Judengasse - Osterberg
Ehem. "Judenplatz" Halberstadt
Der bis Mitte des 19. Jahrhunderts noch so genannte "Judenplatz" entlang der (zwischen Rosenwinkel und Grauem Hof) geteilten Bakenstraße markierte das Zentrum jüdischen Lebens in Halberstadt. Wenngleich die Schutzbriefe zur Ansiedlung jüdischer Familien in der Stadt bis 1648 von den Bischöfen verliehen wurden, unterstand das "Judenviertel" unterhalb des Petershofes der Halberstädter Bürgerschaft (Magistrat). Hier lebten stets auch christliche Familien.
Jüdenhof
Judenberg (Augsburg)
Der Judenberg wird erstmals bereits 1366 im Bürgerbuch erwähnt. Nach Walter Groos, Beiträge zur Frühgeschichte Augsburgs 300-1300, gibt es einen Nachweis für Wohnungen für Juden nach 1440. Dies sind Hinweise dafür, daß sich bereits im frühen Mittelalter am Judenberg Juden ansiedelten.
Judenhof im Schloss
Das Schloss in Laudenbach gehörte zum Besitz der Voite von Rieneck. Die adeligen Herren üben das Judenschutzrecht aus und lassen in den kleinen ehemaligen Gesindehäusern des Schlosses Juden wohnen. Die Wohnbedingungen sind sehr schlecht.Die Häuschen sind klein und überbelegt.
In diesem Hof, so schreibt eine Würzburger Zeitung im Jahr 1798, ist „jeder Winkel mit Juden angefüllet“. Die Besitzer des Schlosses lassen die Juden vor allem wegen der beträchtlichen Schutzgelder dort siedeln. Im Sprachgebrauch der Bevölkerung wird das Geviert „Judenhof" genannt.
Juliusspitälischer Freihof
Das Würzburger Julusspital kauft im Jahr 1694 ein Gelände im Dorfkern von Laudenbach, um in den dort bestehenden Häusern ausschließlich Juden wohnen zu lassen. Auf dem Gelände des vormals adligen Freihofs befinden sich fünf Häuser, es wohnen dort jedoch insgesamt 11 jüdische Familien auf engstem Raum. Da die Häuser zum Teil sehr baufällig sind plant die Verwaltung des Julusspitals im 18. Jahrhundert umfangreiche Baumaßnahmen.
Grindelviertel in Hamburg
Das Grindelviertel entwickelte sich im 19. Jahrhundert zum jüdischen Zentrum Hamburgs. Mehrere Einrichtungen wie Synagogen, Talmud-Tora-Schulen und Friedhöfe für deutsch-israelitische oder portugiesisch-sephardische Gemeinden führten zu einem starken Anwachsen der jüdischen Bevölkerung in Hamburg. Zu Zeiten des Nationalsozialismus lebten hier circa 25.000 Jüdinnen*Juden. Während der Reichspogromnacht 1938 wurden die meisten Synagogen und Gemeindeeinrichtungen zerstört.
Jüdisches Viertel (Ilmenau)
Im 16. Jahrhundert werden zwischen 1508 und 1565 mehrfach jüdische Einwohner genannt (1508 wird namentlich Jud Jarow erwähnt). 1555 wurden die Schutzbriefe der in der Grafschaft Henneberg lebenden Juden nicht mehr verlängert, was zu ihrer Ausweisung bis 1566 führte.
Vermutlich an die jüdische Ansiedlung des 16. Jahrhunderts erinnerte noch lange das "Judentor", von dem aus die noch im 19. Jahrhundert sogenannte "Jüdengasse" (seit 1860 "Bergstraße", später "Weimarer Straße") zum Markt führte.
Jüdisches Viertel (Heilbad Heiligenstadt)
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gab es wieder einzelne Juden in der Stadt (genannt seit 1469). Damals erlaubte der Mainzer Erzbischof den Juden Heiligenstadts, den "Judenhof" wieder aufzubauen, um dort Wohnung beziehen zu können (heute Straßenname "Am Jüdenhof", in der Nähe des alten Marktes).
Jüdisches Viertel (Gotha)
Die jüdischen Familien lebten im Mittelalter nahe am Markt in der Judengasse (heute "Jüdenstraße"). Im 16. und 17. Jahrhundert wird im Bereich der "Judengasse" ein "Judenbad" genannt. Haupterwerbszweig war der Geldhandel.
1418 werden 10 Juden (mit Familien) genannt, insgesamt etwa 55 Personen. Damals war auch ein Rabbiner in der Stadt, der eine Schule (Jeschiwa) hatte, die auch von auswärtigen Studenten besucht wurde. 1417 wurde dieser Rabbiner zum "Judenmeister" ernannt. Um 1465 wurden die Juden aus der Stadt vertrieben.