Jüdisches Krankenhaus
Da sich viele Jüdinnen und Juden nicht von deutschen Ärzten versorgen lassen wollten, forderten die jüdischen Selbstverwaltungsgremien schon Ende 1945 eine eigene medizinische Infrastruktur und ein separates Krankenhaus. Im Gymnasium Max-Josef-Stift in München-Bogenhausen, das im Krieg als Lazarett diente, wurde im Frühjahr 1946 ein UNRRA-Hospital für NS-Verfolgte jeglicher Herkunft eröffnet. Erst ab April 1949, unter Leitung des Chefarztes Dr. Moses Osterweil, richtete sich das Krankenhaus dann ausschließlich auf eine medizinische Versorgung von jüdischen Überlebenden aus.
Poliklinik
Diese medizinische Einrichtung zur ambulanten Behandlung wurde 1946 zur Entlastung des UNRRA-Krankenhauses gegründet. Sie stand den Patientinnen und Patienten jüdischer Herkunft aus München und der Region offen. Im Haus war zudem eine Beratungsstelle für Schwangere und Kleinkinder untergebracht. Später konnten sich hier die DPs für ihre anstehende Auswanderung auch gegen diverse Infektionskrankheiten impfen lassen.
Praxis Dr. med. Nathan Albert Ransohoff
<p>Der Nervenarzt und Psychiater Dr. med. Nathan Albert Ransohoff wurde 1872 im westfälischen Nieheim geboren und war von 1904 bis 1919 Ärztlicher Direktor der elsässischen Anstalt Stephansfeld-Hördt. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er 1919 aus dem Elsass ausgewiesen und kam auf Umwegen 1921 gemeinsam mit seiner Frau Hilma Ransohoff, geborene Bagge, nach Lüneburg.
Dr. Lotte Heinemann - Kinderarztpraxis
<p>Lotte Heinemann wurde 1892 als viertes Kind von Selma und Robert Heinemann in Lüneburg geboren und studierte Medizin.</p><p>Frau Dr. Lotte Heinemann ließ sich Mitte der 1920er-Jahre in Lüneburg als Kinderärztin nieder, im elterlichen Wohnhaus in der Schießgrabenstraße 10. Außerdem arbeitete sie als Assistentin des Lüneburger Kreisphysikus und betreute dabei unter anderem die Kinder im Erholungsheim Wilschenbruch.</p><p>Die Nationalsozialisten in Lüneburg attackierten Dr.
Jüdisches Krankenhaus Hannover (mit Altersheim und Krankenpflegeschule)
<p>Die Klinik wurden 1901 vom Israelitischen Verein für Altersfürsorge und Krankenpflege auf dem Eckgrundstück Ellernstraße/Vereinstraße im Zooviertel zu Hannover errichtet. Architekt war Carl Arend. Der Verein betrieb Krankenhaus mit angeschlossener Krankenpflegeschule, Altersheim und Totenhaus - auch für christliche Patienten - bis 1939. Die Klinik war auf Chirurgie, Innere Medizin und Gynäkologie spezialisiert.
Sanatorium - Dr. Goldschmidt
<p>Dr.Siegfried Goldschmidt wurde am 19. Februar 1877 in Witzenhausen geboren. Die Eltern waren der Kaufmann Hirsch Goldschmidt und Julie "Julchen" Goldschmidt, geb. Spangenthal. Nach seinem Studium der Medizin und seiner Promotion zum Doktor der Medizin arbeitete er als praktischer Arzt und Nervenarzt in Frankfurt am Main.1911 gründete Dr. Siegried Goldschmidt das Taunus Sanatorium ( Dr. Goldschmidt Sanatorium ), dessen Zielgruppe vor allem jüdische Kurgäste in Bad Homburg waren.
Martha Wygodzinski (1869-1943), die erste Ärztin im Krankenhaus "Am Urban"
<p>Martha Hedwig Wygodzinski, am 2.7.1869 in Berlin geboren, war eine deutsche Politikerin (SPD) und das erste weibliche Mitglied in der „Berliner Medizinischen Gesellschaft“. Zusammen mit ihren drei Schwestern wuchs sie als Tochter von Nanny und Max Wÿgodzinski in einer großbürgerlichen jüdischen Familie in Berlin-Tiergarten auf.
Krankenhaus "Am Urban" (Neubau, 1970 - heute) mit Gedenktafel (1988) und Open-Air-Ausstellung (2020)
Das Klinikum "Am Urban" (kurz "KAU" genannt, offizielle Bezeichnung: "Vivantes Klinikum Am Urban", umgangssprachlich auch: "Urban-Krankenhaus") ist das einzige Krankenhaus im Berliner Ortsteil Kreuzberg und wird seit 2001 vom landeseigenen Berliner Krankenhausbetreiber Vivantes betrieben.
Albert Fraenkel (1848-1916), Gründungsdirektor des Krankenhauses "Am Urban"
Albert Fraenkel (* 10.3.1848 Frankfurt (Oder); † 6.7.1916 Berlin-Grunewald) war ein deutscher Internist und Bakteriologe. Er wurde als Sohn des jüdischen Eisenwarenhändlers David Fraenkel geboren. Seine Mutter war die Nichte Ludwig Traubes, eines Professors für Innere Medizin. [...]