Allende-Platz 1
20146 Hamburg
Deutschland
Das Grindelviertel entwickelte sich im 19. Jahrhundert zum jüdischen Zentrum Hamburgs. Mehrere Einrichtungen wie Synagogen, Talmud-Tora-Schulen und Friedhöfe für deutsch-israelitische oder portugiesisch-sephardische Gemeinden führten zu einem starken Anwachsen der jüdischen Bevölkerung in Hamburg. Zu Zeiten des Nationalsozialismus lebten hier circa 25.000 Jüdinnen*Juden. Während der Reichspogromnacht 1938 wurden die meisten Synagogen und Gemeindeeinrichtungen zerstört. Ab 1941 wurden die verbliebenen Jüdinnen*Juden, soweit ihnen nicht die Flucht gelungen war, nach Osteuropa deportiert und dort ermordet. Ab 1942 mussten Jüdinnen*Juden aus ihren Wohnungen in die Dillstraße 15 ziehen. Der Sammelpunkt für die Deportationen lag an der Moorweidenstraße zwischen dem Hauptgebäude der Universität und der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky und heißt heute Platz der Jüdischen Deportierten.
Auch heute ist das Grindelviertel eine beliebte jüdische Wohngegend mit ca. 4.000 Jüdinnen*Juden. Einrichtungen wie der jüdische Salon und das Café Leonar sorgen für den kulturellen Austausch und nahöstliche Kulinarik.
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