Maria Hepner
Maria Hepner war eine jüdische Grafologin, Krankenpflegerin und eine Nichte von Alice Salomon.
Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Kopanin im heutigen Polen geboren und lebte unter anderem auf dem familieneigenen Gutsbesitz Heidewilxen, in Berlin, später in Zürich und schließlich gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Leonie Cahn in London.
Alice Salomon
Alice Salomon, geboren am 19. April 1872 in Berlin als fünftes von sieben Kindern einer wohlhabenden jüdischen Familie und gestorben am 30. August 1948 in New York im Exil, war eine Pionierin der modernen Sozialen Arbeit in Deutschland und prominente Vertreterin der nationalen und internationalen Frauenbewegung. Sie gilt – mit einem Ansatz, der praktische Erfahrung mit theoretischem Wissen verband – als Begründerin der Sozialen Arbeit als Beruf in Theorie, Praxis und Ausbildung in Deutschland.
Siddy Wronsky
Siddy Wronsky (geb. Sidonie Neufeld) wurde am 20. Juli 1883 in Berlin geboren. Wronskys Vater war deutscher Herkunft, ihre Mutter kam aus Osteuropa. Sie begann ihre Karriere als Lehrerin und studierte später Sonderpädagogik. Ab 1908 leitete Wronksy das Archiv für Wohlfahrtspflege in Berlin, damals noch eine Abteilung der Zentrale für private Fürsorge, und war Mitglied des Deutschen Vereins für öffentliche und private Wohlfahrtspflege (DV) und der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST). Sie war Herausgeberin der führenden „Deutschen Zeitschrift für Wohlfahrtspflege“.
Dr. Margarete Berent
Margarete Berent wurde am 9. Juli 1887 in Berlin in ein jüdisches Elternhaus geboren. Nach dem Lehrerinnenexamen arbeitete sie als Lehrerin und legte 1910 die Hochschulreifeprüfung ab. Sie studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Berlin, wo Frauen seit 1908 studieren durften, zu juristischen Staatsprüfungen wurden sie aber erst 1922 zugelassen. 1913 schloss Berent ihr Studium mit der Dissertation über „Die Zugewinngemeinschaft der Ehegatten“ ab. Die Arbeit legte den Grundstein für die 1958 erfolgende Neuordnung des ehelichen Güterrechts.
Jeanette Schwerin
Jeanette Schwerin (geb. Abarbanell) wurde am 21. November 1852 in eine sozial engagierte, wohlhabende jüdische Familie in Berlin hineingeboren. Sie besuchte die Akademie zur wissenschaftlichen Fortbildung junger Damen und belegte Kurse in Nationalökonomie und Geschichte an der Universität. 1872 heiratete sie den Arzt und Sanitätsrat Ernst Schwerin, ihre Berliner Wohnung wurde zu einem Zentrum des kulturellen Lebens.
Hildegard von Gierke
Hildegard von Gierke wurde am 30. September 1880 in Breslau geboren. Ihr Elternhaus war weltoffen und protestantisch geprägt, der Vater war ein bekannter Rechtsgelehrter, die Mutter entstammte einer jüdischen Verlegerfamilie.
Dr. Hilde Lion
Hilde Lion wurde am 14. Mai 1893 als drittes von vier Kindern in eine wohlhabende jüdische Kaufmannsfamilie Hamburgs geboren. In dieser Zeit konnten Frauen weder Abitur machen noch studieren. Lion absolvierte zunächst eine Lehrerinnenausbildung. Die Arbeit als Lehrerin sensibilisierte sie für das Elend der Kinder der Arbeiterklasse.
Hertha Neufeld
Hertha Neufeld wurde am 14.1.1886 in Berlin geboren und starb am 16.1.1975 in London. Sie war die jüngere Schwester der berühmten Sozialarbeitspionierin Siddy Wronsky. In Berlin, wo sie bis 1938 lebte, war sie Geschäftsführerin der "Jüdischen Kinderhilfe e.V." (Auguststraße). Diese war nach dem Ersten Weltkrieg gegründet worden, um Einwander:innen aus osteuropäischen Ländern und ihren Kindern zu helfen. Neufeld entwickelte eine Vielzahl von Angeboten, insbesondere in den Bereichen Gesundheit und Bildung.
Mirjam Rosenstein
Mirjam Wolff-Rosenstein (geb. Rosenblum) wurde am 3.3.1911 in Berlin geboren. Ihre Mutter war Gertrud Rosenblum-Rosenthal (geb. Vogelsdorff), die Direktorin eines Unternehmens war. Gertrud wurde von den Nazis nach Riga deportiert und am 9.5.1945 ermordet. Gertruds zweiter Ehemann war Erich Rosenthal, der zusammen mit ihr deportiert wurde. Mirjams Vater war Hermann Rosenblum, und ihre Geschwister waren Alexander Rosenblum und Eva Thea (Chava) Perls. Alle drei Kinder besuchten die Oberschule. Mirjam besuchte eine Realschule in Berlin und verließ diese 1928.
Jehudith Ish-Tov Livnat
Jehudith (Hertha) Löwenthal Ish-Tov Livnat wurde am 24.11.1906 in Heidelberg (Schildberg) geboren. Nach einer Ausbildung zur Sozialarbeiterin an der Sozialen Frauenschule in Berlin-Schöneberg (1927/29), studierte sie an der Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit. Beide Einrichtungen wurden von der Sozialarbeitspionierin Alice Salomon gegründet. Anschließend war sie in der jüdischen Gesundheitsfürsorge tätig und spezialisierte sich auf die Betreuung von Familien bei den städtischen Sozialämtern.