Am Schloßberg
97753 Laudenbach-Karlstadt
Deutschland
Vermutlich gegen Ende des 16. Jahrhunderts wird das Gelände auf dem Laudenbacher Schlossberg von verschiedenen jüdischen Gemeinden aus der Region um Laudenbach aufgekauft und als Friedhof genutzt. Anlässlich einer Judenerhebung im Jahr 1623 wird erstmals ein Totengräber genannt, 30 Jahre später ist in einem Dokument von einem eigenen Verwalter (Gabbai) für den Friedhof, die Synagoge und die Mikwe die Rede (1655). Die Umfassungsmauer des Friedhofs wird im Jahre 1873/74 errichtet. Zur Finanzierung des Bauvorhabens wird eine bayernweite Sammlung gestartet. Im Jahr 1930 wird das Gelände auf seine heutige Größe erweitert. Der Laudenbacher Verbandsfriedhof umfasst eine Fläche von über 1.6 Hektar. Vermutlich sind weit über 3000 Menschen hier begraben, die Zahl der heute noch sichtbaren Grabsteine beläuft sich auf ca. 2350.
Der Friedhof ist noch nicht wissenschaftlich erfasst. Jedes Jahr werden durch Frosteinwirkung Teile der Inschriften aus dem porösen roten Sandstein herausgelöst und dadurch für immer zerstört.