In Steinbach am Glan bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/40. Ihre Entstehung geht mindestens in die Zeit des 18. Jahrhunderts zurück. Mit Schmul Levi wird 1638 erstmals ein Jude in Glan-Münchweiler genannt. In Steinbach liegt eine erste namentliche Nennung 1728 vor, als Jacob Levi einen Schutzbrief für sich und seine Familie erhielt. Damals waren jedoch schon andere jüdische Familien am Ort: 1736 waren es in der Grafschaft von der Leyen insgesamt 25 jüdische Familien, die vor allem in Steinbach lebten. Im Laufe des 18. Jahrhunderts entwickelte sich Steinbach am Glan zu einem Zentrum der jüdischen Lebens in der Westpfalz. Mitte des 19. Jahrhunderts (1845) gab es unter den damals 42 jüdischen Haushaltsvorständen in Steinbach 21 Handelsleute (vor allem Viehhändler), neun Krämer, acht Makler, zwei Bäcker, Manasses Kahn als Schächter und Judas Levi als Lumpensammler.
Als im 19. Jahrhundert die Zahl der jüdischen Einwohner zurückging, schlossen sich einige kleinere Gemeinden der Umgebung der Gemeinde in Steinbach an. Bereits 1815 gehörten auch die im damaligen Kanton Waldmohr am Glan lebenden jüdischen Personen / Familien zur Steinbacher Gemeinde (am Ende des 19. Jahrhunderts gehörten sie jedoch zur Gemeinde in Homburg). 1872 kamen die in Brücken lebenden jüdischen Personen zu Steinbach. 1887 folgten die in Börsborn und - nach einer vorübergehenden Selbständigkeit - auch wieder die in Glan-Münchweiler lebenden jüdischen Personen, im Jahr darauf die Bettenhausener Juden. Im 20. Jahrhundert waren es noch die in Brücken und Glan-Münchweiler lebenden jüdischen Familien, die zur Steinbacher Gemeinde gehörten. In Börsborn und Bettenhausen lebten keine jüdischen Personen mehr.
1933 lebten noch 34 jüdische Personen am Ort, insgesamt (mit Brücken und Glan-Münchweiler) gehörten zur Gemeinde noch 79 Personen, 1936 66. In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge geschändet und die Inneneinrichtung zerstört.
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