auf eine alte pommersche Glockengießerfamilie Jode zurückgehen würde und bereits seit 1302 ein Gherrardus Jode nachgewiesen sei. Gherrardus Jode hieß in Wirklichkeit jedoch Gherhardus Judeus. Dennoch hielt sich der Name Jodestraße bis zum Ende der DDR. Erst am 8. Februar 1990 wurde die Straße wieder in "Judenstraße" umbenannt.

Ereignisse
Beschreibung
Erste Erwähnung der "Judenstraße" in Stralsund
Datum Von
1401-01-01
Datum bis
1401-12-31
Datierung
1401
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Umbenennung der "Judenstraße" in "Jodenstraße"
Datum Von
1934-01-01
Datum bis
1934-12-31
Datierung
1934
Epoche universalgeschichtlich
Beschreibung
Die Jodenstraße wird wieder Judenstraße genannt
Datum Von
1990-01-01
Datum bis
1990-12-31
Datierung
1990
Epoche universalgeschichtlich
Medien
Judenstraße
Aufnahmedatum
12/2019
Fotografiert von
Michael Klotz
Maria Freyer
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Foto (Private Aufnahme)
Breite
4608
Höhe
3456
Lizenz
CC BY-SA 4.0
Mimetype
image/jpeg
Judenstraße in Stralsund
Aufnahmedatum
08.01.2020
Fotografiert von
Michael Klotz
Maria Freyer
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Foto (Private Aufnahme)
Breite
4032
Höhe
3024
Lizenz
CC0
Mimetype
image/jpeg
Literatur
Wilhelmus, Wolfgang, Juden in Vorpommern. Schwerin 2007.
Zink Jörg/Bednarek Madlen, Orte jüdischer Geschichte in Stralsund. Stralsund/Schwerin 2005, S. 8
Seite "Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum". In: Jüdische-Gemeinden. URL: https://www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/s-t/1887-stralsund-mecklenburg-vorpommern (Abgerufen: 6. Januar 2020, 09:45 UTC)
Redaktionell überprüft
Aus

Neuen Kommentar hinzufügen

Das Sprachkürzel des Kommentars.