Jüdische Gemeinde Würzburg
Die Jüdische Gemeinde Würzburg und Unterfranken bzw. Israelitische Gemeinde Würzburg zählt heute über 1000 Mitglieder. Die Geschichte der Juden in Würzburg beginnt im Mittelalter. Nach mehreren Vertreibungen in der frühen Neuzeit konnte im 19. Jahrhundert eine neue Gemeinde gegründet werden. Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs kehrten etwa 20 Mitglieder der Vorkriegsgemeinde aus dem KZ Theresienstadt zurück. Sie bildeten eine neue jüdische Gemeinde, die ab 1991 mit Zuwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion einen großen Zuwachs erfuhr.
Gemeinde Obervorschütz (Gudensberg)
Eine örtliche jüdische Gemeinde ist zumindest seit 1730 durch den seitdem beurkundeten jüdischen Friedhof nachweisbar, der der verhältnismäßig großen jüdischen Gemeinde von Gudensberg gehörte und lange Zeit auch Begräbnisstätte der Juden aus einer Anzahl anderer jüdischer Gemeinden im Umland war. In Obervorschütz selbst lebten im Jahre 1835 bereits 45 jüdische Einwohner; 1861 waren es 47. Im letzten Quartal des 19. Jahrhunderts ging ihre Zahl durch Auswanderung in die USA und Abwanderung in größere deutsche Städte stark zurück, sodass 1905 nur noch 19 Juden im Dorf wohnten.
Jüdische Gemeinde Karlsruhe
Die Vorläufer der Jüdischen Gemeinde Karlsruhe reichen bis ins Mittelalter zurück. Die Gemeinde besteht seit etwa 1717, unterbrochen in den Jahren 1940 bis 1945. Sie ist Teil der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden.
Jüdische Gemeinde Emden
In Emden bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/40. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 16. Jahrhunderts zurück. Nach alten, historisch nicht belegbaren Legenden soll es schon im Altertum Jüdinnen*Juden in der Stadt gegeben haben. Bereits nach der Zerstörung Jerusalems durch Titus (70 n.d.Z.) sollen jüdische Gefangene in Emden an Land gesetzt worden sein. Nach dem friesischen Geschichtsschreiber Eggerik Beninga (1490-1562; Chronik van Oostfriesland. E.
Jüdischer Friedhof (Aschaffenburg)
In Aschaffenburg gab es einen mittelalterlichen Friedhof (vermutete Lage: "Judenberg vor der Fischerpforte"). Südwestlich von Aschaffenburg findet sich zwischen Obernau und Schweinheim ein weiterer Friedhof, der im 18. Jahrhundert angelegt wurde. In der Stadt Aschaffenburg wurde 1890 angrenzend an den städtischen Hauptfriedhof ein jüdischer Friedhof angelegt. Er grenzt an den städtischen Hauptfriedhof, von dem er durch einen Maschendrahtzaun bzw. eine Hecke abgegrenzt ist. Neben dem Haupteingangstor steht ein großes Taharahaus. Während der NS-Zeit wurde der Friedhof geschändet.
Neuer Israelitischer Friedhof (München)
Der Neue Israelitische Friedhof in München liegt im Stadtteil Freimann. Nachdem schon in den 1880er-Jahren absehbar war, dass der alte Friedhof nicht mehr erweitert werden konnte, wurde nach einem geeigneten Gelände für die Neuanlage eines Friedhofes gesucht. 1904 konnte ein solches an der Ungererstraße gefunden werden. Der Friedhof konnte ab dem 1. Juli 1908 belegt werden. Das Friedhofsareal umfasst heute eine Fläche von über 5 ha und hat 22 Grabsektionen. Umgeben ist er von einer insgesamt 966,50 m langen Betonmauer. Auf diesem Neuen Israelitischen Friedhof liegen u.a.
Jüdischer Friedhof (Schweinfurt)
Ein mittelalterlicher Friedhof lag ursprünglich westlich vor der Stadt, seit ihrer Erweiterung 1437 innerhalb der Mauern, an der heutigen Straße Am Jägersbrunnen. Auch auswärtige Jüdinnen*Juden wurden hier beigesetzt. Vom mittelalterlichen Friedhof sind so gut wie keine Spuren erhalten. Ein Anfang des 20. Jahrhunderts gefundener Grabstein, der im Besitz der jüdischen Gemeinde war, datiert auf den 31. März 1446, befindet sich in den Central Archives Jerusalem.
Jüdischer Friedhof am Grindel (Hamburg)
Der jüdische Friedhof am Grindel ist benannt nach seinem Hamburger Quartier Grindel, das sich im Stadtteil Rotherbaum befindet. Der Friedhof wurde bereits 1712 angelegt am Rande der Stadt und diente zunächst als Begräbnisstätte für Arme und Dienstboten. Erst 1835 wurde der Friedhof zum Hauptfriedhof der Hochdeutschen Israelitischen Gemeinde und der Portugiesischen Gemeinde in Hamburg, ansässig im Grindelviertel. Nur wenige Jahre später 1909 fand die letzte Bestattung statt und wegen voller Belegung wurde der Friedhof geschlossen.
Jüdischer Friedhof Bothfeld (Hannover)
Der Friedhof der jüdischen Gemeinde Hannover wurde 1924 angelegt, nachdem der Friedhof „An der Strangriede“, der 60 Jahre in als Begräbnisstätte diente, seine Kapazitäten erreichte. Die 1929 errichtete Trauerhalle wurde von Werner Koech entworfen. 1938 wurde der Friedhof geschändet. Die Trauerhalle wurde durch Brandstiftung zerstört. 1945 wurden mehr als 300 Urnen mit der Asche jüdischer KZ-Häftlinge beigesetzt. Das Friedhofsgelände wurde 1959 von der damaligen Nachkriegsgemeinde erworben. 1960 wurde eine neue Trauerhalle nach einem Entwurf von Zvi Guttmann errichtet.
Jüdischer Friedhof (Nienburg/Weser)
Es ist unklar, wann der vorstädtische jüdische Friedhof angelegt worden war. Vermutlich war er aus einer privaten Begräbnisstätte des 1694 verstorbenen Schutzjuden Isaak Aron hervorgegangen. Er befand sich am heutigen Berliner Ring und steht unter Denkmalschutz.
Der Friedhof wurde während des Novemberpogroms am 9. November 1938, wie die Synagoge, auch geschändet.