Burggasse 4
98693 Ilmenau
Deutschland
Bereits im 15. Jahrhundert bestand möglicherweise eine Synagoge, die 1492 von Schwarzburger Soldaten zerstört worden sein soll. Doch ist dies Angabe mehrfach angezweifelt worden.
Ob es im 16. Jahrhundert einen Betraum gab, ist nicht bekannt.
Erst Ende des 19. Jahrhunderts gab es wieder einen jüdischen Betraum (Synagoge) in Ilmenau. 1894 richteten die jüdischen Familien einen solchen im Hintergebäude des Wohnhauses Burggasse 4 ein; die Einweihung des Betsaales war am 30. September 1894. In diesem Betraum gab es für etwa 40 bis 50 Personen Plätze. Der Betsaal bestand aus zwei älteren Zimmern, zwischen denen die Trennwand beseitigt war. Es gab im Toraschrein zwei Torarollen. Über 44 Jahre war in der Burgstraße 4 das Zentrum des jüdischen Gemeindelebens der Stadt.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde der Betsaal geschändet und geplündert. Die Inneneinrichtung und die Ritualien - Torarollen, Gebetsmäntel usw. - wurden auf dem Marktplatz öffentlich verbrannt. Der Betsaal wurde wenig später als Wohnraum verwendet.
Das Gebäude des ehemaligen Betsaales wurde auch nach 1945 als Wohngebäude benutzt und um 1987/88 wegen Baufälligkeit abgerissen.