Jüdisches Gemeindezentrum Krefeld
Auf Initiative des damaligen Oberbürgermeisters Dieter Pützhofen und
der jüdischen Gemeinde war 1998 der Verein Stiftung Dr. Isidor
Hirschfelder gegründet worden. Dieser Verein hatte und hat u.a. die
Aufgabe ein jüdisches Gemeindezentrum in Krefeld zu errichten, die
jüdische Kultur am Niederrhein zu fördern und die jüdische Geschichte am
Niederrhein zu fördern.
Jüdisches Gemeindezentrum Mönchengladbach
Bereits im Sommer 1945 begann der Wiederaufbau der jüdischen Gemeinde Gladbachs. Treibende Kraft hierbei war Kurt Hecht, der nach seiner KZ-Haft in Mechelen zurück in seine Heimat kam und langjähriger Vorsitzender der Gemeinde wurde.
Zur jüdischen Gemeinde Mönchengladbach gehören heute zudem die Kreise Viersen, Erkelenz, Heinsberg und Grevenbroich. Bis zum Ende der 1960er Jahre war die Gemeinde auf 120 Personen angewachsen. Durch den Zuzug vieler Jüdinnen und Juden aus den ehemaligen sowjetischen Gebieten in den 1990er Jahren wuchs die Gemeinde weiterhin an.
Alter jüdischer Friedhof Krefeld
DIe erste Erwähnung des alten jüdischen Friedhofes auf der Heideckerstraße stammt aus dem Jahr 1723. Die jüdische Gemeinde hatte das Gelände zunächst gepachtet, ehe sie es 1744 durch den damaligen Gemeindevorsteher Hertz Levi erwarb.
Bereits im Laufe des 18. Jahrhunderts- oder zum beginnenden 19. Jahrhunderts kam es zu den ersten Erweiterungen des Friedhofes. 1854 erfolgte die nächste Erweiterung durch den Erwerb des Grundstückes, das an die Nordseite des Begräbnisplatzes angrenzte.
Neuer jüdischer Friedhof Krefeld
Um 1900 war der jüdische Friedhof an der Heideckstraße vollständig belegt, sodass die jüdische Gemeinde neben dem kommunalen Friedhof in der Alten Gladbacher Straße ein Grundstück für einen neuen Begräbnisplatz erwarb. Auf diesem jüngeren jüdischen Friedhof wird seit 1903 bis heute noch bestattet.
Bereits 1945 begannen umfangreiche Restaurierungen des jüdischen Friedhofes. Viele entwendete Grabsteine und Skulpturen konnten zurückgeholt werden. Jedoch konnten bei vielen Steinen bis heute noch keine Daten neu eingemeißelt werden, da keine Angaben zu beschaffen waren.
Alter jüdischer Friedhof Hüls
Der ältere jüdische Friedhof in Krefeld Hüls wurde wahrscheinlich seit dem 17. Jahrhundert belegt. Er befand sich auf der ehemaligen Moersischen Straße, der heutigen Klever Straße. Bestattet wurde hier bis zum Jahr 1890. Danach wurde der jüngere jüdische Friedhof am Strathof angelegt.
Durch den nationalsozialistien Druck war die jüdische Gemeinde 1937 gezwungen das Grundstück der Begräbnisfläche zu verkaufen.
Heute ist werder der ehemalige Begräbnisplatz -, noch die Grabsteine erhalten.
Schuhhaus Hirsch
Das Schuhhaus Hirsch wurde noch vor dem ersten Weltkrieg von Moritz Hirsch gegründet und befand sich ursprünglich im eigenen Haus der Familie auf der Hochstraße 50. Als Moritz Hirsch 1927 verstarb, brauchte seine Witwe Meta Hirsch zur Weiterführung des Geschäftes die Unterstützung des gemeinsamen Sohnes Rudolf Hirsch. Dieser war zu diesem Zeitpunkt erst 20 Jahre alt. Er verlegte die Geschäftsräume in ein angemietetes Ladenlokal auf der Hochstraße 130. Noch während der Weltwirtschaftskrise ging das Schuhgeschäft auf Expansionskurs und beschäftigte 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Fabrik Heeder & Co
Bereits 1860 hatten Franz-August Heeder und sein Neffe Wilhelm Niemann eine Tapeten- und Wachstuchfabrik gegründet. Die Geschäftsadresse war der Bäkerpfad 1, die heutige Virchowstraße 130. Im Jahr 1882 trat der jüdische Kaufmann David Devries als Mitgesellschafter in das Unternehmen mit ein. Dieses wurde bereits 1888 wieder aufgelöst, jedoch nur ein Jahr später durch Devries am gleichen Standort neu gegründet. Auch den ursprünglichen Firmennamen „Heeder & Co“ behielt Devries bei.
Kartonagenfabrik E & O. Meyer
1898 wurde die Firma „Markus Meyer Kartonfabrik Krefeld“ als Buchdruckerei, Papier- und Pappengroßhandlung durch Markus Meyer in das hiesige Handelsregister eingetragen. Im Laufe der Jahre wurde es zum bedeutendsten Familienunternehmen in seiner Branche im weiten Umkreis der Stadt. 1927 entstand an der heutigen Philadelphiastraße 146-150 ein großer Neubau für das Unternehmen. Hier waren auch Wohnungen für Angestellte untergebracht. Das Gebäude steht heute noch.
Leonhard Tietz AG
Im August 1879 eröffnete der jüdische Textilhändler Leonhard Tietz in Stralsund ein gerade mal 25m² großes Textilgeschäft. Hieraus sollte in den kommenden Jahrzehnten die große und angesehene Warenhauskette „Leonhard Tietz AG“ entstehen. Der größte Warenhauskonzern Deutschland war auch ab 1904 in Krefeld an der Friedrichstraße Ecke St. Anton Straße. Mit 43 Standorten in ganz Deutschland beschäftigte das jüdische Unternehmen rund 15 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Gebrüder Kamp
Alexander Kamp kam kurz nach der Erbauung der Synagoge auf der Marktstraße Ecke Petersstraße in die Stadt und baute mit seinem Bruder Adolf sein Unternehmen auf der Petersstraße auf. Sie verkauften Häute und Därme für Metzgereien. Ende der 1870er Jahre zog er und sein Geschäft in das erworbene und größere Haus auf der Petersstraße 51-53. Alexander Kamp setzte sich 1896 zur Ruhe.