Kornmarkt 22
35745 Herborn
Deutschland
Die Mikwe befindet sich im Kellergewölbe des Hauses Kornmarkt 22, einem Gebäude, das von 1677 bis 1875 von der Jüdischen Gemeinde in der Stadt Herborn (heute: Lahn-Dill-Kreis, in Hessen) genutzt wurde. Hier befanden sich auch die Synagoge und der Schulraum der jüdischen Gemeinde.
Eine Datierung des Bades aus dem baugeschichtlichen Befund erwies sich als nicht möglich. Sicher scheint, dass die Mikwe wohl mit der Nutzung des Gebäudes als Kultus-Zentrum der Gemeinde – eventuell auch nachträglich – in den Keller des Gebäudes eingebaut wurde. Die verschachtelte Anlage zweier nicht zueinander passender Tonnengewölbe ließ auch die Vermutung entstehen, dass die Anlage eventuell schon aus dem 14. Jahrhundert stammt, als es eine erste jüdische Gemeinde in Herborn lebte. Nachweisen lässt sich das aber nicht. Spuren mehrfacher Reparaturen der Anlage zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert wurden nachgewiesen. Die letzte größere Renovierung des Bades fand im 19. Jahrhundert statt. Ob die Mikwe nach 1875 noch genutzt wurde, als die Synagoge an eine andere Stelle verlegt wurde, konnte ebenfalls nicht geklärt werden.
Anlässlich einer Sanierung des Gebäudes wurde die Mikwe 1983 wieder entdeckt, freigelegt und bis 1984 restauriert. Die Mikwe wird heute durch das Museum Herborn in der Hohen Schule der Stadt betreut und ist über einen Seiteneingang in der Straße Hanauer Hof für Besucher zugänglich.
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