Wohnhaus von Familie Gronner

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Am Wohnhaus der jüdischen Familie Gronner in der Friedrich-Hofmann-Straße 7 befindet sich seit Juli 1993 eine von dem in den USA lebenden John Gronner zur Erinnerung an seine Eltern angebrachte Gedenktafel mit der Inschrift: „Dieses Geschäftsgebäude wurde im Jahre 1929 von Samuel und Helene Gronner an der Stelle des ehemaligen Pfarramtes Ilmenau erbaut. Das nationalsozialistische Gewaltregime deportierte beide am 5. Mai 1942 nach dem Osten in den sicheren Tod. Diese Tafel dient ihrer Erinnerung und als stete Mahnung an kommende Geschlechter zur menschlichen und gegenseitigen Toleranz.

Religionsschule der Gemeinde

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Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war in der Zeit des 19./20. Jahrhunderts kein eigener Lehrer angestellt. Vielmehr kam regelmäßig ein auswärtiger Lehrer in die Gemeinde. Die jüdische Gemeinde, die sich selbst "Jüdische Religionsvereinigung e.V." nannte, gehörte zum Landesrabbinat Sachsen-Weimer-Eisenach mit Sitz in Eisenach.  Zum Unterricht der damals fünf jüdischen Kinder kam um 1924 Lehrer Jungmann aus Gotha wöchentlich in die Gemeinde.

Jüdisches Viertel (Ilmenau)

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Im 16. Jahrhundert werden zwischen 1508 und 1565 mehrfach jüdische Einwohner genannt (1508 wird namentlich Jud Jarow erwähnt). 1555 wurden die Schutzbriefe der in der Grafschaft Henneberg lebenden Juden nicht mehr verlängert, was zu ihrer Ausweisung bis 1566 führte. 
Vermutlich an die jüdische Ansiedlung des 16. Jahrhunderts erinnerte noch lange das "Judentor", von dem aus die noch im 19. Jahrhundert sogenannte "Jüdengasse" (seit 1860 "Bergstraße", später "Weimarer Straße") zum Markt führte.

Synagoge an der westlichen Stadtmauer

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Bis Anfang des 19. Jahrhunderts war jeweils ein Betsaal oder eine Synagoge vorhanden (z.B. 1737 im Zusammenhang mit der Formel zum Judeneid genannt). Am 30. August 1811 konnte eine Synagoge an der westlichen Stadtmauer eingeweiht werden. Der herzogliche Hoffaktor Levi Simon hatte dafür das Geld gegeben und zunächst zwei Gründstücke im Bereich der Unteren Marktstraße mit der damaligen Zählung Nr. 22 und 23 käuflich erworben. Die Einweihung erfolgte mit Erlaubnis Herzog Friedrichs. Die Einweihungsrede hielt Josef Michael Hirsch.

Jüdischer Friedhof (Heilbad Heiligenstadt)

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Ein jüdischer Friedhof wurde in Heiligenstadt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt. Das älteste Grab ist von 1829. Die in der NS-Zeit letzte Beisetzung war 1940. Möglicherweise gab es auch noch 1947 eine Beisetzung  (Pauline Löwenstein in einem Grab ohne erhaltene Inschrift).  
Der Friedhof ist umgeben von einem schlichten Holzzaun.    

Synagoge (Heilbad Heiligenstadt)

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Im 19. Jahrhundert wurden die Gottesdienste der Gemeinde zunächst in Mieträumen abgehalten. 1870 erwarb die Gemeinde ein Haus in der Stubenstraße und baute es zur einer Synagoge um. Baumeister Fütterer plante zunächst ein repräsentatives Aussehen der Vorderfront. Da jedoch von Seiten der Regierung keine Zuschüsse kamen, konnte der Plan nicht ausgeführt werden. Die Synagoge wurde 1872/73 erbaut und am 10. September 1873 eingeweiht.