Königswarter-Hospital

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90
Kategorie
Adresse

Königswarterstraße 8-16
60316 Frankfurt am Main
Deutschland

Früherer Straßenname
Königswarterstraße 29
Koordinate
50.117080504843, 8.69796457834

Im Jahr 1873 stifteten der Bankier Isaac Königswarter und seine Ehefrau Elisabeth zum Andenken an den Vater und Schwiegervater Marcus Königswarter sowie an den älteren Bruder und Schwager Zacharias Königswarter 215.000 Gulden für den Bau eines modernen Krankenhauses; dafür erwarb die Israelitische Gemeinde vier Grundstücke. Am 27. Juni 1875 konnte das Königswarter Hospital der Israelitischen Gemeinde mit mehr als 50 Betten und einer Synagoge feierlich eingeweiht werden; als Architekt zeichnete Johann Christian Gramm für die Baupläne verantwortlich. Die Zeitschrift Der Israelit pries die Stiftung als „ein bleibendes Denkmal des Geistes wahrer Menschenliebe“. Kranke aus sozial prekären Verhältnissen wurden dort unentgeltlich versorgt. Das Hospital verfügte über Räume mit vier bis acht Betten, aber auch über sogenannte Privat-Kranken-Kammern mit nur zwei Betten. Kurz nach der Eröffnung benannte die Stadt Frankfurt am Main die alte Adresse Grüner Weg 26 zu Ehren der Stifter-Familie um in Königswarter Straße. Als um 1900 für das Hospital der Israelitischen Gemeinde in der Königswarter Straße aufwendige Modernisierungen und Umbauten anstanden, entschloss sich die Gemeinde zu einem Neubau an der Gagernstraße auf dem Röderberg. Die Kosten wurden wieder weitgehend durch Stiftungen und Spenden von Gemeindemitgliedern gedeckt. Von 1935 bis 1945 hieß die alte Anschrift Quinckestraße (nach dem Mediziner Heinrich Irenäus Quincke) – die öffentliche Würdigung jüdischer Bürger*innen wurde systematisch von der nationalsozialistischen Stadtverwaltung verleugnet. Auf dem Areal Königswarter Straße 8-16 steht heute die Klinik Rotes Kreuz.

Ereignisse
Medien
Ansicht des Hospitals an der Königswarterstraße
Ansicht des Hospitals an der Königswarterstraße
Jüdisches Muse…
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Jüdisches Museum Frankfurt
Breite
708
Höhe
965
Lizenz
Rechte vorbehalten
Grundriss des Hospitals
Grundriss des Hospitals
Aufnahmedatum
1886
Jüdisches Muse…
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Jüdisches Museum Frankfurt
Breite
1181
Höhe
838
Lizenz
Rechte vorbehalten
Gedenktafel an Marcus und Zacharias Königswarter, links am heutigen Haupteingang des Altenzentrums der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main, Bornheimer Landwehr
Gedenktafel an Marcus und Zacharias Königswarter, links am heutigen Haupteingang des Altenzentrums der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main, Bornheimer Landwehr
Fotografiert von
Alphons Dettenbach
Jüdisches Muse…
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Jüdisches Museum Frankfurt
Breite
1181
Höhe
872
Lizenz
Rechte vorbehalten
Ansicht des Hospitals
Ansicht des Hospitals
Jüdisches Muse…
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Beschreibung der am 27. Juni 1875 stattgefundenen Feierlichkeiten zur Einweihung des Hospitals der israel[itischen] Gemeinde in Frankfurt am Main Grüner Weg 26, Frankfurt am Main 1876, S. 32
Breite
560
Höhe
400
Lizenz
Rechte vorbehalten
Literatur
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt, Best. S2 Nr. 841.
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt, Best. H.15.15, Nr. 1872-331.
Beschreibung der am 27. Juni 1875 stattgefundenen Feierlichkeiten zur Einweihung des Hospitals der israel[itischen] Gemeinde in Frankfurt am Main Grüner Weg 26, Frankfurt am Main 1876, Institut für Stadtgeschichte.
Helga Krohn, „Auf einem der luftigsten und freundlichsten Punkte der Stadt, auf dem Röderberge, sind die jüdischen Spitäler“. In: Jüdisches Museum Frankfurt (Hg.), Ostend – Blick in ein jüdisches Viertel, Frankfurt am Main 2. Auflage 2004, S. 133.
Hans-Otto Schembs: Jüdische Mäzene und Stifter in Frankfurt am Main 2007.
Gerhard Schiebler: Jüdische Stiftungen in Frankfurt am Main. Stiftungen, Schenkungen, Organisationen und Vereine mit Kurzbiographien jüdischer Bürger. Hrsg. von Arno Lustiger im Auftrag der M. J. Kirchheim‘schen Stiftung, Frankfurt am Main 1988, S. 26, 111f., 144-146.
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