Freiherr-vom-Stein-Straße 30–32
60323 Frankfurt am Main
Deutschland
Vor hundert Jahren wird sie als Synagoge für die liberale Strömung des Judentums gegründet, dessen Anhänger Anfang des 20. Jahrhunderts verstärkt im Westend ansässig werden.
Heute dient der große Hauptraum als orthodoxe Synagoge, gleichzeitig finden im Gebäude alle Richtungen innerhalb der Jüdischen Gemeinde ihr Zuhause. Weder die Pogromnacht noch der 2. Weltkrieg konnten die Westend-Synagoge gänzlich zerstören, somit kann der Wiederaufbau bereits 1948 - 1950 durch die Architekten Max Kemper, Werner Hebebrand in Zusammenarbeit mit Hans Leistikow stattfinden.
Von 1980 - 1984 beginnt eine erste Restaurierungsphase der Außenfassade, der sich eine weitere 1988 - 1994 unter dem Architekten Henryk Isenberg anschließt, dieser rekonstruiert die originale Innenausstattung.
Architektur
Franz Roeckle verwirklicht 1908 - 1910 in der Freiherr-vom-Stein-Straße 30-32 eine imposante Architektur mit kuppelüberwölbtem Zentralbau im ägyptisch-assyrischen Stil. Diesem schließen sich seitlich verschieden hohe in Muschelkalk ausgeführte Gebäude an. Den Giebel an der Frontseite schmückt ein Medaillon mit einem heraldisch stilisierten Löwen, der unter seiner Tatze ein Schild mit dem Davidstern hält.
Den Eingangsbereich bildet ein ebenfalls von einer Kuppel bekrönter niedriger Portalbau, durch den der Gläubige in einen Vorhof mit Brunnen gelangt. Den reich ornamentierten Innenraum dominieren die Farben Blau und Gelbgold, wobei das östliche Vierungsschiff mit dem Almemor, dem erhöhten Platz für die Verlesung der Thora, Vorbeterpult sowie Thoraschrein besonders kostbar gestaltet sind. Neben dem Raum für den Gottesdienst, der bis zu 1000 Personen Platz bietet, gibt es Verwaltungsräume, Wohnungen, einen Gebetsraum für den liberalen Gottesdienst sowie eine Betstube, die von den Talmudstudenten der Chabad-Bewegung auch als Lehrsaal genutzt wird.
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