Diese digitale Biografie über Therese Giehse ist im Rahmen eines P-Seminars am Theresia Gerhardinger Gymnasium am Anger im Jahr 2022 in München, mit freundlicher Unterstützung der Monacensia im Hildebrandhaus, entstanden. Durch die Unterstützung der Münchner Kammerspiele und dem Jüdischen Museum München konnten wir, die Teilnehmerinnen des P-Seminars, uns intensiv mit Therese Giehses Leben und Wirken beschäftigen.
Wir starteten unser P-Seminar ohne großes Vorwissen zu der Schauspielerin Therese Giehse, doch im Laufe unserer umfangreichen und sorgfältigen Recherche erfuhren wir von ihrer vielseitig inspirierenden und spannenden Lebensgeschichte.
Therese Giehse war eine jüdische, lesbische Schauspielerin, die kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland ins Exil gehen musste, jedoch keine Scheu hatte, ihre kritische Position gegenüber der NS-Ideologie zu äußern. Besonders beeindruckt hat uns ihre politische Aktivität und ihr Mut. Vor allem durch die Gründung des politischen und literarischen Kabaretts „Die Pfeffermühle“ wendete sie sich mit Hilfe von Satire gegen die Nationalsozialisten.
Wir sind froh, dass Therese Giehses bemerkenswerte Biografie einen Platz auf Jewish Places gefunden hat. Außerdem möchten wir dem Jewish-Places-Team unseren Dank für die technische Unterstützung aussprechen und auch noch einmal betonen, wie wichtig es ist, sich mit jüdischem Leben in Deutschland außerhalb der Zeit des Nationalsozialismus zu beschäftigen.

Beruf
Schauspielerin
Geburtsdatum
06.03.1898
Geburtsort
München
Gender
Frau
Literatur
o.V.: Therese Giehse – Tscharlies jüdische Oma, Stand: 08.09.2011, URL:
https://www.br.de/themen/religion/juden-bayern-therese-giehse-100.html (zuletzt aufgerufen:
04.07.2022).
Wendt, Gunna: Liebe, Theater, Politik, URL: https://www.literaturportal-bayern.de/themen?task=lpbtheme.default&id=1368 (zuletzt aufgerufen: 04.07.2022).
Wendt, Gunna: Spießrutenlaufen von der Synagoge zur Kirche, URL: https://www.literaturportal-bayern.de/themen?task=lpbtheme.default&id=1372 (zuletzt aufgerufen: 06.02.2022).
Wendt, Gunna: Erika und Therese: Erika Mann und Therese Giehse - Eine Liebe zwischen Kunst und Krieg, München, 2018.
Panthöfer, Sven: Therese Giehse 1898-1975, Stand: 14.09.2014, URL: https://www.dhm.de/lemo/biografie/therese-giehse (zuletzt aufgerufen: 19.03.2022).
Poppek, Yvonne: Wie Wein und Wasser, Stand: 07.03.2018, URL: https://www.sueddeutsche.de/kultur/biografie-wie-wein-und-wasser-1.3896311, (zuletzt aufgerufen: 23.03.2022).
Hoffmann, Tobias: Therese Giehse, Stand: 31.08.2005, URL: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/009479/2005-08-31/
(zuletzt aufgerufen: 16.02.2022).
Schauspielhaus Zürich (Hrsg.): Chronik, URL: https://www.schauspielhaus.ch/de/1397/chronik (zuletzt aufgerufen: 16.02.2022).
Hotel Hirschen (Hrsg.): Geschichte, URL: https://www.hirschen-zuerich.ch/geschichte-hotel-hirschen-zuerich (zuletzt aufgerufen: 27.01.2022).
o.V.: Therese Giehse, URL: http://dibb.de/therese-giehse.php (zuletzt aufgerufen: 27.01.2022).
Schnebel, Karin B.: Portraits jüdischer Persönlichkeiten - Gesichter unseres Landes: Therese Giehse, Stand: 18.06.2021, URL: https://www.hss.de/news/detail/teil-ii-gesichter-unseres-landes-therese-giehse-news7773/ (zuletzt aufgerufen: 11.07.2022).
Wikipedia (Hrsg.): Birmingham Group (authors), Stand: 16.04.2022, URL: https://en.wikipedia.org/wiki/Birmingham_Group_(authors) (zuletzt aufgerufen: 11.07.2022).
Zemke, Andreas: Interview mit Therese Giehse- Februar 1968, Stand 15.11.2010, URL: www.dw.com/de/interview-mit-therese-giehse-februar-1968/a-6090073 (zuletzt aufgerufen: 20.03.2022).
Kreutzberg, Martin: Die letzte Ruhe — Flunterns Friedhöfe,
URL: https://flunternerzaehlt.ch/articledetail/100 (zuletzt aufgerufen am 03.07.2022).
o.V.: Therese Giehse – Leben, Entwicklung, Wirken und Familie, URL: https://www.wikiwand.com/de/Therese_Giehse (zuletzt aufgerufen am 03.07.2022).
Sonstiger Name
Therese Gift (Geburtsname)
Stationen
Titel
Kindheit und Jugend
Adresse

Herzog-Rudolf-Straße 34
80539 München
Deutschland

Geo Position
48.139289531725, 11.583557833028
Stationsbeschreibung

Therese Giehse wurde am 06.03.1898 in München als Tochter des konservativen jüdischen Kaufmannsehepaars Gertrude und Salomon Gift geboren. Mit ihrer Familie lebte sie in einer großen Wohnung gegenüber der orthodoxen Synagoge Ohel Jakob (das Zelt Jakobs).

Im Schatten ihrer vier Geschwister wuchs Therese sehr selbständig und frei auf. Sie beschrieb sich als „alleiniges“ Kind, allein unter Erwachsenen, denn ihre Geschwister waren, mit der Ausnahme der Jüngsten, alle bereits erwachsen. Doch dank dieser Tatsache genoss Therese eine ungestörte Entwicklung. Eine gewisse Sturheit, sowie Vernunft, Nachdenklichkeit und Ernst nannte Therese später als ihre, sich in der Kindheit ausgeprägten Eigenschaften.

Therese äußerte schon früh den Wunsch, der Schauspielerei nachzugehen. Diesem begegnete ihre Familie allerdings sehr skeptisch, da sie ihr Aussehen für unzureichend erachteten und einwarfen, dass sie nicht dem damaligen Schönheitsideal entsprach. Doch dies hielt Therese nicht auf. Ab 1918 ließ sie sich in München zur Schauspielerin ausbilden.

Titel
Schulzeit
Adresse

St.-Anna-Straße 20
80538 München
Deutschland

Geo Position
48.141153244038, 11.587334369216
Stationsbeschreibung

1904 wurde Therese Giehse in die Volksschule am St.-Anna-Platz im Münchner Lehel, welche lediglich einen kurzen Schulweg von der elterlichen Wohnung entfernt war, eingeschult. Schon bald wurde sie von ihren Mitschüler*innen, mit denen sie sich anfangs gut verstanden hatte, aufgrund ihrer jüdischen Herkunft ausgegrenzt. Nicht nur die Kinder hänselten und beleidigten sie, sondern auch der katholische Religionslehrer trug mit der Aussage, die Juden seien schuld an Jesu Tod, noch zu einer Rechtfertigung und Legitimierung für das Verhalten ihrer Mitschüler*innen bei.

So resümierte Therese Giehse: „Ich war dick und rothaarig und hatt' den Herrn Jesu umgebracht.“ und fühlte sich ratlos, hilflos und schutzlos. Darüber hinaus wusste sie nicht, mit wem sie darüber reden sollte und entwickelte eine Vorsicht und Skepsis gegenüber Menschen – ihr war es gar unangenehm, beobachtet zu werden. Dennoch entwickelte Therese Giehse schon früh den für sie selbstverständlichen Wunsch Schauspielerin zu werden.

1908 wechselte sie in das angesehene höhere Bildungsinstitut für Mädchen, die Kerschensteiner Schule in Schwabing in der Franz-Joseph-Straße. Ihre bis 1914 andauernde Schulzeit empfand sie zwar als wichtig, denn sie wusste um die Notwendigkeit einer guten Bildung für ihr weiteres Leben, jedoch auch als langweilig, zeitraubend und durch das Außenseitertum belastend. So wollte sie schnellstmöglich die Schule abschließen und 1914, mit dem Schulabschluss in der Tasche, fühlte sie sich endlich frei.

Titel
Münchner Kammerspiele
Adresse

Maximilianstraße 26
80539 München
Deutschland

Geo Position
48.138564400467, 11.582407129968
Stationsbeschreibung

Nachdem Therese Giehse den Münchner Kammerspielen empfohlen wurde, spielte sie dort von 1925 bis 1933 vor allem ältere, herbe und unsympathische Rollen. Unter Regisseur und Theaterdirektor Otto Falckenberg erhielt sie mit 27 Jahren ein festes Engagement an den Münchner Kammerspielen. Zu sehen war sie in politischen Stücken, aber auch in Faschingsspäßen. Mit ihren Auftritten verdiente sie sich Respekt, viel Lob und Erfolg. Während dieser Zeit lernte sie die Familie Mann kennen. Besonders zu Klaus Mann und Erika Mann entwickelte sie eine enge Freundschaft. Zusammen gründeten sie 1933 das Kabarett „die Pfeffermühle".
Nach ihrer Zeit im Exil kehrte sie rasch wieder in ihre Heimat zurück und spielte dort ab 1949 auch wieder an den Kammerspielen. Seid 2020/21 wird die ehemalige „Kammer 2" im Neuen Haus, ihr zu Ehren, Therese-Giehse-Halle genannt. Dies bringt zum Ausdruck, wie bedeutend die Schauspielerin für die Münchner Kammerspiele war und nach wie vor ist.

Titel
Haus der Familie Mann
Adresse

Thomas-Mann-Allee 10
81679 München
Deutschland

Geo Position
48.1539394, 11.6045725
Stationsbeschreibung

Im März 1927 traf Therese Giehse in München zum ersten Mal auf Erika Mann, jedoch war es erst ein Jahr später, nach Erikas Rückkehr aus Amerika, dass die beiden eine tatsächliche Beziehung eingingen. Obwohl Therese als schauspielerisches Vorbild für Erika fungierte, bewunderten sich die beiden Frauen gleichermaßen. 

Durch Erika lernte Therese deren jüngeren Bruder Klaus Mann kennen, der ebenfalls große Bewunderung für Thereses Schauspielkünste zeigte und sich, genauso wie Erika, mit ihr anfreundete.

Im Januar 1933 gründeten die Geschwister Mann gemeinsam mit Therese und Magnus Henning das Kabarett „Die Pfeffermühle“. Grund für Thereses Teilnahme war einerseits die Verbindung von Politik und Theater in den Aufführungen und andererseits ihre Liebesbeziehung mit Erika, die sie mit ihrem Beitritt unterstützen wollte.

Klaus Mann bezeichnete Erika und Therese als „die Doppelseele der Pfeffermühle“, und, obwohl er die Beziehung unterstützte, betrachtete er sie dennoch mit Sorge, da er sich durch die enge Vertrautheit der beiden zu Zeiten ausgeschlossen fühlte.

Nur drei Monate später waren Therese und Erika durch die wachsende Gefahr der Nationalsozialisten gezwungen in die Schweiz zu fliehen, wo sie gemeinsam bei Erikas Eltern, Thomas und Katia Mann, unterkamen. Thomas und Katia hatten Therese zu diesem Zeitpunkt bereits kennengelernt und besonders Thomas Mann, der mit seinem Lob sonst sehr zurückhaltend umging, war begeistert von Therese und ihren Auftritten.

In der Schweiz entschieden sich die Geschwister Mann und Therese das gemeinsame Projekt der Pfeffermühle wiederzubeleben und auf Tournee zu gehen. Ihre Tournee führte das Kabarett auch in die USA, wo sich Therese und Erika zunehmend entfremdeten. Während Therese keinen Gefallen an der US-amerikanischen Sprache und Kultur fand, entwickelte Erika eine Liebe für das Land.

Dieser Konflikt und Thereses wachsende Eifersucht führten schließlich im Jahr 1937 zum Zerbrechen der Beziehung. Therese kehrte im Februar 1937 alleine zurück nach Europa und entschied sich damit für das Theater und gegen ihre Beziehung zu Erika.
Trotz allem hielt sie eine lebenslange Freundschaft zu der gesamten Familie Mann.

Titel
Schauspielhaus Zürich
Adresse

Rämistrasse 34
8001 Zürich
Schweiz

Geo Position
47.370290680711, 8.549338041615
Stationsbeschreibung

Nach der Auflösung der Pfeffermühle im Jahre 1937 zog es Therese nach Zürich zurück, wo sie ein festes Ensemblemitglied am Schauspielhaus Zürich wurde. In der Brecht- Uraufführung von „Mutter Courage und ihre Kinder“ spielte sie im Frühjahr 1941 die Titelrolle. Es folgten etliche weitere Brecht-Rollen, sie entwickelte sich neben Helene Weigel zur führenden Brecht-Interpretin und setzte so einen Maßstab für zukünftige Besetzungen. Zu dieser Zeit spielte sie auch in ihrem ersten Film „Menschen, die vorüberziehen“ unter der Regie von Max Haufler mit.

Therese folgte Brecht im Jahr 1949 zu seinem Berliner Ensemble. So endete die Festanstellung am Schauspielhaus Zürich in diesem Jahr.

Als Gast kehrte sie allerdings wiederholt nach Zürich zurück und feierte große Erfolge in Uraufführungen von Friedrich Dürrenmatts Komödien, zum Beispiel als Claire Zachanassian in „Besuch der alten Dame“ (1956) und als Mathilde von Zahnd in „Die Physiker“ (1962). Letztere, die Rolle als Irrenärztin, gehört zu den Glanzleistungen von Therese. Es folgten weitere Rollen bis sie im Jahre 1966 das Schauspielhaus Zürich endgültig verließ.

Titel
„Pfeffermühle" und das Gasthaus zum Hirschen
Adresse

Niederdorfstrasse 13
8001 Zürich
Schweiz

Geo Position
47.373543879336, 8.5440953418193
Stationsbeschreibung

Die Kleinkunst nahm ihren Anfang in Zürich mit dem politischen Kabarett „Die Pfeffermühle (1933 bis 1936) von Erika und Klaus Mann sowie Therese. 

Bald nach ihrer Rückkehr nach München schloss Therese Bekanntschaft mit Thomas Mann, mit dessen Kindern Erika und Klaus entwickelte sich eine enge Freundschaft. Am 1. Januar 1933 gründeten die drei das literarische, politische Kabarett „Die Pfeffermühle", die in München uraufgeführt wurde. Der Name stammt von Thomas Mann. Mit Satire wandten sie sich gegen die Nationalsozialisten. Immer wieder war es Therese, die besonders brisante Nummern spielte, die kein Blatt vor den Mund nahm und sich auch durch massive verbale und tätliche Angriffe nicht abschrecken ließ.

Therese verließ Deutschland 1933 und floh über Österreich in die Schweiz. „Die Pferffermühle” bescherte dem Gasthaus „Zum Hirschen" in Zürich, wohin Therese flüchtete, in der Folgezeit über Monate ein volles Haus. Das zweite Exilprogramm wurde Anfang 1934 mit deutlicheren Bezügen, aber ohne ausdrückliche Namensnennung, auf das Dritte Reich gestartet.

Die Pfeffermühle umging das Auftrittsverbot in der Schweiz, indem sie auf Tournee durch das noch nicht besetzte, nicht faschistische Europa ging. Es war ihr Beitrag, um den Widerstand gegen die Nationalsozialisten und gegen den Faschismus aufrechtzuerhalten und zu unterstützen, indem sie offen Stellung dagegen bezog. Es folgten umjubelte Gastspiele in Holland, Belgien, Luxemburg und der Tschechoslowakei. Auf wenig Resonanz stieß das Programm in den USA. Weniger erfolgreich war der Versuch als "The Peppermill" in den USA Fuß zu fassen, da die meisten Protagonisten nur gebrochenes Englisch sprachen und die USA keine Tradition für Kabarett dieser Art hatte.

Titel
Therese Giehse in England
Adresse

7 Colmore Row
Birmingham
B3 2BJ
Vereinigtes Königreich

Geo Position
52.482808923228, -1.8983787288746
Stationsbeschreibung

Nachdem die Pfeffermühle im Frühling 1936 ihre 1000. Vorstellung in Amsterdam hatte, zog die Truppe im darauffolgenden Monat nach England. Auf den Vorschlag von W. H. Auden, einem englisch-amerikanischen Dichter, heiratete Therese den schwulen Schriftsteller John Hampson. Auden war zuvor ebenfalls eine Zweckehe mit Erika Mann eingegangen. Nun machte Therese diesen Schritt um einen britischen Pass zu erlangen, und um der Verfolgung der Nationalsozialisten zu entgehen. Hampson und Auden waren Teil der Birmingham Group, einer Gruppe von linksgesinnten Autoren, die in und um Birmingham lebten.

Titel
Berliner Ensemble
Adresse

Bertolt-Brecht-Platz 1
10117 Berlin
Deutschland

Geo Position
52.52247, 13.385322
Stationsbeschreibung

Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte Therese an den großen Bühnen im deutschsprachigen Raum. Ab 1948 spielt Therese auf der Bühne der Münchner Kammerspiele sowie auf der Bühne des Berliner Ensembles (1949-1952). Hier arbeitete sie unter anderem sehr eng mit Bertolt Brecht zusammen. Das Berliner Ensemble stellte eine der bekanntesten Bühnen der deutschen Hauptstadt dar. Es wurde berühmt durch Aufführungen der Werke seines Gründers Bertolt Brecht und gilt bis heute als eine der führenden deutschsprachigen Bühnen.

Als zeitweiliges Mitglied des Berliner Ensembles war Therese nach dem Krieg eine gefragte Interpretin von Brechts Werken. So erschien ihr Rezitations-Abend „Ein Bertolt Brecht Abend mit Therese Giehse" auf mehreren Schallplatten sowohl in der BRD als auch in der DDR. Ein Bertolt Brecht Abend mit Therese Giehse ist eine literarische Schallplattenreihe, deren erste Folge 1967 veröffentlicht wurde und die in den darauffolgenden drei Jahren mit jeweils einer weiteren Folge fortgesetzt wurde. Auf den Schallplatten ist die Interpretin mit einer von ihr zusammengestellten vielfältigen Auswahl an Texten Bertolt Brechts zu hören, die sie sowohl gesprochen als auch gesungen darbietet.

Titel
Thereses letzte Jahre
Adresse

Zürichbergstrasse 189
8044 Zürich
Schweiz

Geo Position
47.366666666667, 8.55
Stationsbeschreibung

Während der 1950er und 1960er Jahre machten die großen Frauenrollen von Friedrich Dürrenmatt in seinen Stücken ,,Der Besuch der alten Dame“ und ,,Die Physiker“  Therese berühmt. Bis 1971 gab sie drei Brecht-Abende, mit denen sie drei Jahre später auf Tournee durch die Bundesrepublik ging, dabei las und sang sie seine Texte. Auf der Theaterbühne jedoch war Therese in ihren letzten Jahren immer seltener zu sehen. In den 1970er schaffte sie es, ihren Bekanntheitsgrad zu erweitern. In der Vorabendserie ,,Münchner Geschichten“, die das erste Mal im Herbst 1974 ausgestrahlt wurde und im damals neuen Münchner Wohngebiet Perlach spielte, verkörperte Therese die Oma Anna Häusler. Später wurde die Straße, die sie als Serien-Oma aus ihrem Fenster aus gesehen hatte, nach ihr benannt. Bis zuletzt war sie aktiv und engagiert, stets für neue Ideen offen. Therese starb 1975 drei Tage vor ihrem 77. Geburtstag in München auf Grund von Nierenversagen nach einer Augenoperation. Sie wurde dann auf ihren eigenen Wunsch hin auf dem Friedhof Fluntern in Zürich begraben. Nach ihrem Tod erhielt Therese 1988 das Portrait auf einer Briefmarke der Dauermarken-Serie „Frauen der deutschen Geschichte“. Heutzutage sind viele Straßen und Schulen nach ihr benannt.

Sterbedatum
03.03.1975
Sterbeort
München

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Autor
Irma Mandl
Helen Hermann
Jula Hils
Emma Bauer
Johanna Dost
Elisabeth Richter
Julia Jäger
Josephine Burk
Luna Patzner
Elena Singer
Diana Manolov
Clara Egelhof
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