In Singen ließen sich um 1666 jüdische Familien nieder, die jedoch bald wieder aus dem Ort abgewandert sind.
Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts zogen wieder einige Jüdinnen*Juden zu (1885 zwei, 1900 drei jüdische Einwohner). Nach 1900 vermehrte sich ihre Zahl. Die jüdischen Einwohner Singens gehörten zunächst zur Synagogengemeinde Konstanz. Im Verlaufe der 1920er-Jahre nahm ihre Zahl so zu, dass man eine Gemeindegründung in Erwägung zog.
Die höchste Zahl jüdischer Einwohner wurde um 1933 mit 44 Personen erreicht (nach anderen Angaben lebten damals 14 jüdische Familien mit zusammen 60 Personen in der Stadt). Auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien sind bis 1940 alle von Singen verzogen oder konnten emigrieren. Allerdings wurden später mindestens 14 von ihnen von ihren Zufluchtsorten deportiert und ermordet. In der NS-Zeit war Singen Durchgangsstation für viele jüdische Flüchtlinge in die Schweiz. Daran erinnert seit 1993 am Bahnhof eine Informationstafel des „Geschichtspfades" Singen.
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