Alter Jüdischer Friedhof (Erfurt)

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Anfang des 19. Jahrhunderts entstand wieder eine jüdische Gemeinde in der Stadt, die 1811/12 einen Friedhof vor dem Brühler Tor am Beginn der heutigen Cyriakstraße anlegen konnte. Der Friedhof wurde bis zur Anlage des neuen Friedhofes 1878 belegt. 1926 wurde der Friedhof schwer geschändet. Dabei wurden durch drei Jugendliche des "Wiking-Bundes" von den damals 130 vorhandenen Grabsteinen 95 umgestürzt oder stark beschädigt (siehe Berichte unten). 1938 wurde der Friedhof erneut verwüstet. 

Mittelalterlicher Jüdischer Friedhof (Erfurt)

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Bei Grabungen auf einer Baustelle im Bereich zwischen Andreasstraße, Großer Ackerhofgasse und Moritzstraße wurden 20 weitere Teile mittelalterlicher Jüdischer Grabsteine aufgefunden, darunter der älteste noch existierende Grabstein aus dem Jahr 1259 für "Frau Dolze, Tochter des Herrn Ascher".  Insgesamt verfügt Erfurt nun über insgesamt 58 jüdische Grabsteine und Grabsteinfragmente aus dem Mittelalter. Drei von ihnen sind in der Alten Synagoge zu sehen. Die neu aufgefundenen Stücke werden zunächst im Steindepot des Angermuseums untergebracht.

Jüdischer Friedhof (Ellrich)

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Die jüdische Gemeinde hatte bereits im 16. und 17. Jahrhundert einen Friedhof vor dem Wernaer Tor. Als dieser Friedhof in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu klein geworden war, erwarb die Gemeinde 1782 ein Grundstück vor dem Walkenrieder Tor. Die letzte Beisetzung erfolgte 1915. Die Friedhofsfläche umfasst ca. 25,00 ar. Es sind etwa 75 Grabsteine erhalten. Viele von ihnen weisen Spuren von Zerstörungen und Schändungen auf. Die an der Ecke Töpferstraße/Karlstraße befindliche Gedenktafel wurde in den 1990er-Jahren zerstört und entfernt; daraufhin wurde eine neue Tafel angebracht.

Synagoge (Ellrich)

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Artikel in der Zeitschrift "Menorah" 1926 Heft 9 S. 528: "Die Synagoge in Ellrich. Die vielen kleinen Judengemeinden Deutschlands mit ihrer eigenartigen Physiognomie sind in den letzten Jahrzehnten immer stärker dem Untergang preisgegeben. Zu ihnen gehört auch die Gemeinde von Ellrich, einem Städtchen am Rande des Südharzes auf der kürzesten Strecke von Hannover nach Thüringen. Hier lebte noch vor etwa einem halben Jahrhundert eine kleine, aber wertvolle jüdische Gemeinschaft.

Textilgeschäft

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Hermann Gerson, der im Gebäude Kirchberg 8 ein Textilgeschäft hatte. Auch er war nichtjüdisch verheiratet. Seine beiden Kinder Ruth und Alexander waren bereits 1930 nach Palästina ausgewandert. 1938 wurde das Geschäft von Hermann Gerson zwangsweise "arisiert". Hermann Gerson und seine Frau Julie wurden obdachlos. Sie fanden Unterkunft bei der nichtjüdischen Familie Heß. 1944 wurde Hermann Gerson denunziert und in das KZ Auschwitz deportiert.