Soziales

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Agudas Jisroel

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Die streng orthodoxe Vereinigung Agudas Jisroel, 1912 in Polen gegründet, vertrat die Haltung, dass nicht die politische Bewegung des Zionismus das „jüdische Volk zur Erlösung“ führen würde, sondern einzig das genaue Befolgen der Gebote der Tora. Nach der Schoa relativierte die Organisation diesen Standpunkt und beteiligte sich am Aufbau des jüdischnationalen Gemeinwesens, hielt jedoch stark daran fest, dass die Halacha, das jüdische Religionsgesetz, über die Belange des Staates Israel entscheiden sollte.

Suchdienst des Zentralkomitees der befreiten Juden

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Der amerikanische Armeerabbiner Abraham Klausner (1915—2007) traf im Mai 1945 im kurz zuvor befreiten Konzentrationslager Dachau ein und begann sich für die Belange der ehemaligen jüdischen KZ-Häftlinge einzusetzen. Bereits am 21. Juni 1945 gab er die erste gedruckte Suchliste mit dem Titel Sharit Ha-Platah (der gerettete Rest) heraus, die vom Zentralkomitee der befreiten Juden in Bayern veröffentlicht wurde. Sie enthält einige Tausend Namen von Überlebenden. Mit Hilfe des eingerichteten Suchdienstes wurde weltweit nach Familienangehörigen geforscht.

American Jewish Joint Distribution Committee (AJDC / Joint)

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Das American Jewish Joint Distribution Committee (AJDC / Joint) wurde 1914 als jüdisch-amerikanische Wohlfahrtsorganisation mit dem Ziel gegründet, Jüdinnen und Juden in Osteuropa und Palästina wirtschaftlich zu unterstützen. Während des Zweiten Weltkriegs half die Organisation jüdischen Flüchtenden aus NS-Deutschland. Nach der Schoa initiierte der Joint ein umfangreiches Hilfsprogramm für die Überlebenden in den deutschen, österreichischen und italienischen DP-Lagern. Zudem organisierte und finanzierte der Joint die Auswanderung nach Israel und Übersee. 

Hebrew Immigrant Aid Society

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Die Hebrew Immigrant Aid Society (HIAS) war eine Hilfsorganisation, 1902 in den USA gegründet, um jüdische Einwandererinnen und Einwanderer zu unterstützen, die vor den Pogromen in Russland und Osteuropa flohen. Ihr Vorläufer war bereits ab 1880 tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg unterstützte HIAS jüdische Überlebende bei der Suche nach Angehörigen und ermöglichte jüdischen DPs die Übersiedelung vor allem nach Nordamerika.

Ehrengericht / Juristische Abteilung des Zentralkomitees

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Neben den autonomen jüdischen Strafgerichten, die Alltagsdelikte verhandelten, existierten auch sogenannte Ehrengerichte. Sie urteilten insbesondere über Kollaborateure und sogenannte Kapos, die in der Zeit der Verfolgung mit den Nationalsozialisten zusammengearbeitet oder Mitgefangene misshandelt hatten. Bei einem Schuldspruch konnten soziale Ächtung, Kürzung der Lebensmittelzuteilung, Haft, aber auch ein Ausschluss aus der DP-Gemeinschaft erfolgen.

Vaad Hatzala

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A rescue committee founded in 1939 by Orthodox rabbis in the USA and Canada with the aim of rescuing Eastern European rabbis and religious students. After 1945, Vaad Hatzalah supported DPs in the DP camps, spiritually and materially. In Munich, the organization had an office at Bachmairstrasse 12, where the Deputy Director for Germany, Rabbi Aviezer Bustin, also lived.

Mädchenwaisenanstalt des Israelitischen Frauenvereins

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In dem Gebäude Theobald-Christ-Straße 21 (früher Theobaldstraße) wirkte die im Jahr 1852 gegründete Mädchenwaisenanstalt des Israelitischen Frauenvereins. Die Einrichtung wurde ab 1895 zehn Jahre lang von der Frauenrechtlerin Bertha Pappenheim (1859-1936) geleitet. Um 1900 lebten dort circa 25 bis 30 junge Frauen, die entweder Halb- oder Vollwaisen waren; in einigen Fällen konnten sich die Eltern nicht um ihre Kinder kümmern.

Jungenheim Beith Neorim (Beth Nearim)

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Die Gebäude in der Hölderlinstraße, zu denen auch die Hausnummer 10 gehörte, wurden 1903 errichtet; für die Pläne zeichnete der Architekt Carl Runkwitz verantwortlich, das beauftragte Bauunternehmen hieß Cohn & Kreh. Ab etwa 1906/07 beherbergte das Haus eine Hilfsschule. Spätestens ab den 1930er Jahren war die Adresse mit der Geschichte der benachbarten Samson-Raphael-Hirsch-Realschule verknüpft. Aufgrund zunehmender Verfolgung im Frankfurter Umland und weit darüber hinaus suchten jetzt viele Familien dort Schutz für ihre Kinder.

Königswarter-Hospital

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Im Jahr 1873 stifteten der Bankier Isaac Königswarter und seine Ehefrau Elisabeth zum Andenken an den Vater und Schwiegervater Marcus Königswarter sowie an den älteren Bruder und Schwager Zacharias Königswarter 215.000 Gulden für den Bau eines modernen Krankenhauses; dafür erwarb die Israelitische Gemeinde vier Grundstücke. Am 27. Juni 1875 konnte das Königswarter Hospital der Israelitischen Gemeinde mit mehr als 50 Betten und einer Synagoge feierlich eingeweiht werden; als Architekt zeichnete Johann Christian Gramm für die Baupläne verantwortlich.