Complete profile
100
Kategorie
Adresse

Bollwerkstraße
26725 Emden
Deutschland

Früherer Straßenname
Am Sandpfad 4-5
Koordinate
53.3690503, 7.2106137

In Emden bestand eine jüdische Gemeinde bis 1938/40. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 16. Jahrhunderts zurück. Nach alten, historisch nicht belegbaren Legenden soll es schon im Altertum Jüdinnen*Juden in der Stadt gegeben haben. Bereits nach der Zerstörung Jerusalems durch Titus (70 n.d.Z.) sollen jüdische Gefangene in Emden an Land gesetzt worden sein. Nach dem friesischen Geschichtsschreiber Eggerik Beninga (1490-1562; Chronik van Oostfriesland. E. 1723) soll schon nach der Zerstörung des ersten Tempels durch Nebukadnezar eine Anzahl jüdischer Familien an die Nordseeküste in Ostfriesland gekommen sein. 
 
Zu vermuten ist, dass es im 14. Jahrhundert erstmals - eventuell auch nur vorübergehend - Jüdinnen*Juden in der Stadt gegeben hat, doch liegen aus der ganzen Zeit des Mittelalters keine urkundlichen Nachweise vor.
 
Seit 1571 lassen sich Jüdinnen*Juden in der Stadt nachweisen, doch dürften die ersten Niederlassungen bereits einige Jahre zuvor gewesen sein; nach verschiedenen (späteren Quellen) gab es seit etwa 1530 Jüdinnen*Juden in der Stadt. Die ersten jüdischen Familien war aschkenasischer Herkunft, erst später (frühestens nach 1649 beziehungsweise erst um 1700) und auch nur 1712 gab es auch einige sefardische jüdische Familien (portugiesische Marranos) in Emden. Ein erstes Schutzgeldverzeichnis liegt aus dem Jahr 1589 vor (sechs 'deutsche' jüdische Familien). Zunächst standen die Jüdinnen*Juden der Stadt unter dem Schutz des ostfriesischen Grafenhauses, Anfang des 17. Jahrhundert ging der Judenschutz auf die Stadt über.   
  
1613 gab es 16 jüdische Familien in der Stadt, 1624 21 Familien; bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts nahm die Zahl zu auf 98 Familien (1741). Von Emden aus gab es bereits im 17. Jahrhundert erste Auswanderungen nach Amerika; 1696 spielte Abraham Isaack aus Emden eine wichtige Rolle beim Aufbau der damals einzige Synagoge in New York. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde der höchste Anteil der jüdischen Einwohner an der Gesamteinwohnerschaft erreicht (1771 waren 7,6 % der Einwohnerschaft jüdisch). 
 
Zur jüdischen Gemeinde in Emden gehörten auch die in der Umgebung der Stadt lebenden jüdischen Familien (Greetsiel, ldersum, Pewsum, Rysum, Wirdum, Woquard).  
  
Bereits seit dem 17. Jahrhunderts war Emden Sitz eines Rabbiners, von 1827 bis 1939 Sitz eines Landrabbiners, zuständig zunächst für die jüdischen Gemeinden in Ostfriesland, im Verlauf der Jahrzehnte für die jüdischen Gemeinden der weiteren Umgebung. Der erste namentlich bekannte Rabbiner Uri Halewi (= Philips Joost/Feibisch Emden, ca. 1540-1620/25) kam nach der Vertreibung der Jüdinnen*Juden aus Braunschweig nach Ostfriesland (war seit 1602 in Amsterdam). Im 18. Jahrhundert war der bedeutendste Rabbiner in der Stadt Jakob Emden (1697-1776), der seit 1729 drei Jahre lang Rabbiner in Emden war.  
  
Die jüdischen Familien konnten im 17./18. Jahrhundert unter dem Schutz des Magistrats sehr freizügig ihren wirtschaftlichen und Handelsbeziehungen nachgehen. Ihnen war Haus- und Grundbesitz erlaubt. Es gab kaum Zuzugsbeschränkungen. Die Zahl der wohlhabenden jüdischen Familien blieb jedoch immer gering (etwa 10 % der Familien). Rund zwei Drittel der Gemeindeglieder - meist Familien von Trödelhändlern und Schlachter - gehörten zur Unterschicht der jüdischen Gemeinde. Erst die Übernahme Ostfrieslands durch Preußen 1744 brachte eine deutliche Verschlechterung der Lage des Jüdinnen*Juden in der Stadt. Gegen Ende des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) kam es erstmals zu Ausschreitungen gegen Jüdinnen*Juden im Zusammenhang mit den schlechter Wirtschaftsverhältnissen während des Krieges.    
    
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie folgt: 1804 490 jüdische Einwohner (4,4 % von insgesamt 11.128 Einwohnern), 1828 802 (6,7 %), 1848 730 (5,7 % von 12.727), 1861 758 (6,2 % von 12.139), 1871 681 (5,4 % von 12.588), 1885 663 (4,7 % von 14.019), 1895 726 (5,0 % von 14.485), 1905 809 (3,9 % von 20.754). 
 
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatten die Jüdinnen*Juden in Emden noch mit zahlreichen rechtlichen Einschränkungen zu kämpfen. Das Ministerium des Königreiches Hannover wollte die Zahl der Jüdinnen*Juden in Emden und Ostfriesland durch verschiedene Maßnahmen vermindern. Dadurch ging die Zahl der jüdischen Einwohner von 1828 (802) bis 1842 (691) zurück. Erst in den 1840er-Jahren kam es wieder zu Verbesserungen der Lage der Jüdinnen*Juden in der Stadt: 1843 wurden die ersten jüdischen Einwohner offiziell Emder Bürger; bis 1852 erhielten insgesamt 46 Emder Jüdinnen*Juden das Bürgerrecht. Die Mehrzahl der Emder Jüdinnen*Juden lebte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch vom Klein- und Trödelhandel, von kleineren Geldgeschäften auf Pfändern, vom Viehhandel und vom Schlachtergewerbe. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gab es auch jüdische Handwerker und Akademiker (Ärzte wie Dr. Carl Joseph Norden, Adolph Leers, Rechtsanwälte u.a.m.).      
    
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule, ein rituelles Bad und ein Friedhof. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde waren neben dem Rabbiner meist mehrere Kultusbeamten (Lehrer, Vorbeter, Schochet) angestellt. 1843/45 wurde in der Judenstraße neben der Synagoge eine drei, später zweiklassige Gemeindeschule errichtet. An dieser unterrichteten 1858 drei Lehrer der Gemeinde (vgl. Ausschreibungen der Stellen in der Textseite).  
  
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde: Jonas de Beer (geb. 27.2.1892 in Emden, gef. 17.9.1916), Ludwig Fulde (geb. 7.1.1889 in Emden, gef. 27.6.1915), Harry Gans (geb. 15.8.1895 in Emden, gef. 18.4.1917), Unteroffizier Arnold Italjener (geb. 1.4.1893 in Emden, gef. 30.7.1918), Richard Koppel (gen. 15.12.1897 in Pewsum, gef. 14.10.1917), Jakob Seligmann geb. 2.6.1898 in Emden, gef. 21.3.1918), Jakob Valk (geb. 6.10.1882 in Emden, gef. 2.3.1917), Salomon Visser (geb. 22.4.1889 in Emden, gef. 13.7.1917), Max Windmüller (geb. 9.10.1886 in Emden, gef. 21.2.1915). Außerdem ist gefallen: Iwan Pels (geb. 25.5.1890 in Emden, vor 1914 in Herne, Westfalen wohnhaft, gef. 19.1.1915).         
 
Um 1925, als zur Gemeinde etwa 700 Personen gehörten (ca. 3 % von insgesamt 30.000 Einwohnern), waren die Gemeindevorsteher Jacob S. Pels (wohnt Kettenbrücke), Philipp Meyer, S. Nordheimer und Rendant Gottschalk. Der Repräsentanz gehörten an: Hermann Hartogsohn, S. H. Schönberg, Wolf Balk, Katzenstein, Max v.d. Walde, S. v.d. Wyk, Arnold Visser, Louis ten Brink und Louis Pels. Landrabbiner S. Blum hatte seinen Sitz in der Judenstraße 43. Als Kantor und Schochet war Joel Hes tätig, gleichfalls B. Schwarz. Die Jüdische Volksschule wurde von 60 Kindern besucht, Leiter war Lehrer B. Apt, weiterer Lehrer Julius Gottschalk. 40 jüdische Schüler an den höheren Schulen erhielten ihren Religionsunterricht an der jüdischen Volksschule.
   
1932 bildeten vier Personen den Gemeindevorstand: Louis Wolff (1. Vors., wohnt Kleine Faldernstraße), Max v.d. Walde (2. Vors.), Hermann Seligmann (3. Vors.). Der Repräsentanz gehörten neun Gemeindemitglieder an unter dem Vorsitz von: Hermann Hartogsohn (1. Vors.; wohnt Okkotombrokstraße), L. ten Brink (2. Vors.), Simon Pels (3. Vors., wohnt Am Bollwerk). Der Gemeindevorstand hatte einen Bauausschuss (Vorsitzender Louis Wolff), einen Synagogenausschuss (Vorsitzender Max v.d. Walde) und einen Steuerausschuss (Vorsitzender Hermann Seligmann). Weiterhin war Landrabbiner Dr. Blum; Oberkantor war inzwischen I. Wolkenfeld (wohnt Kl. Osterstraße 39), Kantor S. Igler (wohnt Judenstraße 40). Die Jüdische Volksschule wurde von 61 Kindern besucht (2 Klassen); den Religionsunterricht erhielten 80 Kinder. Schulleiter war Lehrer S. Hirschberg (wohnt Zw. bd. Sylen 2), weiterer Lehrer der bereits genannte Julius Gottschalk.    

An jüdischen Einrichtungen bestanden 
- das Israelitische Waisenhaus (Esrath Jessomim) mit 24 Plätzen, je 12 Mädchen und 12 Knaben (gegründet 1886; Claas-Tholenstraße; 1924 Vorsitzender Landrabbiner Blum; Leiter: Emil Zielinsky; Aufnahme von verwaisten schulpflichtigen Kindern und solchen, denen es an geeigneter häuslicher Erziehung fehlt; für soziale Härtefälle aus dem Rabbinatsbezirk Ostfriesland-Osnabrück gab es auch Freistellen) sowie 
- das Israelitische Asyl für den Landrabbinatsbezirk Aurich und Osnabrück (Machseh Loewjaunum, gegründet 1879; Altersheim, Schonhovenstraße 8 mit 8 Plätzen (4 männlich und 4 weiblich); Träger: Asyl-Verein, 1924 unter Vorsitz von Jabob Pels; Leitung des Asyls: Frau Bundheim [Witwe von Simon B.] ). 
 
Zur jüdischen Gemeinde Emden gehörten auch die in umliegenden Orten lebenden jüdischen Personen: in Oldersum (1924 23 Personen; Vorsteher der Filiale war S. Cohen; 1932 9), in Woquard (1924 5 Personen, 1932 2) und in Wirdum (1924 6 Personen. 1932 2).  
 
An jüdischen Vereinen bestanden: die Israelitische Kranken- und Beerdigungsbrüderschaft e.V. (gegründet 1661, 1924/32 unter Vorsitz von Moritz v.d. Berg (Ulrichstraße 17), W. D. d. Beer und M. Löwenstein mit 180/200 Mitgliedern; Ziel und Arbeitsgebiet: Krankenpflege, Bestattung) der weibliche Kranken- und Beerdigungsverein (1924 unter Leitung von Frau B. Selig, Edzardstraße 19, Frau S. Gossels und Frau Is. Gossels; der Verein Esches Chajil (gegründet 1848; 1924 unter Leitung von Frau B. Selig, Frau B. de Leuw und Frau G. Gossels, 1932 unter Leitung von Frau de Leuw mit 110 Mitgliedern; Zweck und Arbeitsgebiete: Krankenpflege, Berufsausbildung hilfsbedürftiger Mädchen und Frauen), der Verein für durchreisende Arme Hachnossath Orchim e.V. (gegründet 1846; Zweck und Arbeitsgebiet: für durchreisende Arme / Wanderfürsorge; 1924/32 unter Leitung von J. Gans [Kleine Faldernstraße 14] und L. ten Brink mit 91 Mitgliedern), der Knabenverein Derech Z'dokoh e.V. (gegründet 1860, 1924 unter Leitung von Louis Wolff, Leo Sternberg und Lehrer Julius Gottschalk; 1932 unter Leitung von Lehrer Gottschalk [Wallstraße]; Zweck und Arbeitsgebiet: Pessach-Versorgung, Jugendfürsorge); der Jüdische Jugendbund (Literatur und Sportverein; 1924 unter Leitung von Julius Gottschalk; 1932 unter Leitung von Ida Polak [Neutorstraße]); der Club jüdischer Mädchen (1924 unter Leitung von Frieda S. Falk, 1932 nicht genannt); die Ortsgruppe der Agudas Jisroel Jugendorganisation (1924/32 unter Leitung von Jacob v.d. Walde); die Ortsgruppe des Brith Haolim (1924 unter Leitung von Isi Falk, 1932 nicht genannt), der Israelitische Mäntelchen-Berein (Bigde S'rod; 1924 unter Leitung von Frau Phil. Meyer und der Frau von Landrabbiner Blum; 1932 unter Leitung von Fr. Polak), der Talmud-Tora-Verein (1924/32 unter Leitung von Landrabbiner Dr. Blum und Ph. Meyer mit 44 Mitgliedern), der Verein Moaus Laewjon (1924 unter Leitung von Is. v.d. Walde und Is. Fulda mit 15 Mitgliedern, 1932 nicht genannt), der Verein Malbisch Arumim e.V. (gegründet 1900; 1924/32 unter Leitung von Lazarus Nordheimer, Mos. v.d. Berg und Jac. Gans mit 21/19 Mitgliedern; Zweck und Arbeitsgebiet: Bekleidung Hilfsbedürftiger), der Verein Hachnossat Kallo e.V. (gegründet 1811; 1924/32 unter Leitung von Lazarus Nordheimer, Fr. Isr. Hartogsohn, Is. Seligmann, H. von Cleef, Abr. Weinberg mit 40 Mitgliedern; Zweck und Arbeitsgebiet: Brautausstattung), der Verein Orach Chajim (1924 unter Leitung von Phil. Meyer und Jac. Pels), der Verein Bachure Chemed e.V. (gegründet 1800; 1924/32 unter Leitung von Lazarus Nordheimer [Alter Markt 12] mit 14/9 Mitgliedern; Zweck und Arbeitsgebiet: Versorgung Hilfsbedürftiger zu Pessach), der Verein Roeh Simchah (1924 unter Leitung von H. v.d. Walde, Viktor Gossels und Valk mit 15 Mitgliedern), eine Ortsgruppe des Centralvereins (1924 unter Leitung von Dr. Sternberg [Gr. Brückstraße] und Hermann Seligmann; 1932 unter Leitung von Hermann Seligmann, eine Ortsgruppe des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten (1924 unter Leitung von Arnold Visser mit 45 Mitgliedern; 1932 unter Leitung von Leo Sternberg), eine Zionistische Ortsgruppe (1932 unter Vorsitz von Dr. Kretschmer). 
Die Wohltätigkeitsvereine (1932 acht der oben genannten Vereine) arbeiteten zusammen in einer "Örtlichen Zentrale für jüdische Wohlfahrtspflege - Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsvereine (1932 unter Vorsitz von Moritz v.d. Berg [Ulrichstraße 17]; Zweck und Arbeitsgebiet: Zusammenschluss der Wohlfahrtspflege).          
    
1933 lebten 581 jüdische Personen in der Stadt (von insgesamt 34.111 Einwohnern). In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder (bis 1938 etwa ein Viertel) auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Bereits in der Nacht vom 28. auf den 29. März 1933 sind durch SA-Leute zahlreiche Schaufenster der jüdischen Läden eingeworfen worden. Anfang 1934 wurden Fensterscheiben von Emder Einwohnern eingeworfen, die noch in jüdischen Geschäften kauften. 1935 wurde Jüdinnen*Juden der Besuch der städtischen Badeanstalt verboten. Bis 1937 wurden insgesamt 47 jüdische Gewerbebetriebe, Häuser und Grundstücke an nichtjüdische Personen verkauft. Bis 1938/39 sind alle jüdischen Geschäfte zwangsweise geschlossen beziehungsweise verkauft worden. Am 1. September 1938 wurden noch 430 jüdische Einwohner gezählt. Ende Oktober 1938 wurden fünf ostjüdische Familien (24 Personen) zwangsweise nach Polen ausgewiesen. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge niedergebrannt. Jüdische Familien wurden aus ihren Wohnung geholt; Männer, Frauen und Kinder wurden misshandelt , beschimpft und verhöhnt. Die jüdischen Geschäfte wurden demoliert und geplündert. Die meisten der jüdischen Männer wurden verhaftet und in das KZ Sachsenhausen verschleppt und wochenlang festgehalten, unter ihnen war Rabbiner Blum. Am 8. November 1939 wurden noch 320 jüdische Einwohner gezählt (von insgesamt 34.786). Im Februar und März 1940 mussten fast alle jüdischen Einwohner Emden verlassen. Sie wurden in andere größere Städte "ausgesiedelt", dort in Judenhäusern zusammengepfercht und zur Zwangsarbeit herangezogen.   
  
Von den in Emden geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit zahlreiche umgekommen- Eine Zusammenstellung der Namen kann hier nicht vorgenommen werden, vgl. die Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Jüdinnen*Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945") mit Eingabe von "Emden" als Geburtsort: 361 Namen; "Emden" als Wohnort: 383 Namen; insgesamt 528 Namen (bei Abzug derjenigen, die in Emden geboren sind und 1933ff immer noch dort wohnten). Nach Angaben des "Historischen Handbuches" (s.Lit.) sind die Namen von 465 ermordeten Jüdinnen*Juden aus Emden bekannt, die entweder 1933 oder in den Jahren vorher hier gelebt hatten oder in der NS-Zeit, teilweise unter Zwang, nach Emden umgesiedelt waren. Diese 465 Namen stehen auf einem 1990 im jüdischen Friedhof eingeweiht Denkmal.  
  
Nach 1945 kehrten nur wenige frühere jüdische Einwohner, die die NS-Zeit überlebt hatten, nach Emden zurück. 1949 wurde eine neue Synagogengemeinde als Verein gegründet. Der Verein bestand bis 1984, als ihm nur noch ein Mitglied angehörte. Seitdem gehören die wenigen jüdischen Einwohner Emdens zur Synagogengemeinde Oldenburg.           

Ereignisse
Beschreibung
Gründung einer Synagogengemeinde
Datum Von
1984
Datum bis
1949
Datierung
1949-1984
Epoche universalgeschichtlich
Medien
Gedenkstein für die niedergebrannte Synagoge in Emden
Schwarzer Gedenkstein für die niedergebrannte Synagoge in Emden mit vergoldeter Inschrift: "An diesem Ort stand die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Emden. Erbaut im Jahre 1836. Durch Brandstiftung zerstört während des Nazipogroms in der Nacht vom 9. November 1938. Unsere jüdischen Mitbürger wurden entrechtet verfolgt, gequält, gemordet. Gedenke - Erinnere! Niemand ist vergessen und nichts ist vergessen."
Aufnahmedatum
19.08.2006
ggf. Urheber / Künstler
Pixelfehler
admin
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
ggf. URL
https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdische_Gemeinde_Emden#/media/File:Jewishmemorialemden.jpg
Breite
220
Höhe
293
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Mimetype
image/jpeg
Eingangstor zum jüdischen Friedhof in Emden
Eingangstor zum jüdischen Friedhof in Emden. Das Tor hat zwei Davidsterne und an der Seiten des Tors zwei Gedenktafel in Erinnerung an die jüdischen Mitbürger Emden
Aufnahmedatum
15.07.2006
ggf. Urheber / Künstler
Pixelfehler
admin
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commoms
ggf. URL
https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdische_Gemeinde_Emden#/media/File:Entrance_to_the_Jewish_cemetery,_Emden.jpg
Breite
220
Höhe
165
Lizenz
CC BY-SA 3.0
Mimetype
image/jpeg
Jüdischer Friedhof Emden
Blick auf den Jüdischen Friedhof Emden. Grabsteine zerstreut im Wald
Aufnahmedatum
1.09.2009
ggf. Urheber / Künstler
Matthias Süßen
d.akrish
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Wikimedia Commons
ggf. URL
https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdische_Gemeinde_Emden#/media/File:Juedfridhemden2008msu.jpg
Breite
3888
Höhe
2592
Lizenz
CC-BY-SA 2.5
Mimetype
image/jpeg
Blick auf das Synagogengrundstück mit der Bebauung mit Wohnhäusern
Blick auf ein mit roten Ziegelsteinen gebauten Wohnhäusern
Aufnahmedatum
4.08.2010
ggf. Urheber / Künstler
Joachim Hahn
d.akrish
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Alemannia Judaica
ggf. URL
http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20308/Emden%20Synagoge%20195.jpg
Breite
800
Höhe
600
Lizenz
CC-BY-SA
Mimetype
image/jpeg
Literatur
Alicke, Klaus-Dieter, Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum, Bd. 1, Gütersloh 2008, S. 1107-1113.
Redaktionell überprüft
Aus

Neuen Kommentar hinzufügen

Das Sprachkürzel des Kommentars.