Hochstraße 130
47798 Krefeld
Deutschland
Das Schuhhaus Hirsch wurde noch vor dem ersten Weltkrieg von Moritz Hirsch gegründet und befand sich ursprünglich im eigenen Haus der Familie auf der Hochstraße 50. Als Moritz Hirsch 1927 verstarb, brauchte seine Witwe Meta Hirsch zur Weiterführung des Geschäftes die Unterstützung des gemeinsamen Sohnes Rudolf Hirsch. Dieser war zu diesem Zeitpunkt erst 20 Jahre alt. Er verlegte die Geschäftsräume in ein angemietetes Ladenlokal auf der Hochstraße 130. Noch während der Weltwirtschaftskrise ging das Schuhgeschäft auf Expansionskurs und beschäftigte 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dennoch hatte die Firma mit Umsatzverlusten zu kämpfen.
Direkt nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurde das Geschäft zum Ziel gewalttätiger Attentate. Grund war, dass Rudolf Hirsch nicht nur Jude, sondern auch Mitglied der KPD war. Rudolf Hirsch floh kurze Zeit später aus Deutschland. Um ihm eine finanzielle Lebensgrundlage zu verschaffen, verkaufte Meta Hirsch das Geschäft bereits im Mai 1933 zu für sie ungünstigen Konditionen an den Schuhhändler Gustav Grüterich und seiner Geschäftspartnerin Klara Klauser. Das Schuhhaus Hirsch war eines der ersten arisierten Geschäfte in Krefeld. Das Schuhgeschäft Grüterich existiert bis heute in den ehemaligen Geschäftsräumen der Familie Hirsch.
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