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90
Kategorie
Adresse

Goltz­straße 34
10781 Berlin
Deutschland

Koordinate
52.494093277725, 13.353576814403

Margarete Berent wurde am 9. Juli 1887 in Berlin in ein jüdisches Elternhaus geboren. Nach dem Lehrerinnenexamen arbeitete sie als Lehrerin und legte 1910 die Hochschulreifeprüfung ab. Sie studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Berlin, wo Frauen seit 1908 studieren durften, zu juristischen Staatsprüfungen wurden sie aber erst 1922 zugelassen. 1913 schloss Berent ihr Studium mit der Dissertation über „Die Zugewinngemeinschaft der Ehegatten“ ab. Die Arbeit legte den Grundstein für die 1958 erfolgende Neuordnung des ehelichen Güterrechts. Bis dahin konnte der Ehemann über den gesamten Besitz seiner Frau verfügen. Da bis 1922 Frauen nicht als Anwältinnen zugelassen wurden, arbeitete Berent als juristische Hilfskraft. Sie leitete die Charlottenburger Rechtsschutzstelle für Frauen und vertrat einberufene Anwälte. 1914 war sie Mitgründerin des Deutschen Juristinnenverein, der 1919 die Zulassung von Frauen zu juristischen Examina erwirkte. 1925 erlangte sie endlich die Zulassung als Rechtsanwältin und ließ sich als eine der ersten preussischen Juristinnen nieder, spezialisiert auf Ehegüterecht. Um die Bedürfnisse der Frauen in geltendes Recht umzusetzen, war sie in zahlreichen Verbänden aktiv. Von 1919 bis 1929 unterrichtete Berent Familienrecht und Jugendfürsorge an der Sozialen Frauenschule in Berlin, 1926 bis 1933 war sie Dozentin an der Deutschen Akademie für soziale und pädagogische Frauenarbeit.

1933 entzog ihr die Anwaltskammer Berlin die Zulassung. Sie arbeitete in der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, wo sie Auswanderungswillige beriet und Weiterbildungsangebote für Frauen organisierte, bis sie 1939 Deutschland verließ und in die USA emigrierte. Da dort ihr Studium nicht anerkannt wurde, arbeitete sie als Haushälterin und Rechtsanwaltsgehilfin und studierte abends. Mit 62 Jahren wurde sie schließlich in New York als Anwältin zugelassen, wo sie bis zu ihrem Tod am 23. Juni 1965 in der Rechtsabteilung der Stadtverwaltung arbeitete.

Ereignisse
Medien
Margarete Berent DAB
Mehrere Frauen stehen nebeneinander
Aufnahmedatum
1926
Alice Salomon Archiv
Breite
767
Höhe
1388
Lizenz
DAB
Beschreibung
Margarete Berent (ganz rechts) unter den Gründerinnen des Deutschen Akademikerinnenbundes (1926)
Dr. Margarete Berent
Eine Frau steht vor einem Baum
Alice Salomon Archiv
Breite
1207
Höhe
1890
Lizenz
Alice Salomon Archiv der ASH Berlin, Sig. 7-F-238 - Rechte vorbehalten
Beschreibung
Dr. Margarete Berent
Gedenktafel in der Goltzstraße 34
Gedenktafel mit Texten und Bild mit mehreren Frauen
Aufnahmedatum
2023
Alice Salomon Archiv
Breite
1913
Höhe
3634
Lizenz
Filiz Çakır, CC-BY-SA
Beschreibung
Gedenktafel in der Goltzstraße 34
Literatur
Prof. Dr. Toppe, Sabine, Margarete Berent, in: Digitales Deutsches Frauenarchiv (2023),
URL: https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/akteurinnen/margarete-berent, zuletzt besucht am 30.10.2023.
Cordes, Oda, Margarete Berent, in: Fembio. Frauen Biografieforschung, URL: https://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/margarete-berent/, zuletzt besucht am 30.10.2023.
Redaktionell überprüft
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