Canadian Jewish Congress, Büro von Ethel Ostry
Auf Initiative der 1919 gegründeten Interessensvertretung der jüdischen Gemeinschaft in Kanada erlaubte die kanadische Regierung nach dem Zweiten Weltkrieg im Rahmen des War Orphans Project etwa eintausend Waisen aus Europa die Emigration nach Kanada. Federführend für die Umsetzung des Programms war der in Würzburg geborene Manfred Saalheimer. Unterstützt wurde er dabei von der kanadischen Sozialarbeiterin Ethel Ostry, die ihr Büro in München hatte. Zwischen September 1947 und März 1952 kamen 1 116 Kinder aus DP-Lagern und Kinderheimen aus ganz Europa nach Kanada.
Vaad Hatzala
1939 von orthodoxen Rabbinern in den USA und Kanada gegründetes Rettungskomitee mit dem Ziel, osteuropäische Rabbiner und Religionsstudenten zu retten. Nach 1945 unterstütze der Vaad Hatzala die DPs in den DP-Lagern spirituell und materiell. In München betrieb die Organisation ein Büro in der Bachmairstraße 12, wo auch der Deputy Director für Deutschland, Rabbiner Aviezer Bustin, wohnte.
Dieser Eintrag wurde im Rahmen der Online-Ausstellung „München Displaced ONLINE“ unseres Kooperationspartners Jüdisches Museum München erstellt.
Redaktion der Zeitung Undzer Veg
Die Zeitung erschien als Organ des Zentralkomitees der befreiten Juden von Oktober 1945 bis Januar 1950 in einer Auflage von bis zu 30 000 Exemplaren. Ab der ersten Ausgabe wurde das Blatt auf Jiddisch mit hebräischen Lettern gedruckt. Da nicht genügend Schriftsätze vorhanden waren, mussten die meisten jiddischen DP-Zeitungen lateinische Buchstaben verwenden.
Die Umschrift orientierte sich an der polnischen Phonetik.
Dieser Eintrag wurde im Rahmen der Online-Ausstellung „München Displaced ONLINE“ unseres Kooperationspartners Jüdisches Museum München erstellt.
Jüdisches Museum München
Das Jüdische Museum München, eine Einrichtung der Landeshauptstadt München, widmet sich der Vielfalt jüdischer Geschichte und Kultur. Es wurde 2007 eröffnet und ist Teil des Bauensembles am St.-Jakobs-Platz, zu dem auch die Ohel-Jakob-Synagoge und das jüdische Gemeindezentrum gehören. Auf drei Ausstellungsflächen beschäftigt sich das Museum mit jüdischen Lebenswelten in München in der Vergangenheit und heute sowie den Themen Migration und Teilhabe. Neben der Dauerausstellung „Stimmen_Orte_Zeiten“ werden regelmäßig Wechselausstellungen gezeigt.
World "ORT" Union - Zentral-Büro
Die "ORT" ( Organisation - Reconstruction - Training ) wurde 1880 in Russland gegründet. Federführend waren dabei fünf russisch-jüdische Philanthropen, darunter Samuel Polyakov, Naphtali Herz Günzburg und Nikolai Bakst. Die "Gesellschaft für handwerkliche und landwirtschaftliche Arbeit" in Russland hatte sich die Aufgabe gesetzt, die Berufsausbildung von Juden in Russland zu fördern. Mit der Verlegung des Standorts der "ORT" 1921 nach Berlin, änderte sich nicht nur der Name in "World ORT Union", auch ihr Aktionsradius vergrößerte sich - World Ort Union agierte international.
Spitzenhaus Rosa Klauber
Rosa Klauber wurde 1820 in Lettin (Letiny) geboren. Sie war zweimal verheiratet - in 1. Ehe mit Samuel Gartenzaum. Das Paar hatte zwei Kinder - Mathias Gartenzaum, geb. 14. Oktober 1844 in Friedrichshof und Anna, verheiratete Schwarz, geb. am 3. Januar 1847 in Friedrichshof. In zweiter Ehe war Rosa Klauber verheiratet mit Elias Klauber, geb. etwa 1816 in Muttersdorf (Mutenin). Das Paar hatte neun Kinder - Wilhelmina, verheiratete Bloch, geb. 6.7.1851, - David, geb.
Therese Giehse
Diese digitale Biografie über Therese Giehse ist im Rahmen eines P-Seminars am Theresia Gerhardinger Gymnasium am Anger im Jahr 2022 in München, mit freundlicher Unterstützung der Monacensia im Hildebrandhaus, entstanden. Durch die Unterstützung der Münchner Kammerspiele und dem Jüdischen Museum München konnten wir, die Teilnehmerinnen des P-Seminars, uns intensiv mit Therese Giehses Leben und Wirken beschäftigen.
Israelisches Konsulat München
Erst 1965 nahmen die Bundesrepublik Deutschland und Israel diplomatische Beziehungen auf. Aber bereits im Herbst 1948 wurde in München ein israelisches Konsulat eröffnet. Es galt aber nicht als eine Institution, die offizielle Beziehungen mit Deutschland pflegte, sondern mit den westlichen Besatzungsmächten (USA, Großbritannien und Frankreich). Das Konsulat war vor allem für die Belange der jüdischen Displaced Persons da, die sich in DP-Camps in Bayern aufhielten.
Kaufhaus für Damenmoden - Otto Landauer
Nach seiner Ausbildung als Handelslehrling in Sankt Gallen eröffnete Otto Landauer, geb. Nathan Landauer (1842 in Hürben – 1913 in München), 1878 einen Knopf-, Band- und Posamentierwarenhandel in München, den er später zu einem Damenmodegeschäft umbaute. 1889 bezog Otto Landauer Damenmoden ein neu errichtetes Geschäftshaus in der Kaufingerstraße 28. 1904 und 1906 erwarb Otto Landauer die benachbarten Grundstücke und erweiterte seine Verkaufsräume. 1909 wurde er bayerischer Kommerzienrat und 1912 Königlich Bayerischer Hoflieferant.
Synagoge Reichenbachstraße (München)
Über ihren Bau und ihre Einweihung am 5. September 1931 war in der Bayerischen Israelitischen Gemeindezeit am 15. September 1931 zu lesen: „Einweihungsfeier der neuen Synagoge in München. Am Samstag, den 5.