Tabakfabrik - S. Michelbacher
Gegründet wurde die Tabakfabrik S. Michelbacher im Jahr 1824. In einer Aufnahme/Zählung der israelitischen Bevölkerung in der Stadt Oettingen vom 17/18 Februar 1851 wird auch die Familie des Tabakfabrikanten Seligmann Michelbacher gelistet. Als Seelenzahl mit Inbegriff der auch auswärts dienenden Familienmitglieder sind dort 4 angegeben. 1892 wurde die Tabakfabrik von Oettingen nach Nürnberg verlegt. Ignaz Hirschberg war der damalige Inhaber des Bankgeschäfts und der Tabakfabrik S. Michelbacher. Mit der Verlegung der Tabakfabrik nach Nürnberg siedelte auch Ignaz Hirschberg dorthin über.
Fabrik für Beleuchtungsgegenstände und Gasarmaturen - Gebrüder Israel
Die Firma "Gebrüder Israel" wurde 1908 gegründet. Felix Israel, der Direktor der Firma "Gebrüder Israel" ließ 1912 in der Kohlfurter Straße 41-43 und der Kottbusserstraße 10 eine fünfgeschossige Fabrik errichten. Die Firma war im In- und Ausland bekannt als Großexporteur für Lampen. Neben Beleuchtungskörpern stellte die Firma außerdem noch Gas- und Wasserarmaturen her. Während des 1. Weltkriegs wurden zudem noch Pickelhauben produziert. 1931 in Folge der Weltwirtschaftskrise gab Fabrikbesitzer Felix Israel seinen Direktorenposten auf.
Damenmäntelfabrik - Sally Fraenkel
Mechanische Weberei - Baumwollausrüstung - D. Regensburger
Der Großhändler David Regensburger aus Fürth kaufte 1871 eine in Konkurs geratene Weberei in Hof. 1876 erwarb David Regensburger das Gelände der Grunwald`schen Dampf-Bade- und Waschanstalt und erweiterte die Weberei. 1893 errichtete David Regensburger dann einen Filialbetrieb mit 160 Webstühlen in Fürth. 1917 erfolgte die kriegsbedingte Auflösung der Weberei in Fürth. Die Webstühle wurden nach Hof transferiert. Inhaber um 1900 sind Ad. Max und Alb. Regensburger. 1921 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft unter der Leitung von D. Regensburger umgewandelt.
Branntweinbrennerei und Likörfabrik - Landauer & Macholl
Die Ursprünge der Firma gehen zurück ins Jahr 1861 als Max Landauer im Kirchhöfle in Heilbronn eine Branntweinbrennerei und Likörfabrik einrichtete. Als 1866 der Schwager Leopold Macholl mit einstieg bekam die Firma den Namen " Landauer & Macholl ". 1874 verließ Leopold Macholl das Unternehmen um sich zusammen mit seinem Bruder in München zu etablieren. Der Firmennahme Landauer & Macholl blieb bestehen. Mit der Errichtung einer neuen Dampfbrennerei und Likörfabrik 1876 in der Karmeliterstraße 15 wurde auch Produktsortiment der Firma zunehmend erweitert.
Weinbrennerei und Likörfabrik - Hermann Wollenberger
Hermann Wollenberger gründete 1888 in der Äußeren Rosenbergstraße 17 eine Weinbrennerei und Likörfabrik. Ab 1930 befand sich die Firma im neu erworbenen Anwesen Wollhausstraße 46, - inzwischen unter der Leitung von Sohn Alfred Wollenberger, der mit seiner Familie hier auch wohnte. Hermann Wollenberger starb am 24. März 1932 in Heilbronn und wurde auf dem jüdischen Friedhof bestattet. Seine Frau Lina Wollenberger, geb. Stein wurde 1939 ins jüdische Altersheim Herrlingen zwangseingewiesen. Sie starb dort am 27. März 1940 und ist ebenfalls auf dem jüdischen Friedhof in Heilbronn bestattet.
Baumwollabfälle und Putzwollfabrik - Heinrich Schwarzenberger
1869 eröffneten die Brüder Wolf und Heinrich Schwarzenberger in Karlsruhe die Firma Schwarzenberger und Söhne. 1871 übersiedelte Heinrich Schwarzenberger die von seinem Vater Levi Schwarzenberger in Untergimpern übernommene Firma, - Handel mit Baumwoll-(stoff)resten nach Heilbronn. In späterer Zeit waren Adolf und Lothar Schwarzenberger die Besitzer der Firma. Heinrich Schwarzenberger starb 1893 in Heilbronn. Sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Heilbronn.
Branntwein & Liqueurfabrik, Cigarren en-gros - L. Steigerwald
Louis Steigerwald gründete 1869 die Likörfabrik Steigerwald. Später erbten die Söhne Siegfried, Julius und Oskar Steigerwald die Likörfabrik "Steigerwald AG". Ab 1936 erfolgte die sogenannte "Arisierung" der Firma. Ende 1937 übertrugen die Brüder Steigerwald unter Druck ihre Aktienanteile an eine Heilbronner Bank. Die Firma trug fortan den Namen "Lucca". Nach dem Verlust der Firma zog das Ehepaar Steigerwald mit Tochter Suse Steigerwald nach Berlin. Die Tochter Edith Steigerwald war bereits 1937 nach England emigriert. Im April 1940 gelang auch Suse Steigerwald noch die Flucht.