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Kategorie
Adresse

Knielinger Allee 11
76133 Karlsruhe
Deutschland

Früherer Straßenname
Kronenstraße
Koordinate
49.016732, 8.387406

Die Vorläufer der Jüdischen Gemeinde Karlsruhe reichen bis ins Mittelalter zurück. Die Gemeinde besteht seit etwa 1717, unterbrochen in den Jahren 1940 bis 1945. Sie ist Teil der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden.

Die jüdische Gemeinde in Karlsruhe richtete schon frühzeitig Orte für das religiöse jüdische Leben ein: eine Synagoge, eine Mikwe und außerhalb der Stadttore, südlich des Landgrabens beim Rüppurrer Tor (heute nahe Mendelssohn-Platz), einen Friedhof, der seit 1725 belegt wurde. Dort konnten auch Juden und Jüdinnen aus dem Karlsruher Umland gegen Zahlung einer Abgabe begraben werden. 

Mitte der 1920er Jahre zähle die Karlsruher Gemeinde über 3.400 Mitglieder (2,5 % der Stadtbevölkerung) und erreichte damit zahlenmäßig ihren Höhepunkt. Die Gemeinde war sehr heterogen: Es gab eine kleine Gruppe an wohlhabenden Mitgliedern, die meisten Angehörige der Gemeinde, jedoch, kamen aus der bürgerlichen Mittelschicht oder stammten aus armen Zuwandererfamilien aus Osteuropa. Die Karlsruher Juden arbeiteten vor allem im Industrie-Handwerk oder im Handel. In diesen Bereichen verdienten fast 80% der Mitglieder ihren Lebensunterhalt. 

Während des Nazi-Regimes wanderten mehr als 2.100 Karlsruher Juden aus. Die Mehrheit von ihnen fand in den USA oder in Palästina Schutz. Etwa 60 bis 80 Kinder wurden aus Karlsruhe mit den Kindertransporten nach Großbritannien geschickt. 

950 jüdische Männer, Frauen und Kinder aus Karlsruhe wurden am 22. Oktober 1940 nach Gurs (Südfrankreich) deportiert. Nur etwa 40 überlebten.

Nach dem Krieg wurde Ende des Jahres 1945 in der Herrenstraße wieder ein Betsaal eingerichtet. Der Raum befand sich im ehemaligen Haus der orthodoxen jüdischen Gemeinde, der nach dem Novemberpogrom 1938 bis 1940 benutzt worden war.

1971 fand die Einweihung des neuen jüdischen Gemeindezentrums in der Knielinger Allee statt. Das Dach des sechseckigen Gebäudes, in dem sich die Synagoge befindet, hat die Form eines Davidsterns. 

Medien
Die Synagoge in der Kronenstraße, Kupferstich um 1810
Schwarz-weiß Bild, großer Vorplatz, im Hintergrund ein großes Gebäude
Fotografiert von
Unbekannt
dst
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Repro Stadtarchiv Karlsruhe
Breite
1024
Höhe
720
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Der Schatten spendenden Innenhof der Synagoge Kronenstraße, kolorierte Handzeichnung um 1810
Innenhof eines langgezogenen Gebäudes mit vielen Säulen
Fotografiert von
Unbekannt
admin
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Repro Stadtarchiv Karlsruhe
Breite
170
Höhe
233
Lizenz
CC BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Nach einem Großbrand in Karlsruhe wurde 1875 eine neue Synagoge (Architekt: Josef Durm) eingeweiht
Großes Gebäude mit kleinen Türmchen, gestreifte Fassade
Fotografiert von
Unbekannt
dst
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Ziwes, Franz-Josef (Hg.), Badische Synagogen, 1997, S. 52-55.
Breite
472
Höhe
619
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
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Aus der Luft lässt sich das heutige Gemeindezentrum an seiner charakteristischen Form gut erkennen
Lauftaufnahme eines Gebäudes, das mitten in einem Waldstück liegt. Das Gebäude hat die Form eines Davidsterns
Fotografiert von
Frederik Ramm
dst
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
ggf. URL
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Karlsruhe_Synagoge_Luftbild.jpg
Breite
312
Höhe
208
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
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Öffentliches Kerzenanzünden zu Chanukka auf dem Marktplatz von Karlsruhe, 2016
Ein großer mehrarmiger Leuchter wird auf einem öffentlichen Platz von zwei Männern angezündet
Fotografiert von
Unbekannt
dst
Breite
1023
Höhe
887
Mimetype
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Literatur
Rosenthal, Bernhard, Aus den Jugendjahren der jüdischen Gemeinde Karlsruhe, in: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums, 71.Jg., NF 25/1927.
Kotkowski, Else, Israelitische Gemeinde Karlsruhe/Baden vom August 1938 bis zu ihrem Ende 22.10.1940, in: ‘Zeitschrift für die Geschichte der Juden’, VI. Jg., No.1/1969.
http://presse.karlsruhe.de/db/stadtzeitung/jahr2017/woche28/300_jahre_judische_gemeinde_in_karlsruhe.html (Letzter Zugriff am 01.08.2018)
Redaktionell überprüft
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