Jüdischer Friedhof (Obermoschel)
Der jüdische Friedhof in Obermoschel besteht seit 1819. 1868 erfolgte eine Erweiterung des Geländes. Er wurde bis in die 1930er-Jahre belegt. Das Friedhofsgrundstück hat die Form eines fast gleichseitigen Dreiecks von je 40 bis 45 m Seitenlänge. Insgesamt beträgt die Fläche 10,90 ar (zunächst 5,80 ar, spätere Erweiterungsfläche 5,10 ar). Die erhaltenen Grabsteine sind verteilt in sieben Grabreihen im oberen Teil. In einem Kranz unterhalb der Grabreihen sind Fragmente von Grabsteinsockeln und Grabsteinen abgelegt.
Jüdischer Friedhof (Rockenhausen)
Ein alter jüdischer Friedhof liegt im Bereich der Ringstraße - zwischen Ringstraße und Stadtmauer (Flurstücke 306, 305). Der Friedhof wurde im 18. Jahrhundert angelegt und 1842 erweitert. Es sind keine Grabsteine erhalten. Das Friedhofsgrundstück ist an den Kastanienbäumen erkennbar.
Der neue Friedhof wurde 1908/1912 angelegt, da der alte zu klein geworden war, und war bis 1939 belegt. Seine Fläche umfasst 5,6 ar oder nach anderer Angabe 6,28 ar.
Jüdischer Friedhof (Steinbach am Glan)
Nachdem der Friedhof im benachbarten Gries fast voll belegt war, beantragte die jüdische Gemeinde 1820 die Anlage eines Friedhofes auf einem bereits erworbenen Grundstück in Steinbach. 1826 konnte der Friedhof eröffnet werden. Die Hinweistafel am Friedhof selbst nennt 1810 als Datum der Anlegung.
Jüdischer Friedhof (Worms-Pfeddersheim)
Der Jüdische Friedhof Worms-Pfeddersheim wurde 1832 angelegt und beherbergt 65 erhaltene Grabsteine (Mazewot) von 1834 bis 1937. Er liegt oberhalb des kommunalen Friedhofs an der Leiselheimer Straße auf einer kleinen Anhöhe und ist ein geschütztes Kulturdenkmal. Seine Fläche umfasst 8,74 ar.
Jüdischer Friedhof (Weimar)
Der jüdische Friedhof wurde 1774 auf Veranlassung des Hofjuden Jacob Elkan angelegt. 1775 wurde er erstmals mit einem verstorbenen „Töchterlein" des Jacob Elkan belegt. 1805 wurde Jacob Elkan beigesetzt. 1808 wurde die Friedhofsfläche durch Gabriel Ulmann (1743-1816) um ein weiteres Grundstück erweitert. Nach der letzten Beisetzung von Caroline Elkan 1890, deren Erben nach England verzogen, verfiel der Friedhof. Bereits Anfang der 1930er-Jahre lagen die Grabsteine - teilweise zerschlagen - am Boden.
Jüdischer Friedhof (Bad Rappenau)
Bis 1881 wurden die Toten der jüdischen Gemeinde Rappenaus in Heinsheim beigesetzt. Seither bestand ein eigener Friedhof an der Siegelsbacher Straße, 150 m hinter dem jetzigen städtischen Friedhof. Die erste auf dem Friedhof Beigesetzte war Thekla Herbst (geb. 1868, gest. 29. Mai 1881; unten Grabstein Nr. 12)
Auf dem Friedhof wurden 1944/45 auch drei polnische Kriegsgefangene und zwei Kinder christlicher russischer Zwangsarbeiterinnen beigesetzt. Die Fläche des Friedhofes beträgt 4,79 a.
Mikwe (Griedel)
Die Mikwe in Griedel, einem Stadtteil von Butzbach im Wetteraukreis in Hessen, wurde 1984 entdeckt. Die Mikwe an der Bruderstraße 15, im Hinterhof eines größeren Wohnhauses, ist ein geschütztes Kulturdenkmal.
Es wird vermutet, dass die Mikwe im 19. Jahrhundert entstanden ist, als das Anwesen in jüdischen Besitz überging. Die Anlage des rituellen Tauchbads stellt einen selbständigen Baukörper aus Basaltbruchsteinen dar und ist nicht in ein bestehendes Gebäude integriert. Das Aussehen ist einem Gewölbekeller sehr ähnlich.
Mikwe (Herborn)
Die Mikwe befindet sich im Kellergewölbe des Hauses Kornmarkt 22, einem Gebäude, das von 1677 bis 1875 von der Jüdischen Gemeinde in der Stadt Herborn (heute: Lahn-Dill-Kreis, in Hessen) genutzt wurde. Hier befanden sich auch die Synagoge und der Schulraum der jüdischen Gemeinde.
Mikwe (Diersburg)
Die Mikwe in Diersburg, einem Ortsteil der Gemeinde Hohberg im Ortenaukreis in Baden-Württemberg, befand sich in einem Gebäude an der Talstraße 30 oberhalb des Mühlbachs.
Worms
Das jüdische Leben der Stadt lässt sich mit Hilfe von schriftlichen Quellen bis in das 10. Jahrhundert zurückverfolgen, wobei davon ausgegangen wird, dass die Zuwanderung noch weiter zurückliegt. So gibt es Hinweise darauf, dass sich Jüdinnen*Juden bereits in der römischen Zeit in der Region um Bobertumagus bzw. Civitas Vangionum aufhielten - Die Stadt erhielt ihren heutigen Namen erst im 6./7. Jahrhundert. Nach Streifzügen von Kreuzfahrern zum Ende des 11. Jahrhundert konnte sich das jüdische Leben der Stadt zur Jahrhundertwende hin wieder erholen.