Schießgrabenstraße 10
Niedersachsen
21335 Lüneburg
Deutschland
<p>Lotte Heinemann wurde 1892 als viertes Kind von Selma und Robert Heinemann in Lüneburg geboren und studierte Medizin.</p><p>Frau Dr. Lotte Heinemann ließ sich Mitte der 1920er-Jahre in Lüneburg als Kinderärztin nieder, im elterlichen Wohnhaus in der Schießgrabenstraße 10. Außerdem arbeitete sie als Assistentin des Lüneburger Kreisphysikus und betreute dabei unter anderem die Kinder im Erholungsheim Wilschenbruch.</p><p>Die Nationalsozialisten in Lüneburg attackierten Dr. Lotte Heinemann schon früh, noch in der Zeit der Weimarer Republik. NSDAP-Gauleiter Otto Telschow erklärte es 1929 in seiner Zeitung „Niedersachsenstürmer“ zum Skandal, dass „ausgerechnet eine Jüdin Heinemann für würdig befunden wurde, als Kreisschulärztin die Gesundheit unserer Bauernbuben und -mädel im Landkreis Lüneburg zu überwachen.“ Schon kurz nach dem Beginn der NS-Herrschaft sorgten nationalsozialistische Berufskollegen in Lüneburg dafür, dass ihr die Kassenzulassung entzogen wurde.</p><p>Bis 1936 harrte Lotte Heinemann unter schwierigen Bedingungen in Lüneburg aus, dann emigrierte sie in die USA. Ihre Brüder Kurt und Hans wohnten dort schon seit den frühen 1920er Jahren. Lotte ließ sich in New York im Stadtteil Washington Heights nieder, der zu jener Zeit von deutsch-jüdischen Emigranten geprägt war. Sie holte alle medizinischen Prüfungen nach und konnte schließlich wieder als Kinderärztin praktizieren.</p><p>Am 22.01.1972 verstarb sie in New York City, NY, USA im Alter von 80 Jahren</p><p> </p>
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