Jüdischer Friedhof Gladbach

Der Jüdische Friedhof befindet sich in der Hügelstraße im Stadtteil Westend in Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen) und ist der größte erhaltene Friedhof im Stadtgebiet des heutigen Mönchengladbachs. 

1841 erwarb die jüdische Gemeinde von dem Kaufmann Busch das Land mit einer aufgelassenen Kies- und Sandgrub. Durch den Grundstückserwerb wurde ein älterer Friedhof ersetzt, der ganz in der Nähe gelegen haben muss, sich jedoch nicht mehr lokalisieren lässt. Der älteste erhaltene Grabstein ist 1875 datiert (erste Bestattung 1841).

Am 1.Juni 1891 erwarb die jüd. Gemeinde größere Landstücke, die sich an die Südseite des Begräbnisplatzes anschlossen. Verkäufer war der nichtjüdische Weinhändler und Inhaber einer Ringofenziegelei Julius Friedrich. Für den Kauf waren 6000 Mark nötig, die Stadt wurde um einen Zuschuss gebeten. Dank der Intervention des Stadtverordneten Franz Brandt wurde ein Zuschuss von 1500 Mark gewährt. Da die Hügelstraße (bis 1930 Hohlstraße) zu dieser Zeit ausgebaut werden sollte, verpflichtete sich die jüd. Gemeinde, jenes Land, welches in die Baufluchtlinien fiel, an die Stadt abzutreten. Im Gegenzug verpflichtete sich Friedrich dazu, eine neue Friedhofsmauer zu errichten. 

1899 wurde weiteres angrenzendes Land erworben (insgesamte Größe mehr als 1 Ha). 1914 wurde südlich eine Leichenhalle errichtet. 

Während der NS-Zeit wurden durch lokale Steinmetze ca. 300 Grabsteine entwendet, nach Kriegsende konnten nur etwa 50 Stück zurückgebracht werden. 

Nach 1945 musste ein Teil des Grundstückes an die Stadt verkauft werden. Hier wurde die Ernst-Reuter-Sportanlage errichtet. 

Ein Ehrenmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus wurde nahe der restaurierten Leichenhalle am 9.November 1952 eingeweiht. 

Seit März 1993 steht der Friedhof unter Denkmalschutz. In 2019/2020 konnte die jüdische Gemeinde den Friedhof durch Grundstückskäufe an der Nordseite erweitern.