Mädchenwaisenanstalt des Israelitischen Frauenvereins

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Kategorie
Adresse

Theobald-Christ-Straße 21
60316 Frankfurt am Main
Deutschland

Früherer Straßenname
Theobaldstraße
Koordinate
50.114666430711, 8.6978068392532

In dem Gebäude Theobald-Christ-Straße 21 (früher Theobaldstraße) wirkte die im Jahr 1852 gegründete Mädchenwaisenanstalt des Israelitischen Frauenvereins. Die Einrichtung wurde ab 1895 zehn Jahre lang von der Frauenrechtlerin Bertha Pappenheim (1859-1936) geleitet. Um 1900 lebten dort circa 25 bis 30 junge Frauen, die entweder Halb- oder Vollwaisen waren; in einigen Fällen konnten sich die Eltern nicht um ihre Kinder kümmern. Bertha Pappenheim legte Wert auf die Einhaltung der Religionsgesetze und auf eine gute Ausbildung, welche die Jugendlichen auf eine Berufstätigkeit, „zu nützlicher bürgerlicher Thätigkeit“ und zu finanzieller Unabhängigkeit vorbereiten sollte. Die Israelitische Mädchenwaisenanstalt galt als modern und in sozialpädagogischen Kreisen als vorbildlich. Ab 1902 kooperierte die Institution mit der von dem Frankfurter Unternehmer und Sozialreformer Wilhelm Merton (1848-1916) gegründeten Centrale für private Fürsorge und deren Ausbildungskursen für soziale Berufe. Die Mädchenwaisenanstalt wurde im April 1931 geschlossen, die Pflegekinder in anderen Einrichtungen untergebracht.

Ereignisse
Medien
Bertha Pappenheim, Leiterin der Waisenanstalt des Israelitischen Frauenvereins, mit Schülerinnen
Bertha Pappenheim, Leiterin der Waisenanstalt des Israelitischen Frauenvereins, mit Schülerinnen
Aufnahmedatum
um 1905
Jüdisches Muse…
Bildquelle (Woher stammt das Bild)
Jüdisches Museum Frankfurt
Breite
1181
Höhe
826
Lizenz
Rechte vorbehalten
Das Gebäude Theobald-Christ-Straße 21 heute
Das Gebäude Theobald-Christ-Straße 21 heute
Aufnahmedatum
2024
Fotografiert von
Fedor Besseler
Jüdisches Muse…
Breite
3468
Höhe
4624
Lizenz
gemeinfrei
Literatur
Jahresberichte des Israelitischen Frauenvereins, Frankfurt am Main, Druck: J. F. Bach, 1848-1905, Leo Baeck Institute New York.
Schließung des Waisenhauses des Israelitischen Frauenvereins, in: Jüdische Wohlfahrtspflege und Sozialpolitik. Zeitschrift der Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden und der Hauptstelle für jüdische Wanderfürsorge und Arbeitsnachweise, 1931, Nr. 2, S. 342.
Paul Arnsberg, Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution, Bd. 2, Eduard Roether Verlag, Darmstadt 1983, S. 109.
Helga Krohn, „Auf einem der luftigsten und freundlichsten Punkte der Stadt, auf dem Röderberge, sind die jüdischen Spitäler“, in: Jüdisches Museum Frankfurt (Hrsg.), Ostend. Blick in ein jüdisches Viertel, Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2000, S. 128-143, hier S. 130-131.
Dr. Spiess, Die hygienischen Einrichtungen von Frankfurt am Main, Frankfurt am Main 1888, S. 187-188.
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