Lou Albert-Lasard
Lou Albert-Lasard war eine der Künstlerinnen, die als Töchter aus assimilierten jüdischen Familien lange nicht die Anerkennung erhalten hatten, die ihnen zustand. Nach dem Ersten Weltkrieg prägte sie wesentlich die Kunst der Moderne in vielerlei Hinsicht. Vom Expressionismus der Münchner Kunstgruppe „Blauer Reiter“, über das Umfeld der Pariser École de Paris und letztlich den Berliner Jahren in der Novembergruppe - sie machte vielfältige Erfahrungen und trug selbst zur Entwicklung und Verbreitung prägender Kunststile des 20. Jahrhunderts bei.
Georg Lukács
Der ungarisch-jüdische Intellektuelle Georg Lukács wurde im 20. Jahrhundert europaweit bekannt. Er war Kulturkritiker, Literaturwissenschaftler, Philosoph, Marxist, Parteifunktionär – und vieles mehr. Bekannt ist er heute vorallem als einer der bedeutendsten marxistischen Theoretiker des 20. Jahrhunderts. Er durchlebte die Assimilation der jüdischen Bevölkerung und die Entwicklung einer Arbeiter*innenbewegung im ausgehenden 19. Jahrhundert, die Revolutionen um 1918 sowie den Realsozialismus unter und nach Stalin. Damit verlief sein Leben parallel zum geschichtsträchtigen 20.
Paul Celan
„Ich habe nie eine Zeile gedichtet, die nichts mit meiner Existenz zu tun gehabt hätte.“
An diesem Zitat des Schriftstellers und Lyrikers Paul Celan wird deutlich, wie eng sein Werk mit seiner Biografie verwoben war. Als jüdischer, deutschsprachiger Dichter rumänischer Herkunft verarbeitete er in seinen Texten das Grauen der Shoah. Sein bekanntestes Gedicht Todesfuge ist vielfach gedruckt und adaptiert worden.