Weimar
In Weimar lebten Jüdinnen*Juden bereits im Mittelalter. Erstmals werden jüdische Bewohner Anfang des 14. Jahrhunderts genannt. Von der Judenverfolgung in der Pestzeit 1348/49 waren vermutlich auch die Juden Weimars betroffen. Danach wird nach einer allerdings unsicheren Quelle erst 1379 wieder ein Weimarer Jude genannt. Eine sichere Erwähnung liegt von 1390 vor. 1418 gab es in der Stadt acht erwachsene erwerbstätige Jüdinnen*Juden (sechs Männer, zwei Frauen in sechs Familien). Sie lebten vom Geldhandel.
Ulm
<p>In einer Reichssteuerliste von 1241/42 ist die erste Nennung der Jüdischen Gemeinde Ulm zu finden. Am 30. Januar 1349 wurde sie im Zuge der Pestpogrome vernichtet, woraufhin aber noch im selben Jahrhundert wieder Jüdinnen*Juden in die Stadt zogen, wodurch eine neue Gemeinde gegründet werden konnte.
Stuttgart
<p>In Stuttgart bestand eine kleine jüdische Gemeinde zunächst im Mittelalter: 1343 wird der Jude Loew genannt, der unter Graf Ulrich III. eine bedeutende Stellung einnahm. Die Judenverfolgung während der Pestzeit vernichtete im November 1348 die kleine Gemeinde. Einige Jahrzehnte später (seit 1393) werden wieder Juden in der Stadt genannt, die nun in der St.-Leonhards-Vorstadt ansässig waren. 1488/98 wurden die Stuttgarter Juden ausgewiesen. Seit Ende des 14.
Steinbach am Glan
In Steinbach am Glan bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/40. Ihre Entstehung geht mindestens in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. Mit Schmul Levi wird 1638 erstmals ein Jude in Glan-Münchweiler genannt. In Steinbach liegt eine erste namentliche Nennung 1728 vor, als Jacob Levi einen Schutzbrief für sich und seine Familie erhielt. Damals waren jedoch schon andere jüdische Familien am Ort: 1736 waren es in der Grafschaft von der Leyen insgesamt 25 jüdische Familien, die vor allem in Steinbach lebten. Im Laufe des 18.
Singen
In Singen ließen sich um 1666 jüdische Familien nieder, die jedoch bald wieder aus dem Ort abgewandert sind.
Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts zogen wieder einige Jüdinnen*Juden zu (1885 zwei, 1900 drei jüdische Einwohner). Nach 1900 vermehrte sich ihre Zahl. Die jüdischen Einwohner Singens gehörten zunächst zur Synagogengemeinde Konstanz. Im Verlaufe der 1920er-Jahre nahm ihre Zahl so zu, dass man eine Gemeindegründung in Erwägung zog.
Schwäbisch Gmünd
Erstmals werden Jüdinnen*Juden 1241/42 (Reichssteuerliste) in der Stadt genannt. Die Judenverfolgung während der Pestzeit 1349 vernichtete die Gemeinde. Erst 1412 werden wieder Juden in der Stadt erwähnt. 1469 wurden erstmals, 1501 zum zweiten Mal die Juden aus der Stadt gewiesen. Im 19. Jahrhundert ist nach Zuzug mehrerer jüdischer Familien eine jüdische Privatgemeinde 1888 gegründet worden, die 1890 von der Israelitischen Oberkirchenbehörde in den Landesverband der württembergischen Gemeinden aufgenommen wurde. Diese Gemeinde bestand bis 1939.
Schifferstadt
In Schifferstadt bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis 1940. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 19. Jahrhunderts zurück. Doch gab es offenbar schon im 17. Jahrhundert einzelne jüdische Bewohner (1662 Jacob Jud zu Schiuerstatt). Zwischen 1715 und 1747 werden gleichfalls jüdische Personen am Ort genannt.