Israelitischer Frauenverein (Bleicherode)
Der Israelitische Frauenverein von Bleicherode wurde 1916 gegründet. Ida Rothenberg, wohnhaft gewesen in der Burgstraße 7, war 1924-32 Vorsitzende des Vereins in Bleicherode, dessen Zweck die Unterstützung Bedürftiger war. Bestattungen fielen ebenso in seinen Aufgabenbereich. Zur Zeit von Rothenbergs Leitung zählte der Verein 30-40 Mitglieder*innen.
Jüdische Schule (Bleicherode)
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war.
Bauerbach (Grabfeld)
In Bauerbach bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/41. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17./18. Jahrhunderts zurück. Der älteste Hinweis auf Juden am Ort ist jedoch erst eine Grabinschrift des Bauerbacher Friedhofes von 1722.
1782 werden namentlich der Jude Mattich in Bauerbach genannt, den der Dichter Friedrich Schiller während seines Aufenthaltes in Bauerbach gerne getroffen hat, sowie Jonas Oberländer, den Schiller aus einer lebensgefährlichen Lage befreite.
Karoline Kaulla
Karoline „Chaile“ Kaulla ist eine der berühmtesten Hoffaktorinnen der Frühen Neuzeit. Heute ist sie vor allem unter dem Namen Madame Kaulla bekannt. Nach dem Tod ihres Vaters übernahm sie dessen Geschäfte als Hoffaktor und führte das Familienunternehmen weiter. Zu ihrem Verantwortungsbereich zählten Heereslieferungen sowie der Handel mit Pferden, Luxuswaren und die Vergabe von Krediten. Durch ihren Erfolg als Hoffaktorin, galt sie als wohlhabendste deutsche Frau ihrer Zeit. Nur wenige jüdische Männer erhielten die Privilegien, die mit der Stellung als Hoffaktor einhergingen.