Jüdischer Niederrhein

Merländer, Strauß & Co

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1904 wurde die Seiden- und Samtwarengroßhandlung „Merländer, Strauß & Co“ durch Richard Merländer, Hermann Heymann und Siegfried Strauß gegründet. Die Familie Heymanns lebte zu dieser Zeit seit fast 300 Jahren in Krefeld. 

Seit den 1920er Jahren hatte die Firma ihre Geschäftsräume im dritten Stockwerk im sogenannten „Sinn-Haus“ auf der Neusser Straße. Das Sinn-Haus war das erste Warenhaus Krefelds und wurde 1906 durch Otto Engler designt. 

Tuchfabrik Gebrüder Aschaffenburg

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Otto und Hermann Aschaffenburg, gründeten 1897 die Firma „Gebrüder Aschaffenburg“ und starteten ihre Produktion mechanischen Webstühlen. Ihre Weberei befand sich zunächst in gemieteten Räumen der nichtjüdischen Färberei „Simons & Gier“ auf der heutigen Künkelerstraße 37. Simons & Gier verarbeiteten die von ihren Mietern gefertigte Webware direkt weiter.

Gemischte Stuhlwarenfabrik "A. Gotthelf & Cie"

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Abraham Gotthelf gründete 1861 die Firma „„A. Gotthelf & Cie“. Die „gemischte Stuhlwarenfabrik“ befand sich auf der heutigen Kapuzinerstraße 1. Der Firmenname lässt darauf schließen, dass Gotthelf einen Teilhaber hatte, der heute nicht mehr bekannt ist. Es handelte sich um einen Handbetrieb und es ist nicht sicher, ob alle Handstühle (Weberstühle, die händisch, nicht maschinell betrieben wurden) in dem Betriebsgebäude zusammenstanden.

Warenhaus Abraham

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Adolf Abraham und sein Bruder Julius arbeiteten Gegen Ende des 19. Jahrhunderts in der Bonner Filiale des ebenfalls jüdischen Kaufhauskonzerns von Leonhard Tietz. 1901 verließen die Brüder diese Filiale und eröffneten in gemieteten Räumen auf der Hauptstraße 59 in Rheydt ihr eigenes Warenhaus.

Lederhandlung "A. & J.B. Jonas"

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Jonas Benjamin Jonas gründete gemeinsam mit seinem Bruder Abraham Jonas am 1.11.1869 die Lederhandlung „A. & J.B. Jonas“, die auf der Lüpertzender Straße 71 ihre Geschäftsräume bezog. Im Januar 1878 schied Abraham Jonas aus dem gemeinsamen Unternehmen aus, der Geschäftsname änderte sich jedoch nicht. Kurze Zeit später wurde der Lederhandlung eine Schäftefabrik angegliedert. Obwohl das Geschäft bis in das 20. Jahrhundert bestand, zog Jonas Benjamin Jonas sich schon frühzeitig aus dem Geschäft zurück und widmete sich ehrenamtlichen Funktionen.

Manufakturwarenhandlung Bellerstein

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1869 gründete Salomon Bellerstein, der zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 21 Jahre alt war, seine eigene Manufakturwarenhandlung. Seine Geschäftsräume bezog er in der ehemaligen Krefelder Straße 51. Er befand sich demnach in direkter Nachbarschaft zum Ladenlokal Jonas Lennhoff und machte ihm somit Konkurrenz. Das Modehaus Bellerstein wurde schnell zu einem der größten seiner Art in Gladbach. 1888 wurden hier neben christlichen auch 20 jüdische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Manufaktur- und Modewarenhandlung Lennhoff

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1868 gründete Josef Lennhoff, der erst ein Jahr zuvor nach Gladbach gekommen war, die „Manufaktur- und Modewarenhandlung Lennhoff“. Seine Geschäftsräume bezog Lennhoff an der ehemaligen Krefelder Straße 47, der heutigen Hindenburgstraße.

Josef Lennhoff inserierte viel in der Gladbacher Tageszeitung. Darunter auch Meldungen, dass er an (hohen) jüdischen Feiertagen sein Ladengeschäft geschlossen ließ. Dies scheint seinem Geschäft wirtschaftlich jedoch nicht geschadet zu haben.

Jüdische Schule Viersen

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Das Haus Rektoratstraße 10 wurde 1862 durch die jüdische Gemeinde erworben. Das Gebäude diente unterschiedlichen Zwecken. Im Untergeschoss war die jüdische Schule untergebracht. Die Privatschule wurde 1905 verstaatlicht. Sie bestand bis ins Jahr 1932, als der letzte jüdische Lehrer - Israel Nussbaum - pensioniert wurde.

In der ersten Etage des Gebäudes errichtete die jüdische Gemeinde einen Betsaal, der bis zur Enteignung des Grundstückes um 1939/1940 bestand. Das Gebäude ging in städtischen Besitz über.

Textilgeschäft N. Lifges

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Mitten in der Süchtelner Innenstadt, auf der Hochstraße, hatten die Brüder Nathan und Jacob Lifges ihr „Textilgeschäft N.Lifges“. Die Ladenräume befanden sich im unteren Stockwerk, die Familie lebte in den oberen.

Um 1900 hatten die Brüder Lifges ihre Metzgerei aufgegeben und siedelten in den Textilhandel um. Auf diesem Gebiet erwiesen sie sich als wirtschaftlich sehr erfolgreich. Nach dem Tod Nathan Lifges 1902 übernahm Jacob Lifges das Geschäft alleine.