Synagoge Ruß, heute Rusnė
Die Synagoge von Russ stand an der Dampfer-Anlegestelle. Seit Oktober 2015 steht ungefähr an der selben Stelle eine Denkmal für Mahatma Gandhi und Hermann Kallenbach (zweites Bild).
Wohnhaus der Familie Marcus
Rechtsanwaltskanzlei Ludwig Salinger
Ludwig Salinger, Rechtsanwalt und Notar, wurde am 29. Juli 1854 in Berlin geboren. Er war Sohn des wohlhabenden Vaters Gottfried Salinger und der Mutter Sophie Salinger. Im Jahr 1878 beendet er sein Jurastudium. Bereits vier Jahre später arbeitete er als Assessor an einem Gericht in Berlin, um Berufserfahrungen zu sammeln.
Am 30. April 1883 heiratete er seine jüdische Frau Clara Meyer, Tochter des Universitätsprofessors Prof. Dr. med. Joseph Meyer. Im Laufe ihrer Ehe bekam das jüdische Paar drei Kinder.
Wohnhaus von Frieda Behrend
Frieda Behrend wurde am 16.7.1907 in Westpreußen als Frieda Schleimer geboren. Sie heiratete 1935 ihren Mann Wilhelm Behrend und zog deswegen in die Jablonskistraße 20 in Berlin Prenzlauer Berg. Ende 1938 verlor sie ihre Stelle als Damenhutmacherin (Putzmacherin) und musste ein Fünftel ihres gesamten Vermögens an den staat bezahlen und war bis 1941 arbeitslos. Von da an arbeitete sie in einem Elektrowerk als Zwangsarbeiterin. Nach dem Krieg suchte sie über die Zeitung ,,Der Weg" nach ihren sechs Geschwistern. Durch die Schwerarbeit im Elektrowerk konnte sie nie wieder voll arbeiten.
Familie Reinhardt
Frieda Plotke
Frieda Plotke wurde am 15.8.1898 in Berlin geboren. Ihre Eltern waren Hermann Lowitz und Marie-Elisabeth Lowitz. Sie heiratete mit 21 Jahren den Kaufmann Friedrich Plotke in Berlin (1919). Vier Jahre später wurde die Ehe wieder geschieden, zu dieser Zeit war sie arbeitslos. Ab 1941 erhielt sie ein Telefonverbot und durfte nicht mehr telefonieren (galt für alle Juden). Am 20.11.1941 sollte ihre Wohnung geräumt werden, bereits 5 Tage später erhiet sie den Brief zur "Evakuierung" von der Jüdischen Kultusvereinigung. Am 25.11.1941 nahm sich Frieda Plotke das Leben.
Wohnung von Siegbert (1919-43) und Lotte Rotholz (1923-43?)
Der 1919 geborene Siegbert Rotholz erhielt bereits 1938 einen Ausschließungsschein, der besagte, dass er nicht mehr zur Wehrmacht durfte, beziehungsweise musste. 1942 wurde er als Zwangsarbeiter in einer Bäckerei verpflichtet und erhielt im selben Jahr eine polizeiliche Erlaubnis den öffentlichen Personen Nahverkehr zu nutzen.
Diese Maßnahmen gegen jüdische Bürger ergaben sich aufgrund der Nürnberger Gesetze, vom 01.01.1936. Diese Gesetze besagten unter anderem, dass jüdische Bürger nicht mehr mit den öffentlichen Verkehrsmittel fahren dürfen und nicht mehr arbeiten durften.
Adolf Bandmann
Geboren am 19. März 1865, in Neustettin lebte der deutsche Staatsbürger Adolf Bandmann zusammen mit seiner christlichen Ehefrau Frieda Bandmann, geb. Richter, und Tochter Grete Bandmann in der Theklastraße 4a. Eingezogen zwischen 1935-1938, lebte er dort bis zu seiner Einlieferung ins Krankenhaus der jüdischen Gemeinde im Wedding am 28. April 1940. Er starb vier Tage später um 22:30 Uhr im Krankenhaus an Herzmuskelschwäche. Adolf besaß einen Doktortitel und führte bis zu seiner Rente den Beruf des praktischen Arztes aus.
Warenhaus Wertheim
<p>Das Kaufhaus errichtete der Wertheim-Konzern von 1928 bis 1930 nach Plänen des Architekten Hermann Dernburg an der Schweidnitzer Straße und am Tauentzienplatz. Es besaß die ersten Rolltreppen in Schlesien und galt als größtes Warenhaus der Stadt. Im Zuge der deutschlandweiten Arisierung zerschlugen die Nationalsozialisten 1937 den Konzern. Die meisten Mitglieder der Wertheim-Familie flüchten in die USA.