Obergasse 48
Ober Gleen
36320 Kirtorf
Deutschland
Zunächst war ein Betraum (Synagoge) in einem jüdischen Privathaus vorhanden. 1846 empfahl der großherzogliche Landrabbiner Levy bei einem Besuch in Ober-Gleen die Erweiterung der Synagoge. Ob diese damals vorgenommen wurde, ist nicht bekannt. Für einen Neubau waren damals keine ausreichenden Mittel vorhanden. Immerhin wurde im Oktober 1846 ein Fonds für einen Synagogen-Neubau angelegt.
1874 konnte in der Obergasse eine neue Synagoge fertiggestellt werden, ein zweigeschossiger Fachwerkbau, zu dem auch ein Gemeindehaus gehörte. Bis dahin hatte man die Gottesdienste unentgeltlich in der oben genannten Privatsynagoge abgehalten. Die Synagoge hatte - trotz der räumlich kleinen Verhältnisse ein würdiges Aussehen mit den sie prägenden Rundbogenfenstern. Der Zugang zur Frauenempore erfolgte durch das angebaute Gemeindehaus (der Zugang ist noch erkennbar, das Gemeindehaus ist abgebrochen).
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Inneneinrichtung der Synagoge durch SA-Leute völlig zerstört. Das bei den Aktionen beschädigte Gebäude wurde an einen Schmied verkauft, die die ehemalige Synagoge als Schmiede beziehungsweise als Maschinen- und Autoreparaturwerkstatt verwendete und dazu entsprechend umbaute. Seit Jahren wird das Gebäude als Abstellraum verwendet.
2013 bis 2017 wurde die ehemalige Synagoge durch die Stadt Kirtorf saniert und in Teilbereichen rekonstruiert. Die Einweihung des restaurierten Gebäudes war am 11. November 2017.
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