Jüdisches Museum München

Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Neuen Jüdischen Friedhof

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Am 10. November 1947 fand eine erste Gedenkfeier für die Opfer der Schoa und die offizielle Enthüllung des Gedenksteins unter Anwesenheit namhafter Vertreter der Stadt München und des Vorstands der Israelitischen Kultusgemeinde sowie hunderter Gemeindemitglieder auf dem Neuen Jüdischen Friedhof statt.

Redaktion der Wochenzeitung Neue Welt

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Der von einem Todesmarsch bei Tutzing am Starnberger See befreite Wiener Journalist Ernest Landau gründete im Herbst 1947 die damals einzige deutschsprachige jüdische Wochenzeitung „Neue Welt. Eine Wochenschrift der befreiten Juden“. In einer Auflage von rund 4 000 Exemplaren richtete sich das Blatt als Mitteilungs- und Informationsblatt an die jüdischen Gemeinden in Bayern. Bereits nach einem Jahr musste die Neue Welt mangels deutschlesender Interessentinnen und Interessenten ihr Erscheinen einstellen.

Koschere Küche

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Im April 1946 eröffnete das Jewish Committee Munich in der Victor-Scheffel-Straße die erste koschere Küche in der Stadt. Da in München bis zu 8 000 Jüdinnen und Juden lebten, reichte das Angebot bei Weitem nicht aus. Zusätzliche Küchen wurden eröffnet, sodass zeitweise fünf solcher Kantinen im Stadtgebiet existierten: in der Möhlstraße, in der Frauenstraße, in der Zweibrückenstraße sowie im Vorort Feldmoching, in der damaligen Hauptstraße.

Agudas Jisroel

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Die streng orthodoxe Vereinigung Agudas Jisroel, 1912 in Polen gegründet, vertrat die Haltung, dass nicht die politische Bewegung des Zionismus das „jüdische Volk zur Erlösung“ führen würde, sondern einzig das genaue Befolgen der Gebote der Tora. Nach der Schoa relativierte die Organisation diesen Standpunkt und beteiligte sich am Aufbau des jüdischnationalen Gemeinwesens, hielt jedoch stark daran fest, dass die Halacha, das jüdische Religionsgesetz, über die Belange des Staates Israel entscheiden sollte.

Sitz der Jugendorganisation Haschomer Hazair und Redaktion der Zeitung Oyf der vakh

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Haschomer Hazair (hebr. der junge Wächter) ist eine 1913 in Galizien gegründete links-zionistische Jugendorganisation, die maßgeblich die Kibbuz-Bewegung beeinflusste und schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg junge Männer und Frauen als Chaluzim (hebr. Pioniere) nach Palästina entsandte. Mitglieder der Vereinigung beteiligten sich als Partisaninnen und Partisanen und Gettokämpfer und -kämpferinnen am Widerstand gegen das NS-Regime. Nach 1945 schmuggelte der Haschomer Hazair tausende jüdische Kinder und Jugendliche aus Osteuropa in die DP-Lager.

Redaktion der Zeitung Nizoz

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Die Zeitung Nizoz (der Funke) war eine in Kaunas (Litauen) gegründete Untergrundzeitung der zionistischen Jugendorganisation Brit Zion (hebr. Zions Bund). Nach der Liquidation des Gettos wurden die Akteurinnen und Akteure ins KZ Kaufering deportiert, wo sie bis zur Befreiung des Lagers noch weitere sieben Nummern unter lebensgefährlichen Bedingungen produzierten. Nach der Schoa konnte die Zeitung dann von Juli 1945 bis zum April 1948 als eine legale hebräische Zeitung in München erscheinen.

Zentralkomitee der befreiten Juden

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Das Zentralkomitee der befreiten Juden in der US-Zone zeigte das hohe Maß der Selbstorganisation der Sche’erit Hapleta in den Jahren von 1945 bis 1950. Das neu geschaffene Gremium richtete sein Büro in München zunächst im Deutschen Museum ein, dann in der Siebertstraße. Ziel war es, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Notlage der jüdischen Überlebenden in den DP-Lagern zu lenken, um Druck auf Großbritannien auszuüben, Palästina für die Einwanderung der DPs zu öffnen.

Suchdienst des Zentralkomitees der befreiten Juden

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Der amerikanische Armeerabbiner Abraham Klausner (1915—2007) traf im Mai 1945 im kurz zuvor befreiten Konzentrationslager Dachau ein und begann sich für die Belange der ehemaligen jüdischen KZ-Häftlinge einzusetzen. Bereits am 21. Juni 1945 gab er die erste gedruckte Suchliste mit dem Titel Sharit Ha-Platah (der gerettete Rest) heraus, die vom Zentralkomitee der befreiten Juden in Bayern veröffentlicht wurde. Sie enthält einige Tausend Namen von Überlebenden. Mit Hilfe des eingerichteten Suchdienstes wurde weltweit nach Familienangehörigen geforscht.

American Jewish Joint Distribution Committee (AJDC / Joint)

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Das American Jewish Joint Distribution Committee (AJDC / Joint) wurde 1914 als jüdisch-amerikanische Wohlfahrtsorganisation mit dem Ziel gegründet, Jüdinnen und Juden in Osteuropa und Palästina wirtschaftlich zu unterstützen. Während des Zweiten Weltkriegs half die Organisation jüdischen Flüchtenden aus NS-Deutschland. Nach der Schoa initiierte der Joint ein umfangreiches Hilfsprogramm für die Überlebenden in den deutschen, österreichischen und italienischen DP-Lagern. Zudem organisierte und finanzierte der Joint die Auswanderung nach Israel und Übersee. 

ORT Berufsfachschule München

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ORT (Organisation for Rehabilitation through Training) führte nach dem Zweiten Weltkrieg Rehabilitationsprogramme für DPs durch, nach der Staatsgründung kamen auch Ausbildungsprogramme in Israel hinzu. Die Organisation bildete zwischen 1946 und 1949 in ihren Fachschulen mehr als 22 000 jüdische DPs im Alter von 18 bis 55 Jahren aus. An den Schulen konnten unterschiedlichste handwerkliche Berufe erlernt werden: Schneiderei und Mechanik bis hin zu Fotografie. ORT ist heute ein weltweit tätiges Berufsbildungsnetzwerk, das sich gezielt an Jüdinnen und Juden richtet.