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Kategorie
Adresse

Ecke Leibnizallee/Musäusstraße
99423 Weimar
Deutschland

Koordinate
50.979793139948, 11.337568578797

Der jüdische Friedhof wurde 1774 auf Veranlassung des Hofjuden Jacob Elkan angelegt. 1775 wurde er erstmals mit einem verstorbenen „Töchterlein" des Jacob Elkan belegt. 1805 wurde Jacob Elkan beigesetzt. 1808 wurde die Friedhofsfläche durch Gabriel Ulmann (1743-1816) um ein weiteres Grundstück erweitert. Nach der letzten Beisetzung von Caroline Elkan 1890, deren Erben nach England verzogen, verfiel der Friedhof. Bereits Anfang der 1930er-Jahre lagen die Grabsteine - teilweise zerschlagen - am Boden. 

Der Friedhof war früher deutlich größer und hatte ursprünglich die Größe von 9,26 Ar, von der nur eine Fläche von 2,35 Ar geblieben war. Während des Nationalsozialismus ging er nicht in nichtjüdischen Besitz über und wurde bis Anfang der 1980er-Jahre als Obstgarten genutzt. Einige unter der Erde verborgene Grabsteine blieben erhalten, die anderen Grabsteine wurden zerstört. Auf Grund des Engagements der Weimarer Historikerin Eva Schmidt kam es um 1980 zur Rettung der noch erhaltenen Grabsteine und Grabsteinfragmente. 1983 wurde der Friedhof als Mahnmal und Gedenkstätte wieder hergerichtet und am 20. November 1983 neu eingeweiht. 

1983 wurde eine Holztafel neben dem wieder aufgefundenen schmiedeeisernen Eingangstor angebracht mit der Inschrift: 
„Begräbnisplatz seit 1775. Wiedererrichtung und übergeben am 45. Jahrestag der faschistischen Pogromnacht, dem Beginn des Leidensweges unzähliger jüdischer Mitbürger." Diese Tafel wurde vor einigen Jahren ersetzt durch eine neue Tafel mit der Inschrift: „Jüdischer Friedhof - Gedenkstätte. Begräbnisplatz der einstigen jüdischen Gemeinde seit 1775. 1983 wiederrichtet. Im Gedenken an die Pogromnacht des 9. November 1938. Jüdische Landesgemeinde Thüringen - Stadt Weimar." 

Medien
Das Eingangstor
Nahaufnahme des schmiedeeisernen Tores, links eine Gedenktafel
Aufnahmedatum
24.08.2010
Fotografiert von
Joachim Hahn
c.koehler
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
Breite
700
Höhe
525
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Die Gedenktafel
"Jüdischer Friedhof. Gedenkstätte. Begräbnisplatz der einstigen jüdischen Gemeinde seit 1775. 1983 wiedererrichtet. Im Gedenken an die Pogromnacht des 9. November 1938. Jüdische Landesgemeinde Thüringen. Stadt Weimar"
Aufnahmedatum
24.08.2010
Fotografiert von
Joachim Hahn
c.koehler
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
Breite
525
Höhe
700
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Blick über den Friedhof mit den erhaltenen Grabsteinen; in der Mitte der Grabstein für Julius Elkan
einzelne verwitterte Grabsteine
Aufnahmedatum
24.08.2010
Fotografiert von
Joachim Hahn
c.koehler
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
Breite
700
Höhe
525
Lizenz
CC-BY-SA
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Grabstein für Meir ben Jaakow mit dem Symbol der Krone des guten Namens
verwitterter Grabstein mit hebräischer Inschrift
Aufnahmedatum
24.08.2010
Fotografiert von
Joachim Hahn
c.koehler
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
Breite
525
Höhe
700
Lizenz
CC-BY-SA
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„Hier ruhet August Callmann..." (1806-1869)
verwitterter Grabstein
Aufnahmedatum
24.08.2010
Fotografiert von
Joachim Hahn
c.koehler
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
Breite
525
Höhe
700
Lizenz
CC-BY-SA
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Kaum lesbar: „Hier ruht in Gott Lewi Lichtenstein..." (?)
verwitterter Grabstein
Aufnahmedatum
24.08.2010
Fotografiert von
Joachim Hahn
c.koehler
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
Breite
525
Höhe
700
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
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„Den Lebenden zur Mahnung. Zum Gedenken an die jüdischen Opfer des Faschismus 1933-1945. 20. Nov. 1983 - 14. Kislew 5744"
verwitterter Gedenkstein mit zahlreichen Steinen darauf
Aufnahmedatum
24.08.2010
Fotografiert von
Joachim Hahn
c.koehler
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
Breite
525
Höhe
700
Lizenz
CC-BY-SA
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Literatur
Schmidt, Eva, Jüdische Familien im Weimar der Klassik und Nachklassik und ihr Friedhof. In: Weimarer Schriften Heft 8/1984 und Heft 48/1993.
Schwierz, Israel, Zeugnisse jüdischer Vergangenheit in Thüringen. Eine Dokumentation - erstellt unter Mitarbeit von Johannes Mötsch. In: Landeszentrale für politische Bildung Thüringen (Hg.), 2007, S. 264-269.
Zeugnisse jüdischer Kultur. Erinnerungsstätten in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, Berlin 1992, S. 290-291.
http://www.alemannia-judaica.de/weimar_friedhof.htm (letzter Zugriff am 19.06.18)
Redaktionell überprüft
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