Alice Salomon, geboren am 19. April 1872 in Berlin als fünftes von sieben Kindern einer wohlhabenden jüdischen Familie und gestorben am 30. August 1948 in New York im Exil, war eine Pionierin der modernen Sozialen Arbeit in Deutschland und prominente Vertreterin der nationalen und internationalen Frauenbewegung. Sie gilt – mit einem Ansatz, der praktische Erfahrung mit theoretischem Wissen verband – als Begründerin der Sozialen Arbeit als Beruf in Theorie, Praxis und Ausbildung in Deutschland. 1899 wurde sie Vorsitzende der Mädchen- und Frauengruppen für soziale Hilfsarbeit, ihre Vorgängerin Jeanette Schwerin hatte sie vertraut gemacht mit den Zielen der bürgerlichen Frauenbewegung und deren Protagonistinnen. 1900 wurde Alice Salomon Vorstandsmitglied im Bund Deutscher Frauenvereine (BDF), später Schriftführerin und Vizepräsidentin des Internationalen Frauenrats (International Council of Women – ICW). Selbst von beruflicher Perspektivlosigkeit bürgerlicher Frauen Anfang des 20. Jahrhunderts betroffen und im Zuge der Professionalisierung sozialer Hilfsarbeit gründete Alice Salomon 1908 die erste interkonfessionelle Soziale Frauenschule in Berlin-Schöneberg und eröffnete damit berufliche Perspektiven für bürgerliche Frauen. Zwei Jahre zuvor hatte sie in Nationalökonomie an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin promoviert, ohne Abitur und mit nur neun Jahren Schulbildung. Um eine wissenschaftliche Fortbildung von Führungskräften der Sozialarbeit zu etablieren gründete Alice Salomon mit anderen 1925 in Berlin die Deutsche Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit, mit einer eigenen Abteilung für empirische Forschung. Sie wurde erste Vorsitzende und war Herausgeberin einer Schriften- und Forschungsreihe. Nach 1933 verlor Alice Salomon alle Ämter und Mandate, die Akademie wurde aufgelöst, der Zugang zur Sozialen Frauenschule wurde ihr verweigert. 1937 wurde Alice Salomon zur Emigration gezwungen, ihren Lebensabend verbrachte sie in New York im Exil.

Geburtsdatum
1872-04-19
Geburtsort
Berlin
Literatur
Eggemann, Maike, Alice Salomon (1872-1948), in: Dies. / Hering, Sabine (Hg.), Wegbereiterinnen der modernen Sozialarbeit, Weinheim/München 1999.
Feustel, Adriane, Das Konzept des Sozialen im Werk Alice Salomons, Berlin 2011.
Feustel, Adriane, Deutsche Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit 1925-1933, Verhandlungs- und Sitzungsprotokolle, Jahresberichte, Dozentenkonferenzen, Lehrpläne, Berlin 1992.
Kuhlmann, Carola, Alice Salomon und der Beginn sozialer Berufsausbildung, Stuttgart 2007.
Salomon, Alice, Charakter ist Schicksal, Lebenserinnerungen, Weinheim/Basel 1983.
Toppe, Sabine, Alice Salomon, in: Digitales Deutsches Frauenarchiv (2021), URL: https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/akteurinnen/alice-salomon, zuletzt besucht am 09.11.2023.
Wieler, Joachim, Er-Innerung eines zerstörten Lebensabends, Alice Salomon während der NS-Zeit (1933-1937) und im Exil (1937-1948), Darmstadt 1987.
Stationen
Titel
Kindheit, Jugend und der Wunsch nach Bildung
Adresse

Königgrätzer Straße 28, heute Stresemannstraße 95
10963 Berlin
Deutschland

Adressbeschreibung
Hier verbrachte Alice Salomon ihre Kindheit.
Geo Position
52.50584292002, 13.380305996613
Stationsbeschreibung

Alice Salomon wurde am 19. April 1872 in Berlin als fünftes von sieben Kindern einer wohlhabenden, assimilierten jüdischen Familie geboren. Ihr Vater Albert Salomon (*1832) führte einen traditionsreichen Lederhandel, ihre Mutter Anna Salomon (*1838) kam aus der Breslauer Bankiersfamilie Potocky-Nelken. Alice Salomon wuchs in einem großbürgerlichen Haus an der Königgrätzer Straße (heute: Stresemannstraße) im Südwesten Berlins auf und besuchte zusammen mit ihrer älteren Schwester die Zimmermannsche höhere Töchterschule, eine protestantische private Schule in der Schöneberger Straße 3, an der die Salomon-Schwestern die einzigen jüdischen Schülerinnen waren. Hier sollten die Mädchen auf ihre spätere Rolle als Ehefrau und Mutter vorbereitet werden. Latein und Naturwissenschaften wurden nicht gelehrt, Mathematik nur rudimentär, der Schwerpunkt lag auf Sprachen, Religion, Literatur, Handarbeiten und Hauswirtschaft. Als Alice Salomon nach neun Jahren, wie zu der Zeit für Mädchen üblich, die Schule verließ, war ihr wie vielen bürgerlichen Mädchen aus höheren Beamten-, Offiziers- und Kaufmannsfamilien weder der Besuch einer weiterführenden Schule noch eine Ausbildung oder ein Studium möglich, dabei wäre sie gerne Lehrerin geworden. Sie litt unter der aufgezwungenen Untätigkeit und Langeweile, und die Wartezeit als junge Frau benannte Alice Salomon in einer späteren Veröffentlichung als Verurteilung zum „Pflanzendasein“. Ein für Frauen bereits mögliches Studium in der Schweiz war außerhalb ihrer Möglichkeiten. Der früh verstorbene Vater hatte ihr zwar etwas Geld vererbt, aber als ehelose Tochter wurde von ihr erwartet, bei der verwitweten Mutter zu bleiben und sich in allen Angelegenheiten dem wenig älteren Bruder unterzuordnen. Alice Salomon wehrte sich gegen die Ungerechtigkeiten aus der Tatsache heraus, dass sie als Frau geboren war, sie wollte weiter lernen und ihrem Leben einen Sinn geben, der über den Kreis des familiären Haushalts hinausreichte.

Titel
Die Mädchen- und Frauengruppen für soziale Hilfsarbeit
Adresse

Königstraße 15-18, heute Rathausstraße 15
10178 Berlin
Deutschland

Adressbeschreibung
Ort der Gründungsversammlung der Mädchen- und Frauengruppen für soziale Hilfsarbeit, 1893
Geo Position
52.518543828929, 13.406816238943
Stationsbeschreibung

Als Alice Salomon 21 Jahre alt war erhielt sie 1893 die Einladung zur Gründungsversammlung der Mädchen- und Frauengruppen für soziale Hilfsarbeit. Mit diesem „Stück Papier“, so erinnerte sie sich später, habe ihr Leben eigentlich erst begonnen. Propagiertes Ziel der „Gruppen“ war es, brachliegende Kräfte junger Mädchen und Frauen aus dem Bürgertum für Soziale Arbeit nutzbar zu machen und ihnen einen Lebensinhalt jenseits des Wartens auf einen Ehemann zu öffnen. Alice Salomon wurde Mitglied in der von Jeanette Schwerin und Minna Cauer initiierten Berliner Mädchen- und Frauengruppe für soziale Hilfsarbeit. Sie engagierte sich in der Unterstützung junger Arbeiterinnen, gründete einen Arbeiterinnenclub, der Vorträge, Freizeitaktivitäten und ein Mittagessen anbot, arbeitete in einem Mädchenhort und in der Auskunftsstelle für soziale Fragen der Deutschen Gesellschaft für Ethische Kultur und übernahm das Amt der Schriftführerin. Für die Vorsitzende Jeanette Schwerin, die sie vertraut machte mit den Zielen der bürgerlichen Frauenbewegung und deren Protagonistinnen, wurde sie zur persönlichen Sekretärin. Als Jeanette Schwerin 1899 sehr früh starb übernahm Alice Salomon den Vorsitz der „Gruppen“ und damit eine führende Rolle in der bürgerlichen Frauenbewegung. Sie systematisierte die locker zusammenhängenden Vorträge zu einem festen Jahrescurriculum, als ersten interkonfessionellen Ausbildungskurs für Soziale Arbeit. Zunehmend wurde sie in der nationalen und internationalen Frauenbewegung aktiv, 1896 nahm sie am Internationalen Kongress für Frauenwerke und Frauenbestrebungen in Berlin teil, 1899 sprach sie auf dem Internationalen Frauenkongress in London. Im Oktober 1899 startete der erste Jahreskurs der Mädchen- und Frauengruppen zur beruflichen Ausbildung in der Wohlfahrtspflege, mit dem in Deutschland die systematische Ausbildung für die soziale Arbeit begann. 1900 wurde Alice Salomon als eines der jüngsten Mitglieder in den Vorstand des BDF gewählt.

Titel
Wissenschaftliche Bildung und Soziale Hilfsarbeit
Untertitel
Das Studium der Nationalökonomie
Adresse

Fried­rich-Wilhelms-Uni­ver­sität zu Ber­lin, heute Humboldt-Uni­ver­sität zu Ber­lin
Unter den Linden 6
10117 Berlin
Deutschland

Geo Position
52.51858867167, 13.393461719321
Stationsbeschreibung

Anfang des 20. Jahrhunderts war Alice Salomon Leiterin der Mädchen- und Frauengruppen für soziale Hilfsarbeit in Berlin, unterrichtete in verschiedenen weiteren Institutionen Mädchen und Frauen im Bereich Soziale Praxis und Bildung und schrieb Beiträge für Frauen- und Fachzeitschriften. Für sie stand fest, dass soziale Hilfstätigkeit und gesellschaftliche Veränderungen der Wissenschaften bedürfen. Aus dieser Überzeugung heraus begann sie 1902 im Alter von 30 Jahren ein Studium der Nationalökonomie, Geschichte und Philosophie an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin. Sie hatte kein Abitur und nur neun Jahre die Schule besucht und es war eine große Ausnahme, dass sie sich als Gasthörerin einschreiben konnte. Als Voraussetzung für den Besuch der Universität wurden ihre Publikationen anerkannt, zum Beispiel zwei Artikel im 1901 erschienenen Handbuch der deutschen Frauenbewegung. Alice Salomon beabsichtigte zunächst nicht zu promovieren, anders als die meisten anderen Studentinnen hatte sie noch nicht einmal ein Lehrerinnenseminar besucht. Ermutigt durch das Beispiel ihrer Freundin Else von Richthofen und angeregt durch ihr Engagement in der Arbeiterinnenschutz-Kommission promovierte Alice Salomon 1906 mit einer Arbeit über ein in der Frauenbewegung kontrovers diskutiertes Thema, Die Ursachen der ungleichen Entlohnung von Männer- und Frauenarbeit. Für Alice Salomon zeigte die ungleiche Entlohnung Gesetzmäßigkeiten, die jedoch keine Naturgesetze sind und somit beseitigt werden könnten. Ungleiche Entlohnung betrachtete sie als Folge der regelmäßig noch vorherrschenden Teilung der Familienfunktionen zwischen Männern und Frauen in Erwerbsarbeit einerseits und Hausverwaltung und Erziehung andererseits. Ziel müsse es sein, der Frauenarbeit ihren dilettantischen, provisorischen und zufälligen Charakter zu nehmen und zu einer gleichberechtigten beruflichen Ausbildung von Mädchen und Jungen und einer lebenslangen Berufstätigkeit von Frauen zu gelangen.

Titel
Die Soziale Frauenschule in Berlin-Schöneberg
Adresse

Pes­talozzi-Frö­bel-Haus, Haus 3
Karl-Schrader Straße 7-8
10781 Berlin
Deutschland

Adressbeschreibung
Stand­ort der Sozialen Frau­en­schule (spä­ter Alice Salo­mon Hoch­schule), heute Standort des Alice Salomon Archivs der ASH Berlin
Geo Position
52.491414773396, 13.352479999762
Stationsbeschreibung

Die Ergebnisse ihrer Dissertation, Erfahrungen aus den Jahreskursen der Mädchen- und Frauengruppen und nicht zuletzt Reformbestrebungen in der Mädchenbildung veranlassten Alice Salomon 1908 zur Gründung der ersten interkonfessionellen sozialen Frauenschule auf dem Gelände des Pestalozzi-Fröbel-Hauses in Berlin-Schöneberg, die sie bis 1925 leitete. Soziale Arbeit als moderner Beruf für Frauen hatte bereits erste Konturen und eine zunehmende Anerkennung gewonnen, und der Ruf nach bezahlter Fürsorgetätigkeit für Frauen wurde lauter. Als Grundlage der neuen zweijährigen Ausbildung galt neben dem erforderlichen Wissen auch die Einübung von Einstellung und Haltung: „Es gilt, Schülerinnen auf eine Arbeit vorzubereiten, die nicht nur die Leistung, sondern auch die Gesinnung schätzt; für die der Zustand der Seele nichts Gleichgültiges, oder Nebensächliches ist. Sie darf deshalb nicht nur die Methoden der Pädagogik, die Technik sozialer Arbeit lehren; sie soll nicht nur Wissen vermitteln, sondern eine Pflanzstätte sozialer Gesinnung werden“ (Salomon, Alice: Zur Eröffnung der sozialen Frauenschule, in: Die Frau, 16. Jg., Nr. 2, Nov. 1908, S. 103-107, hier S. 107). Schon wenige Jahre nach der Eröffnung der Schule reichten die Räume im Pestalozzi-Fröbel-Haus nicht mehr aus und Alice Salomon veranlasste den Bau eines neuen Schulgebäudes, das 1914 eröffnet wurde. Im selben Jahr war sie zum Protestantismus konvertiert, Elemente der protestantischen Sozialethik wurden eine wichtige Grundlage ihrer Arbeit. Bis zum Ersten Weltkrieg wurden 14 weitere Soziale Frauenschulen in verschiedenen Städten wie Hamburg und München gegründet, ab 1917 organisierten sie sich in der von Alice Salomon gegründeten Konferenz der sozialen Frauenschulen Deutschlands, die sie bis 1933 leitete. 1929 war sie maßgeblich an der Gründung des Internationalen Komitees sozialer Schulen beteiligt (International Association of Schools of Social Work), dessen Vorsitzende sie über 1933 hinaus war.

Titel
Die Deutsche Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit
Adresse

Pes­talozzi-Frö­bel-Haus, Haus 3
Karl-Schrader Straße 7-8
10781 Berlin
Deutschland

Geo Position
52.491418560583, 13.352415092996
Stationsbeschreibung

„Ich konnte nicht länger daran zweifeln, daß all die Reformen, die wir erreicht hatten, zunichte gemacht würden, wenn nicht Frauen als Leiterinnen in die verschiedenen Zweige des öffentlichen Dienstes berufen würden.“ (Salomon, Alice: Charakter ist Schicksal. Lebenserinnerungen, Weinheim 1983, S. 214). Nach freiwilligen Kursen, Schulgründungen und nationalen wie internationalen Netzwerken entwickelte Alice Salomon die akademische Weiterbildung für Frauen mit Blick auf den „Kampf um die Frauenbildung“ und die „Vergesellschaftung weiblicher Arbeitsbereiche“. Um eine wissenschaftliche Fortbildung von Führungskräften der Sozialarbeit und Forschungsaktivitäten zu etablieren wurde 1925 in Berlin die Deutsche Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit mit einer Abteilung für empirische Forschung gegründet. Alice Salomon wurde erste Vorsitzende und Herausgeberin einer Schriften- und Forschungsreihe. Die Akademie, an der neben Alice Salomon u. a. Marie Baum, Hilde Lion, Margarete Meusel, Hildegard von Gierke, Siddy Wronsky, Helene Weber und Gertrud Bäumer tätig waren, bot verschiedene Fort- und Weiterbildungsangebote an: Jahreskurse für ausgebildete Wohlfahrtspflegerinnen, Jugendleiterinnen und Lehrerinnen, Nachmittags- und Wochenkurse für an Weiterbildung Interessierte, wissenschaftliche Kurse für Mütter. Die Forschungsabteilung der Akademie startete 1926 Forschungen über Bestand und Erschütterung der Familie in der Gegenwart. 1933 wurde die Akademie in einer geheimen Sitzung von Alice Salomon aufgelöst, um der Liquidierung durch die nationalsozialistische Regierung zu entgehen und die jüdischen Mitarbeiterinnen zu schützen. Ein Jahr zuvor wurde Alice Salomon zu ihrem 60. Geburtstag öffentlich geehrt. Die Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin verlieh ihr den Ehrendoktortitel Dr. med. h.c., das preußische Staatsministerium übergab ihr die Silberne Staatsmedaille und die Soziale Frauenschule Berlin erhielt den Namen Alice-Salomon-Schule.

Titel
Zwangsausweisung und Emigration in die USA
Adresse

1629 Bushwick Ave
Brooklyn, New York City, New York 11207
Vereinigte Staaten

Geo Position
40.686371389365, -73.899116542342
Stationsbeschreibung

1933 verlor Alice Salomon alle öffentlichen Ämter in Deutschland, erfolglos versuchten die NS-Behörden, auch ihre internationalen Ämter zu annullieren. Als sie im Mai 1937 von einer USA-Reise nach Berlin zurückkehrte wurde sie von der Gestapo vorgeladen und vier Stunden verhört, wen sie unterwegs getroffen und worüber sie gesprochen habe. Am Ende wurde sie von den Nationalsozialisten zur Auswanderung gezwungen. Ihr wurde das Ultimatum gestellt, innerhalb von drei Wochen auszureisen oder in ein Konzentrationslager gebracht zu werden. Sie schrieb: „Natürlich repräsentierte ich, obwohl ich nie einer politischen Partei angehört hatte, all das, was den Nazis missfiel. Ich war von jüdischer ‚Rasse’; ich gehörte der kämpfenden protestantischen Kirche an; ich war eine progressive Frau, international eingestellt und daher pazifistisch“ (Salomon, Alice: Lebenserinnerungen: Jugendjahre, Sozialreform, Frauenbewegung, Exil, Frankfurt a. M. 2008, S. 352). Drei Wochen waren wenig Zeit, um einen Haushalt aufzulösen und einen Zufluchtsort zu suchen. Am 12. Juni 1937 verließ Alice Salomon Deutschland und ging zunächst nach London, wo es ihr gelang, ein Visum für die USA zu erhalten. Zwei Tage vor dessen Ablauf erreichte sie per Dampfer von New York. Eine Pressekonferenz und Zeitungen berichteten von der Ankunft. Alle Willkommensgrüße konnten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die „deutsche Jane Addams“, wie sie in Anlehnung an die amerikanische Pionierin der Sozialen Arbeit genannt wurde, nicht als Gast, sondern als Geflüchtete kam. 1939 wurden ihr die deutsche Staatsbürgerschaft sowie ihre Doktortitel (1906 Dr. phil., 1932 Dr. med. h.c. der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität) aberkannt, dies wurde erst 1998 widerrufen. Alice Salomon starb während einer Hitzewelle am 29. August 1948 in ihrer Wohnung in New York im Alter von 76 Jahren an einen Herzschlag. Zu ihrem Begräbnis auf dem Evergreens Cemetery in Brooklyn erschienen nur vier oder fünf Personen.

Sterbedatum
1948-08-30
Sterbeort
New York

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Autor
Prof'in Dr. Sabine Toppe
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