Mittelalterliche Synagoge (Erfurt)
Die wenige Jahre nach dem Pestpogrom wieder entstandene jüdische Gemeinde konnte im Bereich des Parkplatzes hinter dem Rathaus eine neue Synagoge erbauen (zweite Synagoge). Reste dieser Synagoge befinden sich vermutlich unter diesem Parkplatz. Im September 2012 wurde der Schlussstein wiedergefunden.
Mittelalterliches jüdisches Viertel (Erfurt)
Das mittelalterliche jüdische Wohngebiet befand sich bis zur Verfolgung und Zerstörung der Gemeinde in der Pestzeit im Bereich vom Ackerhof bis zum Benediktsplatz.
Gemeindezentrum Erfurt
Nach 1945 zogen zunächst nur wenige jüdische Personen wieder in der Stadt zu (Überlebende aus Konzentrationslagern, nur wenige davon aus dem Vorkriegs-Erfurt.). Ein erstes Gemeindezentrum entstand in gemieteten Räumen Am Anger 30/32, bis am 31. August 1952 (10. Ellul 5712) eine neue Synagoge mit Gemeindezentrum eingeweiht werden konnte.
Neuer Jüdischer Friedhof Erfurt
Der Neue jüdische Friedhof ist der Friedhof der Jüdischen Gemeinde Erfurts. Er wurde 1871 angelegt, nachdem der alte Friedhof an der Cyriaksstraße nicht mehr erweitert werden konnte. Er befindet sich am Rand des Steigerwalds neben der Thüringenhalle, Werner-Seelenbinder-Straße 3, und wird noch heute als Begräbnisort genutzt.
Alter Jüdischer Friedhof (Erfurt)
Anfang des 19. Jahrhunderts entstand wieder eine jüdische Gemeinde in der Stadt, die 1811/12 einen Friedhof vor dem Brühler Tor am Beginn der heutigen Cyriakstraße anlegen konnte. Der Friedhof wurde bis zur Anlage des neuen Friedhofes 1878 belegt. 1926 wurde der Friedhof schwer geschändet. Dabei wurden durch drei Jugendliche des "Wiking-Bundes" von den damals 130 vorhandenen Grabsteinen 95 umgestürzt oder stark beschädigt (siehe Berichte unten). 1938 wurde der Friedhof erneut verwüstet.
Mittelalterlicher Jüdischer Friedhof (Erfurt)
Bei Grabungen auf einer Baustelle im Bereich zwischen Andreasstraße, Großer Ackerhofgasse und Moritzstraße wurden 20 weitere Teile mittelalterlicher Jüdischer Grabsteine aufgefunden, darunter der älteste noch existierende Grabstein aus dem Jahr 1259 für "Frau Dolze, Tochter des Herrn Ascher". Insgesamt verfügt Erfurt nun über insgesamt 58 jüdische Grabsteine und Grabsteinfragmente aus dem Mittelalter. Drei von ihnen sind in der Alten Synagoge zu sehen. Die neu aufgefundenen Stücke werden zunächst im Steindepot des Angermuseums untergebracht.
Jüdisches Viertel (Ellrich)
Jüdischer Friedhof (Ellrich)
Die jüdische Gemeinde hatte bereits im 16. und 17. Jahrhundert einen Friedhof vor dem Wernaer Tor. Als dieser Friedhof in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu klein geworden war, erwarb die Gemeinde 1782 ein Grundstück vor dem Walkenrieder Tor. Die letzte Beisetzung erfolgte 1915. Die Friedhofsfläche umfasst ca. 25,00 ar. Es sind etwa 75 Grabsteine erhalten. Viele von ihnen weisen Spuren von Zerstörungen und Schändungen auf. Die an der Ecke Töpferstraße/Karlstraße befindliche Gedenktafel wurde in den 1990er-Jahren zerstört und entfernt; daraufhin wurde eine neue Tafel angebracht.
Synagoge (Ellrich)
Artikel in der Zeitschrift "Menorah" 1926 Heft 9 S. 528: "Die Synagoge in Ellrich. Die vielen kleinen Judengemeinden Deutschlands mit ihrer eigenartigen Physiognomie sind in den letzten Jahrzehnten immer stärker dem Untergang preisgegeben. Zu ihnen gehört auch die Gemeinde von Ellrich, einem Städtchen am Rande des Südharzes auf der kürzesten Strecke von Hannover nach Thüringen. Hier lebte noch vor etwa einem halben Jahrhundert eine kleine, aber wertvolle jüdische Gemeinschaft.
Wohnhaus von Familie Richter
Familie Richter wohnte in der Bahnhofstraße; er war Mitinhaber der Harzer Papierfabrik und war bereits im Frühjahr 1933 in "Schutzhaft" genommen worden. Bei seiner dritten Verhaftung nahm es sich 1939 im Gerichtsgefängnis Nordhausen das Leben. Sein Sohn, zuletzt im KZ Gross-Rosen, überlebte die Deportation.